Französischer Komponist zwischen Musique concrète und elektro-akustischen Klängen, geboren am 22. Mai 1952 in Lourdes. Er studierte 1974/1975 bei Guy Maneveau und Marie-Françoise Lacaze an der Universität Pau sowie 1976/1977 bei Pierre Schaeffer und Guy Reibel am Conservatoire de Paris. 1977 wurde er Mitglied der Groupe de recherches musicales (GRM).
Er realisierte neben musikalischen Werke auch viele Projekt in den Bereichen Radio, Konzerte und Schallplatten. Sein Schaffen als Komponist ist auf mehreren Schallplatten dokumentiert. "Stop! L'Horizon" (INA-GRM, 1990) enthielt das Titelstück von 1983 sowie die Werke "Profil-Désir" (1988) und "Courir" (1989).
Die Mini-CD "Grand Bruit" (Metamkine, 1994) mit dem gleichnamigen, 20:45-minütigen Stück erschien im Rahmen der Serie "Cinéma Pour L'Oreille". "Arkheion" (INA-GRM und Musidisc, 1996) enstand aus seinen beiden Tribut-Kompositionen "Les Mots De Stockhausen/The Words Of Stockhausen" und "Les Voix De Pierre Schaeffer/The Voices Of Pierre Schaeffer", die zwischen 1994 und 1996 entstanden waren.
Auf "Le Paradoxe De La Femme-Poisson" (INA-GRM, 1998) fand sich Musik, die Zanési für den Choreographen Michel Kelemenis und seine Tanztruppe realisiert hatte. "91 98 01." (INA-GRM und La Muse En Circuit, 2002) enthielt drei längere Werke, darunter erneut "Grand Bruit".
Auf der CD-EP "Matin Brun" (Radio France und Nocturne, 2002) fand sich nur gerarde ein knapp 10-minütiges Werk mit einem Radiohörspiel und der Musik von Zanési dazu. Unter dem Titel "Magnetic Landscapes/Paysages Magnetiques" (Cezame, 2003) wurden 20 Stücke zusammengefasst, die für Bühnen- oder Filmproduktionen geschrieben wurden.
Zusammen mit den Experimental-Musikern Christian Fennesz und Mika Vainio nahm Christian Zanési "GRM Experience" (Signature, 2004) auf. Die Aufnahmen entstanden in drei benachbarten GRM-Studios. "Soixante Dix-huit Tours" (Double Entendre, 2009) hiess eine CD-EP mit den beiden je 15-minütigen Kompositionen "Sémaphores" und "Tours et détours en 78 tours" (beide 2009).
Mit Yann Paranthoën teilte sich Christian Zanési eine rund 20-minütige CD-EP (Césaré, 2010). Das darauf veröffentlichte Werk von Zanési war "Un portrait sans visage". Unter dem Titel "Paysage Électronique Avec Train" (Megadisc Classics, 2015) wurden drei Kompositionen zugänglich gemacht. Zusammen mit Arnaud Rebotini entstand die 12"- bzw. DL-EP "Acidmonium" (Blackstrobe, 2015). Die Musik darauf bewegte sich zwischen Acid und Tech House.
Das Titelstück der EP stammte vom gemeinsamen Album "Frontieres" (Blackstrobe, 2016), auf der Rebotini und Zanési sich im Feld zwischen Musique concrète und Ambient bewegten. "L'esprit Des Lieux" (Megadisc, 2019) bestand aus vier zwischen 2004 und 2018 erarbeiteten Kompositonen. "Détournement Choral" (Superpang, 2020) hiess ein 16:26-minütiger DL-Track.
Zanési konnte mehrere seiner Werke auf Compilations platzieren. Zwei Stücke fanden sich auf der Doppel-CD "50 Ans De Musique Electroacoustique Au Groupe De Recherches Musicales" (INA-GRM, 2001). Auf der Compilation "Electro Minimalism" (Cezame, 2008) mit Stücken von insgesamt neun Komponisten/Prodzenten war Zanési mit vier Werken vertreten. Je eines davon entstand zusammen mit Arnaud Rebotini bzw. RÔM.
Auch auf einer der fünf CD von "Archives GRM" (INA-GRM, 2004) fand sich eine Komposition von Zanési. Bei der Zusammenstellung dieser GRM-Werkschau hatte Zanési selber massgeblich mitgewirkt. 06/23