Englischer Rock-Bassist, Sänger, Bandleader und Songschreiber, geboren am 4. März 1948 in Kingsbury, London als Christopher Russell Edward Squire. 1964 wurde er wegen zu langer Haare der Schule verwiesen. Kurz darauf erwarb er seinen ersten Bass. Im Januar 1965 trat er eine Stelle im Musikalienladen Boosey & Hawkes Ltd. im Londoner West End an.
Seine Musikerkarriere startete er in den 1960er Jahren als Mitglied zahlreicher Londoner Bands. 1966/67 spielte er bei The Syn, ohne dass dieser Gruppe trotz einigen erfolgreichen Singles der Durchbruch gelang. 1967 gründeten Squire und Peter Banks (g) mit Clive Bailey (g, vcl) und Bob Hagger (dm) die Band Mabel Greer's Toyshop.
Dann lernte Squire den Sänger Jon Anderson kennen. Die beiden begannen gemeinsam Songs zu schreiben. Anderson wurde Mitglied von Mabel Greer's Toyshop. Diese Band bestand inzwischen neben Squire und Banks noch aus Tony Kaye (key) und Bill Bruford (dm). Danach änderte man den Namen in Yes.
Yes wurde eine der innovativsten, erfolgreichsten und langlebigsten Prog Rock-Bands. Squire war bis zu seinem Tod der einzige Musiker von Yes, der auf allen Alben spielte und die Band nie verliess. Er besass auch die Namensrechte von Yes und konnte so 1989 verhindern, dass sich ein Quartett mit Jon Anderson, Bill Bruford, Rick Wakeman und Steve Howe Yes nennen konnte.
Die Band nannte sich Anderson Bruford Wakeman Howe bzw. AWBH, bis sie sich 1990 mit den verbliebenen Yes-Musikern um Squire zu der 8-köpfigen Union-Besetzung zusammentat. Während der Yes-Zeit und vor allem in den langen Pausen dazwischen war Chris Squire in den diversesten Bands und Projekten aktiv.
Bei einer dieser Sessions begleitete Squire zusammen mit Stevie Winwood und Tony Kaye (key), Jeff Beck und Albert Lee (g), Rick Grech (e-b), Ian Paice oder Alan White (dm) und anderen den Saxofonisten Eddie Harris. Diese Allstar-Session wurde auf "E.H. In The U.K." (Atlantic, 1974) dokumentiert.
"Fish Out Of Water" (Atlantic, 1975) war sein erstes Album unter dem eigenem Namen. Bei den Aufnahmen wirkten viele befreundete Musiker mit. Es waren dies Andrew Jackman (p, conduction), Bill Bruford (dm, perc), Patrick Moraz (synth, org), Jimmy Hastings (fl), Mel Collins (as, ts), Barry Rose (pipe org) sowie zahlreiche Bläser und Streicher.
"Fish Out Of Water" wurde später mehrfach wiederveröffentlicht, zusammen mit einer Bonus-DVD auch in Form einer "Deluxe Expanded Edition" (Sanctuary, 2007). Nach dem ersten Split von Yes 1980 tat sich Squire mit Alan White (dm) von Yes und Jimmy Page (g) von Led Zeppelin zum kurzlebigen Bandprojekt XYZ (eX-Yes-& Zeppelin) zusammen.
Led Zeppelin-Sänger Robert Plant, der ebenfalls hätte dabei sein sollen, kehrte der Band schon nach einer Probe den Rücken, so dass XYZ gar nie auf Touren kam. Einige der damals entwickelten Ideen fanden später den Weg auf Alben von Yes und The Firm, einer kurzlebigen Band von Jimmy Page.
Squire and White nahmen im Dezember 1981 eine Weihnachtssingle auf und formierten dann mit dem Trevor Rabin (g) und dem früheren Yes-Keyboarder Tony Kaye die Band Cinema, die auf Betreiben von Jon Anderson, der einige Zeit darauf dazustiess, in Yes umbenannt wurde.
Auf "Esquire" (Geffen, 1987), dem Debütalbum der gleichnamigen Pop-Rock-Band um Squires Ex-Frau Nikki Squire, war Squire als Backingsänger zu hören. Auch produzierte er einige der Stücke. Das Paar war von 1970 bis 1985 verheiratet. Im August 1992 trat Squire in Kalifornien mit The Chris Squire Experiment auf, an der auch Yes-Schlagzeuger Alan White und das spätere Yes-Mitglied Billy Sherwood beteiligt waren.
Zudem machte Jimmy Haun (g) mit, der zuvor auf dem Yes-Album "Union" (Arista, 1991) gespielt hatte. Auch Steve Porcaro (key) von Toto war mit dabei. Danach taten sich Squire und Sherwood mit anderen Musikern zu Conspiracy zusammen. Diese Band spielte mit Squire als Mitglied "Conspiracy" (Eagle, 2000) und "The Unknown" (InsideOut, 2003) zwei Alben ein. Später folgte "Conspiracy Live" (Purple Pyramid, 2013).
2004 kam es zu einer Reunion von The Syn, bei der Squire zwei Jahre lang mitmachte. Mit "Swiss Choir" (Lime, 2007) veröffentlichte Squire eine Weihnachts-Schallplatte unter eigenem Namen. Darauf sang der English Baroque Choir barocke Weihnachtslieder, begleitet von Genesis-Mitglied Steve Hackett (g), Gerard Johnson (key), Chris Squire (e-b) und Jeremy Stacey (dm).
Mit Hackett tat sich Chris Squire auch zu Squackett zusammen. Mit Roger King (key), Amanda Lehmann (g) und Jeremy Stacey (dm) entstand "A Life Within A Day" (Esoteric Antenna, 2012). Chris Squire starb am 27. Juni 2015 in Phoenix, Arizona, im Alter von 67 Jahren an Leukämie.
Chris Squire ist auf vielen Alben anderer Musiker, Musikerinnen oder Gruppen zu hören wie Rick Wakeman, The Buggles, World Trade, Peter Banks, Gov't Mule und anderen. 01/25