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Charley Patton

Amerikanischer Bluesmusiker und Sänger, geboren am 12. Juli 1885 in Heron's Place, zwischen Bolton und Edwards, im Hinds County, Mississippi. Er war einer der Urväter und zentralen Figuren des Mississippi-Delta Blues. Seine Vorfahren waren schwarzer, weisser und indianischer Abstammung.


Auf der Dickery's Plantage, wo seine Eltern Bill und Annie lebten, umgab ihn täglich die ländliche Musik der Baumwollpflücker. Dabei lernte er Henry Sloan, einer der ersten Vertreter des Delta Blues überhaupt kennen. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges hatte Charley Patton bereits ein grosses Repertoire an Bluessongs und einen guten Bekanntheitsgrad in der Region des Mississippi-Deltas.


Er trat - oftmals zusammen mit Willie Brown - bei vielen Festen und anderen Veranstaltungen auf. Patton wurde 1929 von Talentsucher Henry Speir entdeckt, der einen Nachfolger für den erfolgreichen Blind Lemon Jefferson suchte. Am 14. Juni 1929 nahm Patton - teilweise begleitet von Henry "Son" Sims (vcl, vio) - für "Paramount" in Richmond, Indiana, 14 Titel auf, die alle auf Schellack-Schallplatten erschienen.


Im Oktober 1929 brachte er in Grafton, Wisconsin, für "Paramount" fast 30 weitere Songs auf Band, von denen die meisten veröffentlicht wurden. Teilweise wurde er von Willie Brown (g) oder Henry Sims (vio) begleitet Dazwischen schloss er sich kurze Zeit einer Minstrel-Show in Nashville an. Bei einer Messerstecherei kam er fast ums Leben und landete schliesslich im Gefängnis.


Anfang 1934 reiste der bereits kranke Patton zusammen mit seiner Frau, der Sängerin Bertha Lee nach New York City, um zwischen dem 30. Januar und 1. Februar 1934 für die "Vocalion" weiteres Material aufzunehmen. Patton starb am 28. April 1934 in Indianola, Mississippi, an einem Herzversagen.


Patton sei neben dem hochgejubelten Robert Johnson zu einer Fussnote der Bluesgeschichte degradiert worden, obwohl Johnson noch in kurzen Hosen herumlief während Patton schon seinen Einfluss ausübte, klagte der Musiker und -historiker und Patton-Kenner John Fahey, der im Jahre 1970 ein Buch über diesen Musiker veröffentlicht hatte.


Unter dem Titel "Screamin' And Hollerin' The Blues: The Worlds Of Charley Patton" (Revenant, 2001) veröffentlichte Fahey auf seinem eigenen Label eine 7-CD-Box mit Musik dieses wichtigen Bluespioniers. Fünf der sieben CDs enthielten sämtliche veröffentlichten und bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichten Aufnahmen von Patton mit Son House, Willie Brown, Louise Johnson, Henry "Son" Sims, Bertha Lee, Delta Big Four, Buddy Boy Hawkins, Edith North Johnson und dem Musiker und dem Talentsucher Henry C. Speir.


CD 6 umfasst Aufnahmen von Musikern aus der Umgebung von Patton wie Ma Rainey, Howlin' Wolf, Poor Boy Lofton, Kid Bailey, Walter Rhodes, Rube Lacy, Blind Joe Reynolds, Tommy Johnson, Pops Staples, The Mississippi Sheiks und Bukka White, der viel später, in den 1960er Jahren, auf Faheys "Tokama"-Label ein Comeback feierte. Auf der siebten CD befanden sich Interviews mit Staples, Wolf, Speir sowie Booker Miller.


Das Set enthält auch einen Reprint des Patton-Buches von Fahey und alle Schellack-Schallplatten-Ettiken der Patton-Veröffentlichungen auf den Labels "Paramount", "Vocalion" und "Herwin". Schon vor der "Revenant"-Veröffentlichung waren ab Anfang der 1960er Jahre zahlreiche Compilations mit Material von Patton auf den Markt gekommen.


Drei Einzel-CD stellten "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 1 (14 June 1929 to late November/ early December 1929)" und "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 2 (Late November / Early December 1929)" (beide Document, 1990) sowie "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 3 (December 1929 to 1 February 1934) (Document, 1991) dar.


Diese Aufnahmen wurden später von Jack White unter den Titeln "Complete Recorded Works In Chronological Order Volume 1 bis 4" (Third Man und Document, 2013) auch in LP-Form auf den Markt gebracht. Über vier LPs erstreckte sich "You're Gonna Need Somebody When You Die (The Recorded Works)" (Monk, 2009). Je drei CD stark waren die Sammlungen "The Voice Of The Delta: The Charley Patton Legacy" (Indigo, 2004), "The Definitive Charley Patton" (Proper, 2009) und "The Complete Recordings 1929-34" (Acrobat, 2014). "Complete Recordings 1929 – 1934" (JSP, 2008) umfasste fünf CD. 05/23


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