Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 18. November 1926 in Brattleboro, Vermont, als älterer Bruder des Trompeters Stu Williamson (1933–1991). Er spielte ab sieben Jahren Klavier und besuchte drei Jahre lang das New England Conservatory in Boston.
1947 wurde er Berufsmusiker und arbeitete zuerst für Charlie Barnet, mit dessen Orchester er ab Ende der 1940er Jahre zu seinen ersten Aufnahmen kam. Nach weiteren Engagements bei Tom Talbert, Red Norvo und June Christy geriet er Anfang der 1950er Jahre in den Kreis der Westcoast-Jazz-Musiker. Er war Mitglied von Howard Rumsey's Lighthouse All-Stars.
Dazu arbeitete er für Bob Cooper, Bud Shank & Bob Brookmeyer, Art Pepper, Pete Rugolo, Frank Rosolino, Charlie Mariano, Tal Farlow, Maynard Ferguson, Red Mitchell, Conte Candioli, Stan Levey, Jack Millman und andere. Seine erste Aufnahme als Leader stellte das mit Curtis Counce (b) und Stan Levey eingespielte 10"-Album "Kenton Jazz Presents Claude Williamson" (Capitol, 1954) dar.
"Keys West" (Capitol, 1955) enthielt Solostücke sowie Triotracks, die er mit Buddy Clark (b) und Larry Bunker (dm) oder mit Max Bennett (b) und Stan Levey (dm) realisiert hatte. "Claude Williamson" (Bethlehem, 1956) war als eine Trio-LP mit Don Prell (b) und Chuck Flores (dm).
Mit Red Mitchell (b) und Mel Lewis (dm) nahm er "'Round Midnight" (Bethlehem, 1957) auf. Auf "Claude Williamson Mulls The Mulligan Scene" (Criterion, 1958) spielte er mit Howard Roberts (g), Red Mitchell (b) und Stan Levey (dm) Stücke von Gerry Mulligan. 1968 arbeitete Williamson für NBC und spielte dort unter anderem für Andy Williams und Sonny & Cher.
1978 kehrte er zum Jazz zurück und nahm mehrere Alben auf japanischen Labels mit Sam Brown (b) und Roy Haynes (dm) auf. Unter seinem Namen oder unter dem Gruppennamen The Claude Williamson Trio kamen im Verlaufe der Jahre je über 20 Alben heraus.
Dazu war er Mitglied der Gruppen Bud Shank Quartet, Dizzy Reece Quintet, John Graas Septet, Leith Stevens & His Orchestra, Pete Rugolo Orchestra, Stan Levey Sextet, Stu Williamson Quintet, The Bill Perkins Quartet, The Bud Shank/Bob Cooper Quintet, The Buddy Bregman Orchestra, The Conte Candoli Quartet, The Frank Rosolino Sextet und The Tom Talbert Jazz Orchestra.
Auf den wenigen Compilations wurden vor allem sein Frühwerk dargestellt. Diese hiessen "Complete 1956 Studio Sessions" (Fresh Sound, 2002) und "The Complete 1954-1955 Kenton Presents Sessions" (Fresh Sound, 2005). Er war am 16. Juli 2016 im Alter von 89 Jahren verstorben. 03/24