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Christian Wolff

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Amerikanischer Komponist, geboren am 8. März 1934 im Nizza, Frankeich, als Sohn des ersten Kafka-Verlegers Kurt Wolff. Er  wuchs in den USA auf, wo er ab 1941 seine Schulzeit in New York City verbrachte. Ab 1948 hatte er Klavierunterricht bei Grete Sultan, die seinen Eltern von der Pianistin Katja Andy empfohlen worden war.



Als er 1950 Grete Sultan seine ersten Kompositionen zeigte, meinte sie, er solle Unterricht bei John Cage nehmen, mit dem sie eng befreundet war. So lernte er durch sie als 16-Jähriger John Cage und seinen Kreis kennen. Zu dessen Umfeld gehörten die Komponisten Morton Feldman und Earle Brown, der Pianist und Komponist David Tudor, der Tänzer und Choreograph Merce Cunningham sowie die Maler Robert Rauschenberg, Mark Rothko oder Philip Guston.

 

Wolff schenkte Cage das Buch "I Ging", das sein Vater verlegt hatte. Das Buch hatte einen entscheidenden Einfluss auf John Cages weitere Kompositionspraxis. Christian Wolff war neben John Cage, Morton Feldman und Earle Brown der Jüngste in einer Gruppe von Musikern und Komponisten, welche die so genannte New York School vertraten.

 

Die New York School war in erster Linie eine Gruppe amerikanischer Maler und Dichter. Diese Gruppe hatte sich Anfang der 1940er Jahre in New York City gebildet. Als wichtige Vertreter der ersten Generation gelten Arshile Gorky, Hans Hofmann, Adolph Gottlieb, Willem de Kooning und Jackson Pollock.

 

Brown, Cage, Feldman und Wolff liess sich aber von dieser Kunstrichtung inspirieren. Die Musik der vier New York School-Vertreter wurde später auf den drei CDs "The New York School" (hat ART, 1992), "The New York School 2" (hat ART, 1994) und "The New York School 3" (hat ART, 1995) miteinander verglichen.

 

Auch auf einer der ersten Schallplatten mit Musik von Wolff (Time, 1963) waren seine drei Werke "Duo For Violinist And Pianist", "Summer" für ein Streichquartett und "Duet II" einem Werk von Cage gegenübergestellt worden. Die LP "For Piano I/For Pianist/Burdocks" (Wergo, 1972) war die erste Aufnahme, die nur Werke von Wolff enthielt.

 

Nur Wolff-Stücke kamen später auch auf "Bread And Roses: Piano Works 1976-1983" (Mode, 1995) heraus. Die CD enthielt das mehrteilige Werk "Preludes 1-11" sowie weitere kurze Pianosolostücke, gespielt von Sally Pinkas. Es handelte sich um Volume 1 der sechsteiligen "Edition Christian Wolff" dieses Labels.

 

Das Ensemble The Barton Workshop nahm für "I Like To Think Of Harriet Tubman" (Mode, 1998) und für die Doppel-CD "(Re):Making Music" (Mode, 2004) mehrere Wolff-Kompositionen auf. Es handelte sich dabei um die Volumes 2 und 6 der "Edition Christan Wolff".

 

Volume 3 hiess "Tilbury Pieces" (Mode, 1999) und enthielt fünf mit "Tilbury" überschiebene Stücke. Die ersten vier entstanden 1969/70 und das fünfte 1996 auf Anregung von Roland Dahinden (tb, melodica), Hildegard Kleeb (p) und Dimitrios Polisiodis (vio, viola), welche die Stücke auch spielten. Die CD enthält zudem "Snowdrop" (1970).

 

Interpret auf Volume 4 "Look She Said (Complete Works For Bass)" (Mode, 2002) war der Bassist Robert Black, teilweise begleitet von Julie Josephson (tb) oder Robin Lorentz (vio). Volume 5 der Serie hiess "(Complete Music For Violin And Piano" (Mode, 2003) mit Marc Sabat (vio) und Stephen Clarke (p).

 

Dazwischen und danach erschienen viele weitere Aufnahmen mit Musik von Christian Wolff. Bis dato ist er auf über 60 Aufnahmen mit seinen Kompositionen vertreten. Das Wandelweiser Komponisten Ensemble spielte für eine CD (Edition Wandelweiser, 1996) das über eine Stunde lange Ensemblewerk "Stones" ein.

