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Charlie Byrd

Aktualisiert: 3. Nov.

Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Bandleader, geboren am 16. September 1925 in Suffolk, Virginia. Ab 1942 studierte er am Virginia Polytechnic Institute und spielte dort im Schulorchester. 1943 wurde er während des Zweiten Weltkrieges in die US-Army eingezogen und war 1945 in Paris stationiert, wo er in einer Army-Band spielte und Django Reinhardt bei Auftritten sah.


Danach studierte er Komposition und Jazztheorie an der Harnett National Music School in Manhattan, New York City. In dieser Zeit begann er klassische Gitarre zu spielen. Ab 1950 studierte er mehrere Jahre lang klassische Gitarre bei Sophocles Papas in Washington, D.C.. 1954 wurde der renommierte Gitarrist Andrés Segovia sein Lehrer.


Byrd verbrachte Zeit in Europa, um bei Segovia zu studieren. Sein Repertoire reichte von der spanischen Renaissancemusik bis hin zu Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Spätere wandte Charlie Byrd die Technik der klassischen Gitarre auf verschiedene Jazzstile an und versuchte, europäische Traditionen mit afro-amerikanischen Jazzelementen zu verschmelzen.


1957 traf er in einem Club in Washington D.C. den Bassisten Keter Betts, mit dem er aufzutreten begann. Dazu konnte er in jenem Jahr seine ersten Aufnahmen veröffentlichen. "Blues For Night People" (Savoy, 1957) war eine Trioaufnahme mit Keter Betts (b) und Gus Johnson (dm). Auf "Jazz Recital" (Savoy, 1957) wurde er von Tommy Newsom (fl, ts), Al Lucas (b) und Bobby Donaldson (dm) begleitet.


"An Anthology Of Guitar Music: The Sixteenth Century" (Washington, 1958) zeigt ihn als Interpreten von Werken von Komponisten des 16. Jahrhunderts. Er war auf Aufnahmen von Paul Horn zu hören und wurde Mitglied des Orchesters von Woody Herman, mit dem er durch Europa tourte und dabe ebenfalls zu Aufnahmen kam. Auch unter seinem eigenen Namen erschienen pro Jahr jeweils mehrere Alben.


Nach einer Brasilien-Reise 1961 verband er brasilianische Rhythmen mit nordamerikanischem Jazz und bekam so ab 1962, gemeinsam mit dem Saxophonisten Stan Getz, eine Schlüsselrolle bei der Etablierung des Bossa Nova in den USA. Das gemeinsame Album "Jazz Samba" (Verve, 1962) stand im März 1963 für eine Woche auf Platz 1 der Billboard 200.


Unter seinem eigenen Namen oder mit seinen Gruppen Charlie Byrd Quintet, Charlie Byrd Septet, Charlie Byrd Trio, The Charlie Byrd Quartet und The Washington Guitar Quintet veröffentlichte er an die 100 Alben. Dazu tat er sich mit Herb Ellis und Barney Kessel zur Allstar-Gruppe The Great Guitars zusammen.


Von diesem Trio kamen zwischen Mitte der 1970er und Mitte der 1980er Jahre fünf Alben heraus. Auch mit anderen Gitarristen wie Laurindo Almeida oder Mundell Lowe tat er sich zu gemeinsamen Aufnahmen zusammen. Charlie Byrd starb am 2. Dezember 1999 im Alter von 74 Jahren in Annapolis, Maryland.


Sein Schaffen wurden auf vielen Compilations oder Reissuepaketen dargestellt. Unter letzteren befanden sich die Doppel-CD "Four Classic Albums" (Avid, 2014) und das 4-CD-Set "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2014). Byrd gehörte in den 1960er bzw. 1970er Jahren in Los Angeles auch zur losen Studiogruppe The Wrecking Crew, die viele damalige Pop-, Rock- und Soulstars bei Aufnahmen begleitete. 11/24


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