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Charlie Christian

Amerikanischer Jazz-Gitarrist und Bandleader, geboren am 29. Juli 1916 in Dallas, Texas. Er war einer der ersten Gitarristen, die eine elektrisch verstärkte Gitarre spielte. Mit seinen langen, melodischen Solos beeinflusste er spätere Gitarristen wie Barney Kessel, Herb Ellis, Wes Montgomery oder George Benson. Christian stammte aus einer musikalischen Familie


Er lernte zunächst Tenorsaxophon und Bass vom Vater. Er wuchs in Oklahoma City in einem ärmlichen Schwarzenviertel auf, wo er schon früh mit dem texanischen Country Blues in Berührung kam. Die Eltern hatten als Trompeter und Pianistin zur Untermalung von Stummfilmen gearbeitet und musizierten mit ihren Kindern zu Hause.


Christian begann in diesem Umfeld schon früh, auf einer selbst gebastelten Gitarre Musik zu spielen und mit der Schulband aufzutreten. Während seiner Kindheit hörte er die Bands, die im Südwesten spielten, wie die Blue Devils und die Twelve Clouds of Joy von Andy Kirk. Ab 1934 spielte der 18-jährige Charlie Christian in mehreren Bands, im Anna Mae Winburn Orchestra (1937), im Al Trent Sextet (1938) und im Jeter-Pillars Orchestra in St. Louis.


Er war damals auch Begleiter von durchreisenden Musikern wie Teddy Wilson und Art Tatum und wurde von Mary Lou Williams an Jazz-Impresario John Hammond empfohlen. Christian reiste im August 1939 von Oklahoma nach Los Angeles, wo er Benny Goodman vorspielen konnte. Er wurde trotz seines schrillen Outfits auf der Stelle engagiert und blieb bis 1941 bei Goodman. Er spielte sowohl in der Big Band, als auch im Sextett des Klarinettisten.


Meist in kleineren Besetzungen und mit einigen Mitgliedern der Count-Basie-Bigband sowie mit Goodman (cl) selber spielte Charlie Christian daneben eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen ein, in denen sein elektrisch verstärktes Single-Note-Spiel voll zur Geltung kam. Bei Auftritten mit der Benny Goodman Big Band wurde Christian im Stück "Solo Flight" herausgestellt. In den Jahren bei Benny Goodman kam es auch zu einem Allstar-Treffen, bei dem neben Goodman und Christian auch Buck Clayton (tp), Lester Young (ts), Count Basie (p) und dessen Rhythmusgruppe mit Jo Jones (dm) mitmachten.


Aufnahmen dieses Gipfeltreffens wurden zusammen mit Aufnahmen des Goodman-Sextetts mit Christian auf der CD "Solo Flight" (1939-1941)" (Vintage Jazz, 1991) veröffentlicht. Beide Teile dieser CD waren vorher auf separaten LPs bei "Jazz Archives" erschienen: Die Young/Basie-Session als "Charlie Christian/Lester Young: Together 1940" und die Sextett-Aufnahmen als als "Charlie Christian With Benny Goodman And The Sextett".


Im Mai 1941 war er einer jener Musiker, die im "Minton's Playhouse" und im "Monroe's Uptown House" in New York bei der Geburtsstunde des Bebop dabei waren. Aufnahmen, die Christian in Gesellschaft von Thelonious Monk oder Kenny Kersey (p), Dizzy Gillespie oder Joe Guy (tp), Don Byas (ts), Nick Fenton (b) und Kenny Clarke (dm) machte, kamen auf verschiedenen Billigpreis-LPs heraus.


Charlie Christian starb am 2. März 1942 im Seaview Hospital in Staten Island New York City, nur gerade 25-jährig an Lungentuberkulose. Von Charlie Christian erschienen im Laufe der Jahre Dutzende Compilations, auf denen sein Schaffen für Goodman und andere Bandleader zusammengefasst wurde.


"Charlie Christian Complete Edition Volume 1 bis 8" (Média 7) hiessen acht Einzel-CD, die zwischen 1992 und 1994 erschienen. Ebenfalls umfangreiche Sammlungen waren 4-CD-Boxes wie "Complete Studio Recordings" (Definitive, 2000), "Complete Live Recordings" (Disconforme, 2000) und "First Master Of The Electric Guitar: Selected Broadcasts & Jam Sessions, Remastered" (JSP, 2002).


Ebenfalls 4 CD wiesen "The Genius Of The Electric Guitar" (Columbia, 2002) und "The Original Guitar Genius" (Proper, 2005) auf. Zu den umfangreicheren Compilations zählten auch das 3-LP-Set "Charlie Christian Memorial Album" (CBS/Sony, 1972) sowie die beiden Doppel-CD "Blues In B" (Le Chant Du Monde, 2008) und "The Daddy Of 'Em All" (Primo, 2009). 10/23


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