 

Mehrere Wolff-Werke für unterschiedliche Besetzungen enthielt die CD "Burdocks" (Tzadik, 2001). Dabei rund ein Dutzend Musikerinnen/Musiker mit, darunter der Komponist (melodica, p), Fred Frith (g), William Winant (perc), Bob Ostertag (sampl) und andere.

 

John Tilbury (p) spielte auf der Doppel-CD "Early Piano Music (1951-1961)" (Matchless, 2002) mehrere Frühwerke von Wolff ein. Robin Schulkowsky (perc) war Hauptperson auf "Percussionist Songs (2003)" (Matchless, 2004), teilweise begleitet von Wolff (melodica).

 

Mit Yusanao Tone (prep cd, cd-players) und Christian Marclay (tt) begleitete Wolff (cassette-recorders, b, melodica, perc) am 29. Januar 1998 die Merce Cunningham Dance Company bei einem Auftritt in Burlington, Vermont. Der Livemitschnitt erschien später als "Event" (Asphodel, 2005).

 

Das Ensemble Post No Bills spielte für eine CD (Edition Wandelweiser, 2005) das über 70-minütige Werk "Exercise 15" ein.  Die CD "Ten Exercises" (New World, 2006) und die Doppel-CD "Kompositionen 1950 – 1972" (Edition RZ, 2011) enthalten je mehrere Ensemblewerke von Wolff.

 

Sabine Liebner, Steffen Schleuermacher bzw. Thomas Schultz (p) spielten für "Piano Pieces" (Neos, 2008), "Early Piano Pieces" (hat[now]ART, 2008) und "Long Piano" (New World, 2009) Pianosolowerke von Christian Wolff  ein. Gleiches tat Philip Thomas für die Triple-CD "Pianist: Pieces" (Sub Rosa, 2014).

 

Eine freie Live-Improvisation von Christian Wolff (g, p) und Keith Rowe (g, elect) beim "Amplify"-Festivals 2011 in New York City wurde als titellose CD (Erstwhile, 2012) veröffentlicht. Robyn Schulkowsky (perc) spielte mit Frederic Rzewski (p), Kim Kashkashian (viola), Joey Baron (p), Reinhold Friedrich (tp), Rohan de Saram (cello) und Wolff selber (melodica) die Doppel-CD "8 Duos" (New World, 2013) ein.

 

Am AngelicA Festival 2013 in Italien traten Christian Wolff (p, melodica), Robyn Schulkowsky (perc) und das Ensemble Apartment House gemeinsam auf. Dabei wurde die CD "Angelica Music" ‎(I Dischi Di Angelica, 2015) mitgeschnitten.

 

Später dokumentierte "Sveglia" (I Dischi Di Angelica, 2024) einen Auftritt von Wolff am selben Festival 2022, als sein gleichnamiges Werk für sieben Gitarren gespielt wurde. Auf "Looking Around" (Erstwhile, 2016) kam es zu einer Zusammenarbeit von Wolff (p) mit Michael Pisaro (g).

 

Die Doppel-CD "CC" (Huddersfield Contemporary, 2017) enthielt Wolffs "Resistance" (2017) und John Cages "Concert For Piano And Orchestra" (1957-58), beides Ensemblewerke mit Apartment House und Philip Thomas (p) als Solist. "Where Are We Going, Today" (Estwhile, 2018) enthielt das fast 70-minütige Solostück mit Antoine Beuger (fl) als Solisten.

 

"2 Orchestra Pieces" (New World, 2018) enthielt erstmals auf einer Schallplatte Orchesterwerke von Wolff, gespielt vom SWR Sinfonie Orchester und von Robyn Schulkowsky (perc). "A Complete Anthology Of Solo And Duo Violin Pieces" (Black Truffle, 2022) war ein Aufnahme des New Yorker Duos String Noise.

 

Die LP "Line Exercise/For Ordinary Affects" (Astres d'Or, 2022) enthielt zwei Wolff-Werke, interpretiert vom Ensemble Ordinary Affects. Die LP kam in einer Auflage von 25 Stück daher. Das Cover war von Wolff selber gestaltet worden.                                                                      02/25

 

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