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Count Basie

Amerikanischer Bigband-Leader, Pianist, Organist, Komponist und Arrangeur, geboren am 21. August 1904 in Red Bank, New Jersey, als William Allen Basie. Sein Vater spielte Mellophon, eine Art Horn. Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er von seiner Mutter am häuslichen Piano. Später nahm Basie Klavierstunden.


Er spielte kurzzeitig als Schlagzeuger und bildete sich autodidaktisch in New Jersey und New York City weiter. Sein Klavierspiel war von Fats Waller beeinflusst, den er regelmässig Mitte der 1920er Jahre im Lincoln Theatre in Harlem besuchte, wo Waller Stummfilme an der Wurlitzer-Orgel begleitete.


Waller liess Basie erst das Pedal spielen. Später überliess er Basie die Orgel ganz. Als Jugendlicher half er auch im "Palace Theater" in Red Bank aus, um sich etwas dazu zu verdienen. Als eines Abends der Pianist des Theaters ausfiel, wurde Basie kurzerhand ans Klavier gesetzt und untermalte fortan Stummfilme musikalisch.


Zudem spielte er in jener Zeit in der Band des Banjospielers Elmer Snowden und des Trompeters/Kornettisten June Clark. Mehrere Jahre lang tourte der junge Bill Basie, wie er damals genannt wurde, durch die Varietés als Solokünstler bzw. an der Seite von Bluessängern wie Gonzelle White oder mit Theatergruppen.


1928 wurde er Mitglied von Walter Pages Blue Devils und 1929 bekam er eine Stelle als Arrangeur und zweiter Pianist bei der Bennie Moten Band in Kansas City, Missouri. Als Mitglied dieser Band kam Basie am 23. Oktober 1929 in Chicago und am 27. Oktober 1930 in Kansas City zu ersten Aufnahmen. Am 10. November 1929 war er bei einer Aufnahmesession von Walter Pages Blue Devils mit dabei.


Bis 1933 folgten weitere Aufnahmen mit Moten. 1933 wurde er von den Musikern der Moten Band als neuer Bandleader bestimmt. Fortan trat das Orchester als Count Basie & His Cherry Blossom Orchestra auf. Moten leitete weiter eine eigene Band. Basies Band wurde immer kleiner, bis nur noch Jo Jones und er selber übrig blieben.


1935 spielte Basie wieder bei Moten. Nach dem Tod Motens 1935 verliess Basie die Band, stellte sein eigenes Orchester zusammen. Am 9. Oktober oder November 1936 entstanden Basies erste Aufnahmen unter eigenem Namen - aus vertraglichen Gründen unter dem Gruppennamen Jones Smith Inc.. Diese Band bestand aus Count Basie (p), Walter Page (b), Jo Jones (dm), Carl "Tati" Smith (tp), Lester Young (ts) und Jimmy Rushing (vcl).


Am selben Tag machte Basie auch mit seinem neuen, weitgehend aus Ex-Moten-Musikern besetzten Orchestra erstmals Aufnahmen. Unter dem Gruppennamen Count Basie & His Orchestra spielten Count Basie (p), Claude Williams (g), Wilbur "Buck" Clayton, Joe Keyes und Carl "Tati" Smith (tp), George Hunt und Dan Minor (tb), Caughey Roberts (as), Herschel Evans und Lester Young (ts), Jack Washington (bars), Jimmy Rushing (vcl), Walter Page (b) und Jo Jones (dm).


Die Band wurde mit Aufnahmen für die Labels "Decca", "Okeh", "Vocalion" und "Columbia" schnell auch überregional populär. Der erste Hit hiess 1937 "One O’Clock Jump". Das Basie Orchestra machte Ende der 1930er/Anfang der 1940er Jahre bei Big Band-Battles mit. Der Swing der Basie Band lehnte sich eng an Blues und Boogie Woogie an.


