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Davy Graham

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Englischer Folk-Gitarrist sowie Singer/Songwriter, geboren am 26. November 1940 in Hinckley als David Michael Gordon Graham. Sein Vater stammte von der Isle of Skye, seine Mutter aus Guyana. Er wuchs in Londons Stadtteil Notting Hill auf und erhielt seine erste Gitarre im Alter von 16 Jahren.



Davy Graham entwickelte sich in den 1960er Jahren mit John Renbourn, Bert Jansch, John Fahey und Martin Carthy zu einem der einflussreichsten Gitarristen der Folk- und Fingerpickingszene. Er verarbeitete diverse Einflüsse. So war Graham einer der ersten Gitarristen, der die DADGAD-Stimmung einsetzte.

 

Dabei werden die hohe und die tiefe E-Saite sowie die H-Saite jeweils um einen Ganzton tiefer gestimmt als in der Standardstimmung. Dadurch ergibt sich die Tonfolge DADGAD. Er galt als exzentrischer und obsessiver Musiker, dem materieller Erfolg kaum wichtig war.

 

Seine erste Veröffentlichung war die mit Alexis Korner (g) eingespielte 7"-EP "3/4 A.D." (Topic, 1962), die gleich Grahams bekanntestes Stück "Angi" enthielt. Es wurde später von Bert Jansch gecovert und tauchte auch auf dem Alben "Sounds Of Silence" (Columbia, 1966) von Simon & Garfunkel und auf "100 Ton Chicken" (Blue Horizon, 1969) von Chicken Shack auf.

 

Weitere Cover-Versionen veröffentlichten John Renbourn, Gordon Giltrap, Clive Carrol, The Colours, Chumbawamba und viele andere. "From A London Hootenanny" (Decca, 1963) hiess eine 7"-EP, auf der Graham in zwei der vier Tracks Gastmusiker der Gruppe Thamesiders war.

 

"The Guitar Player" (Pye Golden Guina, 1963) hiess Grahams erstes richtiges Album, das unter anderem Kompositionen von Paul Desmond ("Take Five"), Sonny Rollins, Ray Charles sowie Nat und Cannonball Adderley enthielt. Die Debut-LP und die EP "3/4 A.D." wurden später unter dem Titel "The Guitar Player... Plus" (See For Miles, 1992) auf einer CD wiederveröffentlicht.

 

"Folk Roots, New Routes" (Topic und Decca, 1964) hiess eine Duo-LP mit Shirley Collins (vcl). Das nächste eigene Album "Folk, Blues And Beyond" (Topic und Decca, 1965) enthielt wiederum teilweise fremdes Material von Bob Dylan, Charles Mingus, Willie Dixon, Big Bill Broonzy und Bobby Timmons ("Moaning").

 

Auf "Midnight Man (Decca, 1966) interpretierte Graham neben eigenem Material Songs von Lalo Schifrin, den Beatles, Herbie Hancock ("Watermelon Man"), Rufus Thomas, Junior Mance und anderen. Auf "Large As Life And Twice As Natural" (Decca, 1968) nahm sich Graham Lieder von Joni Mitchell und Fred McDowell an.

 

Dabei wurde er von Dick Heckstall-Smith (sax) und Jon Hiseman (dm), beide von John Mayalls Bluesbreakers und später Colosseum, sowie von Harold McNair (fl) und Danny Thompson (b) begleitet. Auf "Hat" (Decca, 1969) nahm sich Graham Kompositionen von Jimmy Witherspoon, Muddy Waters, Art Blakey, Paul Simon, Henry Purcell, Bob Dylan und Willie Dixon an.

 

Shirley Collins (vcl) war wiederum mit dabei, allerdings nicht als Co-Leaderin. "Holly Kaleidoscope" (Decca, 1970) und "Godington Boundary" (President, 1970) waren zwei Aufnahmen mit Holly Gwinn (vcl), beiden ebenfalls mit vielen Cover-Versionen. Bis zum nächsten Album "All That Moody" (Eron, 1976) vergingen sechs Jahre.

 

Diese LP enthielt bekannte Graham-Kompositionen in neuen Aufnahmen, darunter auch "Angi". "The Complete Guitarist" (Kicking Mule, 1977) bestand hauptsächlich aus Traditionals sowie einem Werk von Johan Sebastian Bach und eigenen Stücken. Das selbe galt für "Dance For Two People" (Kicking Mule, 1979).

 

Die A-Seite der Compilation "Folk Blues and All Points in Between" (See For Miles, 1985) bestand aus Stücken der LP "Folk, Blues And Beyond" von 1964, die B-Seite aus Songs von anderen Graham-LPs, die gegen Ende der 1960er Jahre erschienen waren.

 

"Playing In Traffic" (Probe Plus, 1993) war nach 14 Jahren wieder einmal ein Album mit neuem Material. Die CD blieb aber weitgehend unbeachtet. "After Hours (At Hull University, 4th February 1967)" (Rollercoaster, 1997) enthielt Live-Aufnahmen, die 30 Jahre zuvor an der Universität von Hull mitgeschnitten worden waren.

 

Später war "Live At St. Andrews Folk Club 8th May 1966" (Rollercoaster, 2007) eine ähnliche Aufnahme. "Fire In The Soul" (Topic, 1999) war eine Compilation, die vorwiegend aus Tracks aus der Anfangszeit bestand. Ab 1999 und danach wurden fast alle Alben von verschiedenen Labels mit Bonus-Tracks ergänzt auf CD wieder herausgebracht.



"Broken Biscuits" (Les Cousins, 2007), entstanden in den zwei Jahren zuvor, war sein letztes Album. Davy Graham starb am 15. Dezember 2008 im Alter von 68 Jahren an Lungen-Krebs. "A Scholar And A Gentleman: The Anthology" (Decca, 2009) bildete auf zwei CDs einen Überblick über das Schaffen von Graham.


"From Monkhouse To Medway 1963-1973" (Hux, 2010) bestand aus den fünf Tracks einer frühen Azetat-LP von 1963 sowie Live-Aufnahmen vom 14. August 1973. "Anthology 1961-2007: Lost Tapes" (Les Cousins, 2012) hiess eine weitere Werkschau seines Könnens mit Live-Tracks, Demos und sonstigen raren Sachen, verteilt auf drei CDs.


Auf "He Moved Through The Fair - The Complete 1960s Recordings" (Cherry Tree, 2024) wurden sieben Alben und eine Compilation in einem Boxset in CD-Form vereint.                                  02/25

 
 

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