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Elek Bacsik

Ungarischer Jazzgitarrist und Geiger, geboren am 22. Mai 1926 in Budapest. Der aus einer Roma-Familie stammende Bacsik begann im Alter von vier Jahren mit dem Violinenspiel. Später studierte er am Konservatorium seiner Geburtsstadt. Ab 1943 trat er hauptsächlich als Gitarrist in Folkloregruppen, wie jener des Akkordeonisten Mihály Tabányi, auf.


Er diente drei Jahre in der ungarischen Armee. 1949 verliess er Ungarn und trat eine Zeitlang in Österreich und der Schweiz mit seinem Freund, dem Pianisten György Cziffra, auf. Danach hielt er sich rund zwei Jahre im Libanon auf, wo er in Tanzorchestern und in klassischen Orchestern musizierte.


1951 spielte er in Italien und machte unter anderem bei Aufnahmen des neapolitanischen Pianisten und Sängers Renato Carosone (1920–2001) mit. 1957 spielte er in Spanien und für kurze Zeit in Portugal. Ab 1959 lebte er in Paris, wo er mit dem amerikanischen Jazz-Pianisten Art Simmons und mit dem Bassisten Michel Gaudry im Mars-Club nahe der Champs-Elysées spielte.


Während seines Frankreich-Aufenthalts trat er auch mit Jazzmusikern wie Clark Terry, Kenny Clarke, Pierre Michelot, Dizzy Gillespie, Lou Bennett, Georges Arvanitas, Quincy Jones und Chanson-Sängern wie Barbara, Sacha Distel, Serge Gainsbourg, Claude Nougaro, Juliette Gréco und Jeanne Moreau auf.


Dizzy Gillespie lud ihn 1962 zu einem Auftritt zum Jazzfestival in Juan-les-Pins ein. Der Auftritt wurde für die LP "Dizzy On The French Riviera" (Philip, 1962) mitgeschnitten. Dazu kamen die ersten eigenen Aufnahmen. Auf "The Electric Guitar Of The Eclectic Elek Bacsik" (Fontana, 1962) wurde er von Michel Gaudry (b) und Daniel Humair (dm) bzw. von Pierre Michelot (b) und Kenny Clarke (dm) begleitet.


Diese LP wurde zusammen mit den Titeln der 7"-EP "Bossa Nova – Desafinado" (Fontana, 1962) im Rahmen der "Jazz in Paris"-Serie unter dem Titel "Nuages" (Gitanes Jazz, 2002) wieder veröffentlicht. Für "Guitar Conceptions" (Fontana, 1963) griff er je nach Stück auf Maurice Vander (org), Pepito Riestria (perc), Guy Pedersen (b) und/ oder Daniel Humair (dm) zurück.


Auch dieses Album wurde im Rahmen der "Jazz in Paris"-Serie (Gitanes Jazz, 2000) wieder veröffentlicht. Beide Alben für "Fontana" waren davor schon unter dem Titel "Blue Rondo A La Turk" (Fontana und Phonogram, 1980) auf einer Doppel-LP gemeinsam neu aufgelegt worden.

1966 ging er in den USA, wo er in Gypsy Jazz-Gruppen oder in der Bouzouki-Gruppe des armenischen Violinisten Hrach Yacoubian tätig war. Dann liess er sich in Las Vegas, Nevada, nieder wo er Sänger wie Tony Bennett begleitete oder Musik für TV-Sendungen einspielte. Zeitweise spielte er auch Violine in einem Begleitorchester von Elvis Presley.


1974 holte ihn der Produzent Bob Thiele in die Jazzszene zurück: Er trat als Violinist mit Dizzy Gillespie auf dem Newport Jazz Festival auf und nahm mit Oliver Nelson (as), Bucky Pizzarelli (g), Hank Jones (p), Richard Davis (b), Elvin Jones (dm) und Ray Barretto (perc) das Album "I Love You" (Bob Thiele, 1974) auf.


Im Jahr darauf erschien "Bird And Dizzy - A Musical Tribute" (Flying Dutchman, 1975). Prominenteste Mitmusiker waren Warne Marsh (ts) und Shelly Manne (dm). Dann arbeitete er erneut in Las Vegas, wo er Konzertmeister des Orchesters des Sängers Wayne Newton war. 1991 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn teilweise lähmte. Hinzu kam Lungenkrebs. Er starb am 14. Februar 1993 im Alter von 66 Jahren in Glen Ellyn, Illinois.

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