Exzellent waren jeweils die Rhythmussections der Basie Band. Count Basies Klavierstil selber blieb seiner Tradition als Music-Hall-Pianist weitgehend treu, indem er einen improvisatorischen, sparsamen Ansatz pflegte, der stets im Dienste des Ensembles stand. Nur selten gab er ein virtuoses Solo. Aus wirtschaftlichen Gründen musste Basie seine Big Band Ende 1949 auflösen.


Sie wurde Anfang 1950 durch ein Septett mit Clark Terry (tp), Charlie Rouse (ts), Buddy DeFranco (cl), Freddie Green (g), Jimmy Lewis (b) und Gus Johnson (dm) ersetzt. 1952 stellte Basie eine neue Band auf die Beine, die New Testament Band mit unter anderem Marshall Royal (as), Eddie Lockjaw Davis (ts), Joe Newman (tp) und Paul Quinichette (ts).


Dank Arrangeuren wie Thad Jones, Frank Wess, Frank Foster und Henry Coker (tb) gelang ihm mit der neuen Formation ein Comeback. Basie gewann die Kritikerpolls der Zeitschrift "Down Beat" zwischen 1954 und 1957 und die Leser-Polls 1955 und 1957. In der ersten Hälfte der 1960er Jahren fanden mehrere Europa-Tourneen und Festival-Auftritte statt.


1963 spielte Basie in Japan in ausverkauften Sälen. 1965 trat er beim Newport Jazz Festival mit Frank Sinatra auf und spielte danach auch einige poporientierte Alben ein. Basie nahm in den 1970er Jahren zwei Alben mit Ella Fitzgerald auf, spielte unter anderem am Montreux Jazz Festival eine Reihe von Konzerten in kleinen Besetzungen, gewann mehrere Grammy Awards.


1976 zwang ihn seine Herzkrankheit des öftern in den Rollstuhl. 1977 setzte er die Reihe seiner Newport-Auftritte fort und begann seine posthum erschienene Autobiographie "Good Morning Blues" (Random House, 1985) zu schreiben. 1980 absolvierte der Bandleader seine letzte Europa-Tournee. Er starb am 26. April 1984 im Alter von 79 Jahren in Hollywood, Florida.


1985 verlieh ihm US-Präsident Ronald Reagan posthum die Freiheitsmedaille (The Presidential Medal of Freedom), die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Nach seinem Tod übernahmen Thad Jones, Frank Foster und später Grover Mitchell die Leitung der Big Band. Das Count Basie Orchestra existiert bis heute.


Es wird nach dem Ausscheiden von Bill Hughes 2010, von dem letzten durch Count Basie 1983 persönlich eingestellten Schlagzeuger Dennis Mackrel geleitet. Von Basie erschienen im Laufe der Jahrzehnte Hunderte von Aufnahmen in Form von Schellack-Platten, EPs, LPs oder CDs.


Darunter befanden sich Dutzende von Compilations und mehrere Schallplattenreihen, auf denen das musikalische Wirken von Basie chronologisch nachgezeichnet wurde. Total 7 CDs umfassten die beiden Sets "Complete 1936-1941 Columbia Recordings" und "Complete 1941-1951 Columbia Recordings" (beide Definitive, 2001).


"The Count Basie Story" (Proper, 2001) und "Cutting Butter - The Complete Columbia Recordings 1939 – 1942" (Sugabeat, 2002) bestanden je aus vier CDs, während "The Complete Clef/Verve Count Basie Fifties Studio Recordings" (Mosaic und Verve, 2005) acht CDs stark war.

Je vier CDs enthielten "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) und deren Fortsetzung "Vol. 2 Seven Classic Albums" (Real Gone, 2014). 8 CDs fanden sich unter dem Titel "Classic 1936-1947 Count Basie And Lester Young Studio Sessions" (Mosaic, 2016). "The Classic Roulette Collection 1958-1959" (Chrome Dreams, 2018) verteilte sich auf 4 CDs. 3 CDs stark war "The Legendary New Testament Band 1952-55" (Acrobat, 2023). 11/23

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