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Der Blutharsch

Martial/Neofolk/Dark Ambient-Projekt des Österreichers Albin Julius, gegründet 1997 in Wien. Blutharsch bedeutete "geronnenes Blut" oder "Schorf" und war zudem eine Bezeichnung für die eidgenössischen Landsknechte um 1500. Der Blutharsch war ursprünglich ein Nebenprojekt von Julius, als dieser zusammen mit Alzbeth das Duo The Moon Lay Hidden Beneath A Cloud bildete.


Das Duo überwarf sich Ende der 1990er Jahre, so dass sich Julius auf Der Blutharsch konzentrierte. In seinen frühen Veröffentlichungen nahm Julius auf die Ästhetik des Nationalsozialismus auf. Zudem arbeitete er mit Death in June, Boyd Rice und Wumpscut zusammen, distanzierte sich später davon.


Die meisten Aufnahmen von Der Blutharsch kamen auf dem eigenen Label "Wir Kapitulieren Niemals" (WKN) heraus. Dazu betrieb Albin Julius mit "Hau Ruck!" ein weiteres Label für andere Bands aus den Bereichen Neofolks, Industrial und Martial. Gelegentliche Mitmusiker bei Der Blutharsch waren unter anderem Bain Wolfkind, Jörg Buchmüller und Marthynna.


Das erste Album "Der Blutharsch" (Arthur's Round Table, 1996) erschien zwar noch auf einem fremden Label. Die nächsten beiden "Der Sieg des Lichtes ist des Lebens Heil!" (WKN, 1998) und "The Pleasures Received In Pain" (WKN, 1999) kamen beim eigenen Label heraus. Von Der Blutharsch erschienen zwischen den vielen Alben eine Reihe von EP und Singles. Gemeinsam mit Deutsch Nepal entstand die 10"-EP "Apöcalyptic Climäx" (WKN, 1999).


Dazu kamen Split-Veröffentlichungen mit Ain Soph, Nový Svět, Zetazeroalfa, Sottofasciasemplice, Our Survival Depends On Us und White Hills sowie eine gemeinsame Aufnahme mit Dernière Volonté. Die nächsten Alben trugen die Titel "The Long Way Home" (WKN, 2000), "The Track Of The Hunted" (WKN, 2000) und "When All Else Fails!" (WKN, 2001).


"Fire Danger Season" (WKN, 2002) nannte sich ein in eine Ledertasche verpacktes 4-CD-Set. CD 1 war eine CD-EP in Form eines so genannten Eisernen Kreuzes mit bisher noch nie veröffentlichtem Material aus den Jahren 1997 bis 2002. Die restlichen drei CD wiesen Albumlänge auf. CD 2 enthielt Compilation-Beiträge, während CD 3 und 4 aus Remixes oder Coverversionen von Der Blutharsch-Songs bestanden.


Eine weitere Werkschau stellte "The Moment Of Truth" (WKN, 2004) dar. Die CD war aus den Tracks der beiden EP "Der Gott der Eisen wachsen liess" und "The Moment Of Truth" sowie einem weiteren Track von einer Single zusammengesetzt. Dazu kam eine Mini-CD mit vier bisher noch nie veröffentlichten Versionen von bekannten Songs.


Im Hinblick auf einen geplanten, aber abgesagten Auftritt von Der Blutharsch in Israel vom Oktober 2004 entstand die Compilation "Speech Of Truth Will Be Eternal" (The Eastern Front und Topheth Prophet, 2004). Nach weiteren Alben begann Julius mit "When Did Wonderland End?" (WKN, 2005) mit einer deutlichen Kurskorrektur in Sachen Image und Musik.


Die umstrittenen Uniformen, Runen und Symbole verschwanden und die Musik entwickelte sich fortan in Richtung Psychedelic Rock. Im April 2006 spielte Der Blutharsch eine als Abschiedstournee angekündigte Europatour zusammen mit Bain Wolfkind und Deutsch Nepal. Drei Jahre später wurde das Projekt wieder reaktiviert.


2010 löste sich Der Blutharsch offiziell auf, setzte seine Arbeit jedoch als Der Blutharsch And The Infinite Church Of The Leading Hand fort. Bis dato kamen gesamthaft an die 20 Full-Length-Aufnahmen und rund zwei Dutzend EPs oder Singles heraus. Dazu erschienen ein halbes Dutzend Compilations.


Die Stücke auf "Everything Is Alright!" (WKN, 2008) waren davor grösstenteils auf 7"-Singles oder -EPs erschienen. Dazu kamen drei Songs von :wumpscut: alias Rudy Ratzinger und einer von Pacific 231 alias Pierre Jolivet. Die Doppel-LP "Werkschau 1997:2010" (Handmade Birds, 2011) enthielt 24 Tracks aus der gesamten bisherigen Karriere von Der Blutharsch.


Unter dem Titel "Discography" (New Era und WKN, 2014) wurden auf verschiedenfarbigen 12 Kassetten mehrere EPs von Der Blutharsch und dessen Nachfolgeprojekt Der Blutharsch And The Infinite Church Of The Leading Hand wieder veröffentlicht. 10/23

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