Amerikanischer Bluegrass-Sänger, Musiker, Komponist und Bandleader, geboren am 1. Februar 1939 in York, Pennsylvania. Er war ab 1963 Sänger und Gitarrist bei Bill Monroes Blue Grass Boys. Mit dieser Band trat er auch in der Grand Ole Opry und am Newport Folk Festival auf. Aufnahmen des Auftritts in Newport erschienen 40 Jahre später unter dem Titel "(July 1963) Two Days At Newport" (... And More Bears, 2003).
Dann war McCoury Mitglied der Golden State Boys, ehe er wieder normale Jobs annahm, um sich über Wasser zu halten. In dieser Zeit trat er weiterhin als Amateurmusiker in den Bundesstaaten Maryland, Virginia and Pennsylvania auf. 1967 gründeten Del und sein Bruder, der Bassist Jerry McCoury mit anderen Musiker eine Band, die sich zuerst Del McCoury & The Dixie Pals nannte.
Diese veröffentlichte mehrere Alben oder Compilationen wie "High On A Mountain" (Rounder, 1973), "Del McCoury And The Dixie Pals" (Revonah, 1975), "Del McCoury And The Dixie Pals" (Grassound, 1976), "Take Me To The Mountains" (Leather, 1981), "Best Of Del McCoury And The Dixie Pals" (Rebel, 1983) und "Sawmill" (Rebel, 1985). Ab 1988 nannte sich die Gruppe Del McCoury Band.
1981 bzw. 1987 waren Del McCourys beide Söhne Ronnie (mand) und Robbie (banjo) zur Band gestossen. Jerry McCoury hörte 1989 auf und übergab den Bass an Mike Brantley, der später durch Mike Bub, Dennis Crouch und Alan Bartram abgelöst wurde. An der Fiddle war zuerst Billy Baker zu hören, später Tad Marks und Jason Carter. Die ersten Alben, die unter dem Bandnamen Del McCoury Band veröffentlicht wurden, hiessen "Blue Side Of Town" (Rounder, 1992) und "The Cold Hard Facts" (Rounder, 1996).
"The Mountain" (E-Squared, 1999) war eine gemeinsame Aufnahme mit Steve Earle. Sie kam auf Platz 19 der US-Country-Charts und kletterte bis auf Platz 133 auf der Billboard 200-Liste. Weitere Bandalben waren "The Family" (Ceili, 1999), "Del And The Boys" (Ceili, 2001), "It's Just The Night" (McCoury Music, 2003), "The Company We Keep" (McCoury Music, 2005), "Promised Land" (McCoury Music, 2006), "Moneyland" (McCoury Music, 2008) und "Family Circle" (McCoury Music, 2009).
Vor allem die neueren Alben belegten Spitzenplätze in den US-Bluegrass-Charts. Dabei war "Moneyland" 2008 allerdings das einzige Nummer-1-Album. "The Company We Kept" von 2005 und "The Promised Land" von 2006 schafften es auf Rang 2. Auch in die Country-Charts gelangten einige Alben, meist allerdings nur auf Plätzen um 50 oder dahinter. Ab 2009 konnten Fans nach Konzerten gleich den Konzertmitschnitt kaufen, der auf USB-Sticks gespeichert und angeboten wurde.
Zusammen mit der Preservation Hall Jazz Band entstand "American Legacies" (McCoury, 2011). Danach folgten "Old Memories: The Songs of Bill Monroe" (Relativity, 2011), "The Streets of Baltimore" (McCoury, 2013), "Del And Woody" (McCoury, 2016) und "Still Sings Bluegrass" (McCoury, 2018). Ohne Del McCoury, dafür mit Cody Kilby (g) trat die Gruppe auch als The Travelin' McCourys auf.
Von Del McCoury erschien auch ein Dutzend Alben unter eigenem Namen oder als Co-Leader. Das erste war "Del McCoury Sings Bluegrass" (Arhoolie, 1968) zeigte McCoury zusammen mit Wayne Yates (vcl, mand), Billy Baker (fiddle), Bill Emerson (vcl, banjo) sowie Dewey Renfro oder Tommy Neal (b). Diese Aufnahmen wurden später unter dem Titel "I Wonder Where You Are Tonight" (Arhoolie, 2002) in CD-Form wiederveröffentlicht.
Weitere Alben hiessen "Del McCoury" (Rebel, 1975), "Our Kind Of Grass" (Rebel, 1978), "Don't Stop The Music" (Rounder, 1990) und "A Deeper Shade Of Blue" (Rounder, 1993). Mit Doc Watson und Mac Wiseman tat er sich für das Album "Mac, Doc & Del" (Sugar Hill, 1998) zusammen.
McCoury stand im Mittelpunkt von "Bluegrass Mandolin Extravaganza" (Acoustic Disc, 1999), einer Doppel-CD, bei der auch Sam Bush, David Grisman, Ricky Skaggs und andere mitwirkten. "Bluegrass Gospel Hits" (McCoury, 2009) war dann wieder ein eigenes Album. Mit David David Grisman entstand die Doppel-CD-R "Del & Dawg Live! - Tunes & Tales By Del McCoury & David Grisman" (Acoustic Disc, 2016).
Unter den Compilations, die unter Del McCourys Namen erschienen. sticht vor allem die 5-CD-Box "Celebrating 50 Years Of Del McCoury" (McCoury, 2009) heraus, die genau 50 Songs aus der gesamten Karriere diese Musikers umfasste.
Zusammen mit Jerry Douglas, Mac Wiseman, Scott Rouse und dem Funk-Bassisten Bootsy Collins bildete McCoury die Experimental-Bluegrass Band The GrooveGrass Boyz, von der eine gleichnamige, labellose CD (1997) sowie die CD "GrooveGrass 101 Featuring The GrooveGrass Boyz" (Reprise, 1998) erschienen. 10/23