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Christine Perfect bzw. Christine McVie

Englische Sängerin, Pianistin, Keyboarderin und Songschreiberin, geboren am 12. Juli 1943 in Bouth, Lancashire. Ihr Vater Cyril Percy Absell Perfect war Konzertgeiger und Musikprofessor am St. Peter's College of Education in Saltley, Birmingham. Dazu war er Musiklehrer an der St. Philip's Grammar School in Birmingham.


Ihr Grossvater war Organist in der Westminster Abbey in London gewesen. Christine Perfect begann im Alter von vier Jahren Klavier zu spielen, wurde aber erst ab elf Jahren richtig unterrichtet. Sie studierte während fünf Jahren Bildhauerei an einer Kunstschule in Birmingham. Während dieser Zeit lernte sie mehrere Musiker der britischen Blues-Szene kennen, darunter Stan Webb und Andy Silvester.


Diese spielten in einer Band mit dem Namen Sounds Of Blue. Perfect stieg dort ein und blieb bis zum Abschluss ihres Studiums. Dann zog sich nach London, um Dekorateurin in einem Geschäft zu arbeiten. 1967 bewarb sie sich um den Posten als Pianistin in der Bluesband Chicken Shack ihrer früheren Bandkollegen Stan Webb und Andy Silverster.


Sie machte bei den Aufnahmen der beiden Alben "40 Blue Fingers, Freshly Packed And Ready To Serve" (Columbia, 1968) und "O.K. Ken?" (Blue Horizon, 1969) mit. Mit der Single "I'd Rather Go Blind" (Blue Horizon, 1969) hatte Chicken Shack zu jener Zeit auch eine Hitsingle. Der im Original von Etta James gesungene Titel erreichte Platz 14 der britischen Singlecharts.


Weil Chicken Shack und Fleetwood Mac beide beim Label "Blue Horizon" unter Vertrag standen, kam Christine bald in Kontakt mit Fleetwood Mac. Sie heiratete den Fleetwood Mac Bassisten John McVie und wurde Christine McVie. Zuerst spielte sie nur als Gastmusikerin auf frühen Alben von Fleetwood Mac.


Nach ihrem Abgang bei Chicken Shack spielte sie mit Hilfe der Fleetwood Mac-Mitglieder Danny Kirwan (g) und John McVie (e-b) sowie anderen Musikern ihr eigenes Album "Christine Perfect" (Blue Horizon, 1970) ein. Auf "The Complete Blue Horizon Sessions" (Blue Horizon, 2008) wurde das Album und weiteres, bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichtes Material noch einmal herausgebracht.


1970 bzw. bei den Aufnahmen zu "Future Games" (Reprise, 1971) wurde sie festes Mitglied von Fleetwood Mac. Sie machte alle Höhen und Tiefen dieser Band mit und war auch dabei, als sich Fleetwood Mac 1974 in Los Angeles niederliess, sich dort mit Stevie Nicks (vcl) und Lindsey Buckingham (g, vcl) verstärkte und eine hocherfolgreiche Rock Pop-Band wurde.


Es war eine goldene Zeit für Fleetwood Mac mit Millionenseller-Alben wie "Fleetwood Mac" (Reprise, 1975) und vor allem "Rumours" (Warner, 1977). Letzteres Album verkaufte sich weltweit 14 Millionen Mal und gilt als eines der populärsten und wichtigsten Rockalben der Musikgeschichte, obwohl es unter widrigen Umständen zu Stande kam.


Während den Aufnahmen gingen die Beziehungen von Christine und John McVie auf der einen Seite sowie jene von Stevie Nicks und Lindsey Buckingham auf der anderen Seite in die Brüche. Auch das fünfte Mitglied, Drummer Mick Fleetwood, hatte damals ersthafte Eheprobleme. Viele der Songs auf diesem Album handelten von diesen Problemen.


Neben ihrer jahrelangen Arbeit mit Fleetwood Mac spielte sie zwei weitere eigene Alben ein. Auf "Christine McVie" (Warner, 1984) wurde sie von amerikanischen Musikern wie Todd Sharp (g, vcl), George Hawkins (e-b, vcl) und Steve Ferrone (dm, perc) begleitet. Dazu kamen in einzelnen Tracks Eric Clapton (g), Steve Winwood (synth, key), Lindsey Buckingham (vcl), Mick Fleetwood (dm) und andere.


Für "In The Meantime" (Sanctuary, 2004) holte McVie eine ganze Reihe von Musikerinnen und Musiker in ein New Yorker Studio. 1998 stieg Christine McVie bei Fleetwood Mac aus und kehrte nach 23 Jahren wieder in ihre Heimat England zurück. 2014 kehrte sie zu Fleetwood Mac zurück.


Von Fleetwood Mac und The Christine Perfect Band erschien das Album "Hey Baby" (Secret, 2014) mit Aufnahmen aus den Jahren 1969 und 1970. Mit ihrem Fleetwood Mac-Bandkollegen nahm sie gemeinsam das Album "Lindsey Buckingham/Christine McVie" (Atlantic, 2017) auf. "Songbird (A Solo Collection)" (Warner und Rhino, 2022) hatte kurz vor ihrem Tod eine Compilation geheissen.


Sie war bis 1976 mit John McVie verheiratet, von 1986 bis 2003 mit dem Musiker Eddy Quintela. Christine McVie, wie sie sich immer nannte, war auch auf Alben von Randy Newman, Phil Everly, Bonnie Riatt, Christopher Cross, Bob Welch, Dennis Wilson und anderen zu hören. Sie starb am 30. November 2022 im Alter von 79 Jahren. 09/23


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