Französischer Schlagzeuger, Pianist, Sänger, Komponist und Bandleader, geboren am 21. Februar 1948 in Nogent-sur-Marne Val-de-Marne. Er ist der Adoptivsohn des französischen Jazzpianisten Maurice Vander. Weil seine Eltern Musiker waren, kam er schon früh in Berührung mit dem Jazz.
Stark beeindruckt war er vor allem von Elvin Jones, Kenny Clarke, Chet Baker und John Coltrane, die er als Jugendliche alle selber spielen sah. 1966 gründete er mit den Wurdalaks seine erste Gruppe. Nach einem Abstecher nach Italien, wo er in Clubs Jazz und R&B spielte, kehrte er nach Frankreich zurück.
Er bewegte sich Mitte/Ende der 1960er Jahre im Umfeld von Bernard Paganotti und dessen Gruppen Cruciferius und Fatty Nauty. Paganotti war später Mitglied von Heldon. Er spielte auch bei Magma, jener langlebigen Zeuhl/Art Rock-Gruppe, die Christian Vander 1969 in Paris gründete und die mit Unterbrechungen bis heute existiert.
Neben Magma und den Magma-Seitenprojekten realisierte Vander immer wieder Aufnahmen unter seinem eigenen Namen. Vander war schon vor Magma im Pariser Club "Riverbop" als Jazzmusiker aktiv gewesen. Er hatte dabei an der Seite von Didier Levallet, Frank Wright, Arrigo Lorenzi oder Jean-Claude Lubin gespielt.
Alien hiess ein 1979 erstmals aktives, zuerst elektrisch spielendes Jazz-Quintett, damals bestehend neben Vander aus Michel Graillier (p, e-p, key), Dominique Betram (e-b) und Benoît Widemann (p, synth). Alien spielte anfangs auch Themen von Tony Williams, Jan Hammer, McCoy Tyner, Billy Cobham und vor allem John Coltrane. Bis 1981 waren auch Francis Lockwood (p), Patrick Gauthier (key), Jean-Pierre Fouquey (p) oder Jean-Michel Kajdan Mitglieder von Alien.
1982 war Alien eine Zeitlang ein Trio von Vander und Fouquey mit Jean-François Jenny-Clark (b). Noch im selben Jahr spielte Alien dann wieder als Quartett in der nun vorwiegend akustischen Besetzung Vander, Fouquey, Graillier und Alby Cullaz (b). Nach Fouqueys Abgang machte Alien bis 1984 als Trio weiter. Die einzigen Aufnahmen von Alien hiessen "Antibes 1983" (AKT, 2011) und zeigten die Gruppe als Trio mit Michel Graillier (p), Alby Cullaz (b) und Vander.
Neben Livetracks von 1983 enthielt die CD zur Hälfte Studiomaterial von 1988. Drei der zehn Stücke stammten von McCoy Tyner, eines von Herbie Hancock. Nach dem Auftritt 1983 in Antibes vergingen 20 Jahre, ehe Alien in Form einer elektrischen Gruppe wieder auftauchte, ohne dass weitere Aufnahmen erschienen. Ab 1985 war aus Alien das Christian Vander Trio hervorgegangen.
Zuerst bestand es neben Vander aus Alby Cullaz (b) und diversen Pianisten wie Francis Lockwood oder Jean-Pierre Fouquey. Ab 1987 kam Frédéric Briet (b) und ab Herbst 1978 Emmanuel Borghi (p) ins Trio. Mit Vander, Emmanuel Borghi (p) und Philippe Dardelle (b) existierte zwischen 1988 bis 1997 eine langlebige Besetzung.
Von diesem Trio erschienen die Alben "Jour aprés jour" (Seventh, 1990) und "65!" (Seventh, 1993) einspielte. Diese beiden Aufnahmen wurden später auf einer Doppel-CD (Seventh, 2011) wieder veröffentlicht. Nach einem kurzen Gastspiel von François Gallix übernahm 1998 Emmanuel Grimonprez den Bass. Das Trio wurde dann und wann mit Saxofonisten wie Arrigo Lorenzi, Steve Grossman, Eric Le Lann, Yannick Rieu, Eric Prost oder Ricky Ford zum Quartett erweitert.
