David Behrman

Amerikanischer Komponist, geboren am 16. August 1937 im Salzburg, Österreich. Sein Vater S. N. Behrman war ein erfolgreichter Dramen- und Drehbuchautor, seine Mutter Elza Heifetz Behrman war die Schwester des Violinisten Jascha Heifetz.

Von 1955 bis 1959 studierte er an der Harvard University, wo er auf Christian Wolff traf. Bei den Sommerkursen in Darmstadt lernte er 1959 La Monte Young und Nam June Paik kennen. In den frühen 1960er Jahren betreute er für "Columbia" als Produzent die Schallplatten-Reihe "Music of Our Time", in deren Rahmen die erste Aufnahme von "In C" (Columbia, 1968) von Terry Riley erschien. 

 

Zwischen 1966 und 1976 gehörte Behrman zusammen mit Alvin Lucier, Gordon Mumma und Robert Ashley zum Musikerkollektiv Sonic Arts Union, das gemeinsam auftrat aber keine gemeinsamen Aufnahmen realisierte. Für die Tanz Company von Merce Cunningham schrieb er die Musik für deren Aufführungen "Walkaround Time" (1968), "Rebus" (1975), "Pictures" (1984) und "Eyespace 40" (2007).

 

In seinen minimal gehaltenen Werken verband David Behrman Klänge von herkömmlichen Instrumenten mit elektronischer Musik. Schon in den 1960er Jahren entwickelte er computerkontrollierte, interaktive Klanginstallationen. Er arbeitete mit John Cage zusammen.

 

Er gewann mehrere angesehene Preise und war zwischen 1975 und 1980 Co-Direktor des Mills College in Oakland, California. Dort entstanden 1981 mit Hilfe von Paul DeMarinis (p, perc, e-perc, elect, sounds, vcl), Fern Friedman (key, sounds, lyrocon, vcl), Terri Hanlon (vcl, cymbal) und Anne Klingensmith ‎(sounds, vcl) Stücke, die vom Label "Lovely Music" zurückgewiesen wurden.

 

Teile der Aufnahmen erschienen auf einer obskuren 7"-EP. Das Ganze wurde später unter dem Titel "She's More Wild..." (Black Truffle, 2020) veröffentlicht. Berhman war darauf auch als Musiker (p, key, viola, perc, elect, sounds) zu hören. Werke von Behrman finden sich auf rund 20 Aufnahmen.

 

Mit John Bischoff, Jim Horton, Tim Perkis, Paul DeMarinis und Rich Gold bildete er The League Of Automatic Music Composers. Dieses Kollektiv war zwischen 1977 und 1983 in der Bay Area rund um San Francisco tätig. Auf der CD "1978-1983" (New World, 2007) finden sich zehn Werke dieser Komponisten/Musiker. Weiteres Material dieses Kollektivs im Umfang von 12 Stunden Musik wurden unter dem Titel "Archive 1978-1981" (Alku, 2009) auf einem USB-Stick zugänglich gemacht.      02/25