Amerikanischer Bluesgitarrist im Piedmont-Stil und Sänger, geboren am 26. März 1906 in Covington, Georgia. Als Musiker bekam er den Übernamen Georgia Guitar Wizard. Das Gitarrenspiel lernte er von seiner Mutter Savannah "Dip" Shepard Weaver, die auch die Brüder Charlie Hicks alias Charley Lincoln und Robert Hicks alias Barbecue Bob unterrichtete.
Von Nehemiah Smith und Blind Buddy Keith erlernte Weaver das Spiel auf der Slidegitarre. 19-jährig zog er mit dem Mundharmonikaspieler Eddie Mapp nach Atlanta. Die beiden taten sich mit den Hicks-Brüdern zusammen und musizierten in Bars und Clubs.
Am 26. Oktober 1928 spielte Weaver in Atlanta die beiden Songs "Sweet Petunia" und "No No Blues" ein, die auf einer Schellack-Schallplatte (Columbia, 1928) erschienen. Weitere Aufnahmen folgten 1929 im Duo mit Eddie Map (hca) für "QRS Records".
1930 nahm er mit Barbecue Bob (vcl, g) und Buddy Moss (hca) als Georgia Cotton Pickers für "Columbia" auf. Im Jahr darauf begann seine langjährige Zusammenarbeit mit Blind Willie McTell, der eine 12-saitige Gitarre spielte.
Weaver und McTell begleiteten Mary Willis, Kate McTell und spielten als Georgia Bill eine Duo-Schellack-Schallplatte (Okeh, 1931) ein. Die meisten der Aufnahmen von Weaver und McTell erschienen unter McTells Namen. In den 1930er Jahren erfolgten auch Soloaufnahmen von Weaver oder solche mit Ruth Willis (vcl), Fred McCullen (vcl, g) und Buddy Moss (vcl, g).
Weaver und McCullen traten auch als Jim Miller oder als The Georgia Browns in Erscheinung, teilweise auch im Trio mit Moss. Ende der 1950er erblindete Curley Weaver. Er starb am 20. September 1962 im Alter von 56 Jahren in Almon, Georgia, und erlebte das Blues-Revival der 1960er Jahre nicht mehr.
Im Verlaufe dessen wurden viele Songs von Weaver für Blues-Sampler bzw. -Compilations verwendet. Zudem wurden aus den Aufnahmen von Weaver mehrere Compilations zusammengestellt, die sein Soloschaffen oder seine Zusammenarbeit mit anderen Musikerinnen und Musikern dokumentierte.
Auf der LP "Atlanta Blues 1933" (John Edwards Memorial Foundation, 1979) finden sich Stücke von Curley Weaver mit Blind Willie McTell oder mit Buddy Moss. "Georgia Guitar Wizard" (RST, 1987) bestand ausschliesslich aus Soloaufnahmen.
Auch ein Teil von "(1933-1950)" (Document, 1990) bestand aus Songs, die unter seinem eigenen Namen eingespielt worden waren, teilweise begleitet von McTell oder Buddy Moss. Dazu kamen Stücke mit The Georgia Browns. "The Post-War Years (1949-1950)" (RST und Document, 1991) war ausschiesslich der Zusammenarbeit von McTell und Weaver gewidmet.
"Georgia Blues: The Complete Recorded Works Of Slim Barton, Eddie Mapp, James Moore, Guy Lumpkin, Fred McMullen & Curley Weaver In Chronological Order (1928 ~ 1933)" (Document, 2008) fasste Stücke mehrerer Georgia-Bluesmen zusammen.
Beim selben Label erschien "The Complete Recorded Works 1933-1935 In Chronological Order" (Document, 2008), die ausschiesslich Titel von Weaver mit verschiedenen Begleitern zeigte. 48 Stücke von Weaver und seinen Gruppen wurden auf der Doppel-CD "The Georgia Guitar Wizard 1928-50" (Acrobat, 2024) vereint. 11/24