top of page
musicmakermark

David Soldier

Amerikanischer Violinist, Multiinstrumentalist, Improvisator, Komponist und Ensembleleiter, geboren am 6. November 1956, als David Sulzer. Unter seinem richtigen Namen bzw. in seinem Hauptberuf arbeitet er als Professor an der Columbia University in New York City in den Bereichen Psychiatrie, Neurologoie und Pharmakologie.


Dazu bewegt er sich mit Richard Lair mit seinem Thai Elephant Orchestra in einem Bereich zwischen Forschung und Musik. Es handelt sich um ein Ensemble in Lampang im Norden Thailands, das aus bis zu 14 frei improvisierenden Elefanten besteht.


Die Instrumente wurden eigens für die Elefanten hergestellt. Das Orchester tritt täglich für die Besucher des von Laird geleiteten Thai Elephant Conservation Centers auf und gab mit "Thai Elephant Orchestra" (Mulatta, 2000), "Elephonic Rhapsodies" (Mulatta, 2005) und "Water Music" (Mulatta, 2011) drei Aufnahmen heraus.


Zusammen mit Gordon Shaw entwickelte Soldier Instrumente für Zebrafinken und Bonobo. In den Bereich zwischen Forschung und Musik zielt auch seine Arbeit mit Kinderorchestern in Brooklyn, Harlem, Guatemala oder Guinea. Vom The Tangerine Awkestra, dem Ensemble mit drei- bis siebenjährigen, frei improvisierenden Kindern aus Brooklyn, erschien die CD "Aliens Took My Mom" (Mulatta, 2001).


"Da Hip Hop Raskalz" (Mulatta, 2006) enthielt später jene Aufnahmen, die mit Kindern aus East Harlem gemacht wurden. 1985 gründete Soldier das Soldier String Quartet, das mehr als 100 Werke von zeitgenössischen Komponisten und Komponistinnen uraufführte und mehrere Aufnahmen veröffentlichte.


1994 stellte er zusammen mit dem Multiinstrumentalisten Jonathan Kane die Avantgarde Folk Rock-Gruppe The Kropotkins auf die Beine, von der mehrere Aufnahmen erschienen. Soldier spielte in dieser Gruppe Banjo. Dazu erschienen von Soldier weitere Aufnahmen als Musiker und/oder als Komponist.


"Romances From The Second Line" (Newport Classic, 1990) enthielt von Soldier komponierte Solostücke für Orgel mit Walter Hilse als Interpreten sowie für Klavier mit Christopher O'Riley. Dazu kam ein Triostück mit Soldier (synth), William Schimmel (acc) und Brooks Williams (sound effects).


Er schrieb das Oratorium "The Apotheosis Of John Brown", das auf einer gleichnahmigen CD (Newport Classic, 1995) herauskam. "SMUT" (Avant, 1994) bestand aus diversen Soldier-Kompositionen bei denen Stimmen im Vordergrund standen. Mit dem russischen Duo Komar & Melamid sowie weiteren Musikern entstand "The People's Choice Music" (Dia Center For The Arts und Mulatta, 1997), eine Aufnahme zwischen Novelty, Gangsta, R&B, Punk und Ballad.


Für das mehrteilige, von Soldier komponierte Titelstück der CD "Ice-9 Ballads" (Mulatta, 2001) wurde vom The Manhattan Chamber Orchestra unter Richard Auldon Clark sowie vom Schriftsteller Kurt Vonnegut, der seine Texte auch vortrug, aufgenommen. Eine weitere Co-Produktion von Soldier mit dem Manhattan Chamber Orchestra und Kurt Vonnegut hiess "Soldier Stories" (Mulatta, 2005).

Die Doppel-CD "Chamber Music" (Mulatta, 2007) enthielt sieben teilweise mehrteilige Werke. "Yol K'u: Mayan Mountain Music" (Mulatta, 2008) war ein CD/DVD-Set mit Aufnahmen, die Soldier in Guatemala gemacht hatte. Zu hören ist eine einheimische Gruppe, aber auch Soldier selber auf einer Art Marimba.


Die DVD hatte nichts damit zu tun, sondern war nur eine halbstündige Dokumentation über Soldiers Jugend als Musikschüler. "Yearn For Certainity" (Engine, 2010) hiess eine 2007 im "Roulette" in New York City mitgeschnittene Liveaufnahme eines Auftritts des Trios William Hooker (dm, spoken word), David Soldier (vio, g, mand, banjo) und Sabir Mateen (sax, fl, cl).


Mit Roy Campbell (tp, p-tp, fl) nahmen Soldier (vio, banjo, g) und Hooker (dm) "Heart Of The Sun" (Engine, 2013) auf. "The Complete Victrola Sessions" (Mulatta, 2011) bestand aus Liedern ohne Worte, komponiert von Soldier und interpretiert von Rebecca Cherry (vio), William Hobbs (p) und Stomu Takeshi (perc). Zur CD gabs eine DVD mit dem Film "The Violinist", dessen Soundtrack aus Teilen der CD bestand.


Auf "Organum" (Mulatta, 2012) kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem Organisten Walter Hilse, der fünf Soldier-Werke interpretierte. Dazu kam das schon für eine frühere CD von Hilse eingespielte, zwölfteilige Werk "Hockets & Inventions". Für die Doppel-CD "In Black & White" (Mulatta, 2014) spielte Steven Beck Klaviersolo-Stücke von Soldier ein.


"Soldier Kane" (Mulatta, 2016) war eine Duoaufnahme mit Jonathan Kane (dm, g, loops). "The Eighth Hour Of Amduat" (Mulatta, 2016) enthielt eine Reihe von Stücken für Orchester und/oder Chor, jeweils begleitet von Solisten. Darunter befand sich in fünf Stücken Marshall Allen (as, ewi) vom Sun Ra Arkestra.


Auf "The Brainwave Music Project" (Mulatta, 2017) experimentierte Soldier zusammen mit Margaret Lancaster (fl), Dan Trueman (hardanger fiddle), Terry Pender (mand) und William Hooker (dm) mit einem so genannten EEG, einem Electroencephalograph. Dieses Gerät generiert aus Gehirnströmen mit Hilfe einer Software Klänge. Die Musikerinnen und Musiker spielten solo und waren an den EEG angeschlossen.


"Naked Revolution" (Mulatta, 2018) war ein zweites gemeinsames Album mit Komar & Melamid. "Zajal" (Mulatta, 2019) erschien unter Soldiers Namen und enthielt Aufnahmen, die er mit einem grösseren Ensemble realisiert hatte. Die dabei verwendeten, sehr alten Texte waren in arabisch, hebräisch und Farsi gehalten.


Aufnahmen mit William Hooker (dm) als Co-Leader sowie mit Ayumi Ishito (ts), Kirk Knuffke (co), Hans Tammen (g, elect), Rebecca Cherry (vio), Alex Greene (p) sowie Ken Filiano und Luke Stewart (b) erschienen unter dem Titel "The LeWitt Etudes" (Mahakala, 2022).


Zudem ist Soldier auf Aufnahmen von The Ordinaires, Samm Bennett, Robert Dick, John Cale, Otto Luening, Les Nouvelles Polyphonies Corses, Lorette Velvette, Elliott Sharp, Sussan Deyhim, Christina Rosenvinge, Man:de.ng Elektrik, Jason Kao Hwang, Phill Niblock, Nicolas Collins, Guided By Voices, Vince Bell, Archer Spade und anderen zu hören. 12/23

3 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Laminar

Lamia Vox

bottom of page