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Clement "Coxsone" Dodd

Jamaikanischer Produzent, Studiobetreiber und Label-Besitzer, geboren am 26. Januar 1932 in Kingston als Clement Seymour Dodd. In seiner Jugend spielte er Kunden im Spirituosegeschäft seiner Eltern Jazzplatten vor. Bei einem Aufenthalt im Süden der USA, wo er als Rohrzucker-Schneider tätig war, entdeckte er den damals äusserst populären Rhythm & Blues.



Mit Schallplatten, einem Plattenspieler und einem Verstärker kehrte er nach Jamaica zurück, wo er 1954 sein erstes Soundsystem auf die Beine stellte, das neben dem von Duke Reid zum populärsten der Insel wurde. Er spielte Boogie-Woogie-, Jazz- sowie R&B-Schallplatten, die er aus New Orleans oder Miami bezog.

 

Als die Konkurrenz unter den Soundsystems grösser wurde, war Dodd gezwungen, seine Schallplatten in New York, Philadelphia oder in Chicago zu holen. Wegen des Konkurrenzkampfes wurden Angaben über Titel und Interpreten jeweils von den Schallplatten entfernt.


Für Coxsone arbeiteten spätere Reggae-Stars wie Prince Buster, der später selber ein grosses Sound System leitete, sowie King Stitt, U Roy und Lee Perry. Als die R&B-Welle abflaute, schwenkten die Soundsystems auf einheimische Künstler um. Gleichzeitig nahm die Nachfrage nach Schallplatten für den privaten Gebrauch zu, so dass Dodd mit "World Disc" sein erstes eigenes Label gründete.

 

Die erste Schallplatte, die er herausbrachte, war "Shuffling Jug" von Clue J  & His Blues Blasters, aufgenommen 1959 in den Federal Studios. Bei den selben Sessions entstand "My Baby" mit Jackie Estwick. Schon 1961 erschien die erste Compilation von "Studio One"-Hits in Form der LP "All Star Top Hits".

 

Darauf fanden sich Songs von Aubrey Adams und Rico Rodriguez, Derrick Harriott, Clancy Eccles, Clue J & His Blues Blasters, Charmers, Don Drummond, Rolando Alphonso und Cecil Lloyd bzw. mit Carol McLaughlin, Jiving Juniors, Alton Ellis und Eddie Perkins, Chuck Josephs und Dobby Dobson sowie Lascelle Perkins.

 

1962 veröffentlichte Coxsone mit "I Cover The Waterfront" und "Jazz Jamaica" zwei weitere LPs, gefolgt von "Jump Jamaica Way (1963) und "Ska Authentic" (1964). 1963 hatte Dodds an der Brentford Road 13 sein Jamaican Recording And Publishing Studio eröffnet, das er nach und nach ausbaute und in den 1990er Jahren nach Brooklyn, New York City, verlegte.

 

In seinem "Studio One" - auch der Name seines wichtigsten Schallplatten-Labels - wurde ein wichtiger Teil der jamaikanischen Musikgeschichte geschrieben. Vor allem die Entwicklung vom Mambo über den Ska bis hin zu Rocksteady und Reggae wurde von Coxsone wesentlich mitgeprägt.

 

Bei Dodd im "Studio One" standen Künstler und Gruppen wie Bob Marley, Horace Andy, Bob Andy, Dennis Brown, Freddie McGregor, Lee Perry, Delroy Wilson, The Ethiopian, Dennis Alcapone, The Gladiators, The Heptones, The Soul Defenders, Long Ranger, Ernest Ranglin, Sound Dimnsion, Ken Boothe, Jackie Mittoo, Johnny Osbourne, The Maytals, Peter Tosh, The Skatalites, Sugar Minott und viele andere.

 

Sein grösster Widersacher war Duke Reid (1915-1975). Das Oeuvre von Coxsone und seinen Künstlern wurde ab den 1990er Jahren von Dodds selber sowie von Labels wie "Heartbeat" (USA) oder "Soul Jazz" (GB) auf vielen themenmässig zusammengestellten Compilations dargestellt.

 

"Soul Jazz" veröffentlichte 2002 "Studio One Story", ein Paket mit einer vierstündigen DVD, einer CD und einem Buch. Dazu erschienen die "Soul-Jazz"-Compilations "Studio One Rockers", "Studio One DJ's", "Studio One Roots", "Studio One Soul" und "Studio One Scorcher (Instrumentals)". 83 Tracks daraus wurden auf der 5-CD Box "Studio One Muzik City" (Soul Jazz, 2003) zusammengefasst.

 

Coxsone Dodd starb am 4. Mai 2004 72-jährig in Kingston mitten in der Arbeit in seinem "Studio One".                                            04/24

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H.R.

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