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Charles Wuorinen

Amerikanischer Komponist, Pianist und Dirigent, geboren am 9. Juni 1938 in New York City als Sohn finnischer Einwanderer. Sein Vater war Historiker und arbeitete im Zweiten Weltkrieg für das Office of Strategic Services. Im Alter von fünf Jahren begann er zu komponieren und gewann 1954 den New York Philharmonic's Young Composer Award. Von 1955 bis 1956 wirkte er als Organist an der Saint Paul's Church in Gardner.

1956 machte er seinen Abschuss an der Trinity School. Von 1956 bis 1957 managte er das Columbia University Orchestra und sang als Countertenor in der Church of The Heavenly Rest und der Church of the Transfiguration in Manhattan. Von 1957 bis 1959 studierte er Dirigieren bei Rudolf Thomas an der Columbia University in New York.

 

Von 1958 bis 1959 war er als Woodrow Wilson Fellow persönlicher Assistent von Vladimir Ussachevski. Zu seinen Kompositionslehrern gehörten auch Otto Luening und Jack Beeson. Gefördert wurde er ausserdem durch Edgar Varèse und Jacques Barzun. 1961 erlangte er den Bachelor of Arts und 1963 den Master of Arts.

 

Danach lehrte er an der Columbia University. Er gehörte 1962 gemeinsam mit Harvey Sollberger und Nicolas Roussakis zu den Gründern der Group for Contemporary Music. 1970 erhielt er den Pulitzer-Preis für Musik für das Werk "Time's Encomium", komponiert am Columbia-Princeton Electronic Music Center.

 

Das Werk war zuvor unter dem Titel "Time's Encomium (For Synthesized & Processed Synthesized Sound)" (Nonesuch, 1969) auf einer LP erschienen. 1970 wurde er von US-Präsident Richard Nixon zu einem Staatsbankett ins Weisse Haus eingeladen. In den 1970er Jahren begeisterte er sich für die Arbeit des Mathematikers Benoît Mandelbrot und komponierte an den Bell Labs in New Jersey.

 

Wuorinen wirkte von 1985 bis 1989 in der American Academy in Rom und von 1989 bis 1994 als Berater für Neue Musik für den Musikdirektor Herbert Blomstedt in San Francisco. 1975 übergab ihm die Witwe Igor Stravinskys die letzten Partituren für "A Reliquary for Igor Stravinsky".

 

Dieses Werk kam mit "Cyclops 2000" in einer Interpretation der London Sinfonietta unter Oliver Knussen auf einer CD (London Sinfonietta, 2006) heraus. Als erster Komponist komponierte er für das Cleveland Orchestra unter Christoph von Dohnányi und für Michael Tilson Thomas.

 

Er arbeitete auch mit den Schriftstellern Salman Rushdie und Annie Proulx zusammen. Von Charles Wuorinen erschienen fast 70 Aufnahmen aus den verschiedensten Label. Selbst auf "Tzadik", dem Label von John Zorn, konnte er mit "Epithalamium" (Tzadik, 2002) und "On Alligators" (Tzadik, 2005) zwei Alben veröffentlichen.

 

Dazu kamen einie Compilations wie "Music Of Two Decades, Volume I" (1994), "Music of Two Decades Volume II" (1994) und "Music Of Two Decades, Volume III" (1996), alle bei "Music & Arts". Zwei andere Compilations hiessen "The Winds" (New World, 1996) und "Music Of Charles Wuorinen" (Composers Recordings Inc., 1997). Charles Wuorinen starb am 11. März 2020 im Alter von 81 Jahren in New York City.                     12/23

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