Mit Yannick Rieu (ts), Emmanuel Borghi (p) und Emmanuel Grimonprez (b) entstand als Christian Vander Quartet das Album "Au Sunset" (Seventh, 1999). Daneben nahm Vander im Verlaufe der Jahre auch weitere Alben unter eigenem Namen auf. Von der Gruppe Christian Vander Et Les 3 Jef mit Jef Gilson (p), Jeff Seffer alias Yochk'O Seffer (ts) und Jef Catoire (b) erschien eine gleichnamige LP (Palm, 1973).
"Fiesta In Drums" (Palm, 1973) enthielt Duo- und Solostücke der beiden Drummer Christian Vander und Frank Raholison. Zusammen mit den drei damaligen Magma-Mitgliedern Klaus Blasquiz (vcl, perc), Stella Vander (vcl) und Yannick Top (b) spielte Vander (p, e-p, dm, vcl) die LP "Tristan Et Yseult" (Barclay, 1974) als Soundtrack zum gleichnamigen Fil von Yves Lagrange ein.
Später wurden die Aufnahmen unter dem Titel "Wurdah Ïtah" (Seventh, 1989) als Magma-Aufnahme wieder veröffentlicht. "To Love" (Seventh, 1988) war eine Soloaufnahme von Vander, bei der aber Stella Vander (vcl) zum Teil ebenfalls mitmachte. "Les Voyages de Christophe Colomb" (AKT, 1992) hiess eine Aufnahme von Christian (synth, vcl) und Stella Vander (effects) für ein Son et Lumière-Projekt in Reims.
Am 15. April 1973, in der Nacht nach der Session für das Magma-Album "Mekanïk Destruktïw Kommandöh", machten Christian Vander (dm, vcl, perc), Klaus Blasquiz (vcl, perc), Yannick Top (org, perc, vcl) und René Garber "Stundehr" (bcl, perc, vcl) frei improvisierte Aufnahmen, die erst 20 Jahre später unter dem Titel "Sons Document 1973 - Le Manor" (AKT, 1993) veröffentlicht wurden.
"A tous les enfants" (Seventh, 1994) entstand mit Hilfe von Stella Vander (vcl, p, spoken word), Julie Vander und Isabelle Feuillebois (vcl), Pierre-Michel Sivadier (key), Lydia Domancich (key), Philippe Dardelle (b) sowie einem Kinderchor. Die Doppel-CD "Korusz (A La Recherche Du Chorus Suprême)" (AKT, 2000) enthielt Aufnahmen einer Magma-nahmen Jazzrock-Gruppe.
Dieser gehörten neben anderen Didier Lockwood, Benoît Widemann und Bernard Paganotti sowie Christian Vander als Zébehn Straïn Dë Geustaah an. Die meisten Aufnahmen stammten von Konzerten in den Jahren 1972, 1974 und 1975. Ergänzt wurde die Doppel-CD durch Studioaufnahmen von 2000. "Les cygnes et les corbeaux" (Seventh, 2002) war eine Komposition von Vander für Chor, Solostimmen und Keyboards, geschrieben zwischen 1982 und 1997 und realisiert zwischen 1997 und 2001.
"John Coltrane L'Homme Suprême" (Seventh, 2011) hiess eine Hommage an John Coltrane, teilweise bestehend aus Solotracks, teilweise begleitet von einzelnen Musikern. "Un Homme… Une Batterie" (Seventh, 2004) war eine Lern- und Doku-DVD.
Von der am 12. Januar 1950 geborenen Stella Vander erschienen als eigene Alben die beiden CD "D'épreuves d'amour" (Seventh, 1991) und "Le coeur allant vers" (Ex-Tension, 2004) sowie die 1991 live mitgeschnittene Doppel-CD "Passage du Nord Ouest" (Seventh, 2011). Die meist in Richtung Chanson zielenden Aufnahmen wurden in Begleitung von Christian Vander und anderen Musikern aus dem Umkreis von Magma eingespielt.
Noch als Stella Zelcer bzw, als Stella hatte sie als angehendes, 17-jähriges Schlagersternchen die LP "Stella" (RCA Victor, 1967) aufgenommen. Diese und andere Aufnahmen aus einer Zeit wurden später auf der Doppel-CD "La Collection Sixties Des EP's Français" (Magic, 1997) zusammengefasst.