Jamaikanischer Ska-, Rocksteady- und Reggae-Sänger, Produzent und Labelbetreiber, geboren am 6. Februar 1939. Während der Highschool gründete er ein Duo mit Claude Sang jr. Als er 1955 allein an einem Talentwettbewerb teilnahm, kam er nicht in den Final. Ab 1957 versuchte er es dann nochmals mit Sang.
Das Duo gewann mehrere Wettbewerbe, machte Aufnahmen für mehrere Produzenten und hatte einige kleine Hits, bis Sang aus beruflichen Gründen Jamaika verliess. Danach gründete Harriott 1958 mit Eugene Dwyer, Herman Sang und Maurice Winter The Jiving Juniors.
Diese Formation spielte für Duke Reid und Coxsone Dodd mehrere Singles ein, von denen einige Hits wurden. Als Harriott um 1961 in die USA auswanderte, holten die restlichen Mitglieder Jimmy Mudahy als Ersatz für Harriott in die Gruppe. Trotzdem gingen The Jiving Juniors auseinander.
Auf der anderen Seite stellte Harriott, der in New York Mühe hatte, Arbeit zu finden, mit Winston Service und Valmont Burke eine neue Version der Jiving Juniors auf die Beine, nachdem er sich in New York schon mit seinem alten Partner Claude Sang zusammgetan hatte. Die neuen, teilweise in New York, teilweise in Jamaika aktiven Jiving Juniors machten eine Reihe von weiteren Aufnahmen, lösten sich1962 auf.
Später wurden Songs der Band auf der Compilation "The Donkey Years 1961-1965" (Jamaican Gold, 1993) zusammengefasst. Nach dem Ende der Juniors gründete Harriott mit "Crystal Records" ein eigenes Label und machte Aufnahmen unter eigenem Namen. Mit "I Care" und "What Can I Do" (beide Crystal, 1962) sowie "The Jerk" und "I'm Only Human" (beide Crystal, 1965) hatte er auf Anhieb mehrere Hits.
Alle diese Songs fanden sich auch auf seinem Debutalbum "The Best of Derrick Harriott" (Crystal, 1965). 1967 hatte er weitere Hits als Solokünstler und auch als Produzent für The Ethiopians und Keith And Tex's. Derrick Harriott veröffentlichte weitere Alben, darunter mehrere mit The Crystalites. Insgesamt kamen so an die 20 Alben, 150 Singles und rund ein Dutzend Compilations zusammen.
Auch als Produzent war er erfolgreich. Er war einer der ersten Produzenten, die King Tubby für Dub-Arbeiten einsetzte. Dabei entstand mit "Scruv A Dub" (Crystal, 1974) einem Album seiner Band The Crystalites, eines der ersten Dub-Alben überhaupt. "More Scrubbing The Dub" (Crystal, 1975) war die Fortsetzung davon.
Als Produzent hatte er bei über 400 Aufnahmen die Hände im Spiel. Von ihm bzw. von ihm mit The Crystalites erschienen über 15 Alben, 160 Singles und rund ein Dutzend Compilations. 04/24