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Dewey Redman

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Amerikanischer Tenor- und Altsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 17. Mai 1931 in Forth Worth, Texas. Schon während der High School-Zeit, als Redman noch Klarinette spielte, trat er häufig mit Ornette Coleman auf. Auch der genau ein Jahr jüngere Jackie McLean gehörte zu Redmans Jugendfreunden.


Zu seinen Verwandten gehörte Don Redman, der als Saxophonist und Arrangeur bei Fletcher Henderson gearbeitet hatte. In den frühen 1950er Jahren wechselte Dewey Redman zuerst zum Alt- und dann zum Tenorsaxophon. Zuerst spielte er in Bluesbands und begleitete T-Bone Walker oder B.B.King.


1961 zog er von Forth Worth weg nach San Francisco, wo er mit Donald Raphael Garrett eine Gruppe gründete sowie mit Pharoah Sanders und Sonny Simmons jammte. Zu seiner ersten Aufnahme unter eigenem Namen kam er erst am 4. Januar 1966 als 35-Jähriger. In San Francisco nahm er mit Donald Raphael Garrett (b, cl), Jym Young (p, thumb-p) und Eddie Moore (dm) "Look For The Black Star" (Fontana, 1966) auf.


"Tarik" (BYG, 1970) war eine Trio-Aufnahme mit Malachi Favors (b) und Ed Blackwell (dm). Vier weitere Tracks dieser Session wurden Jahrzehnte später unter dem Titel "Look For The Other Black Star" (1201 Music, 2012) in DL-Form veröffentlicht. 1967 war Redman nach New York City umgezogen, wo er das Doppelrohrblatt-Instrument Musette entdeckte, mit Sunny Murray (dm) spielte und von Ornette Coleman in dessen Band aufgenommen wurde.


Redman war in der Folge bei den Aufnahmen der Alben "Love Call" (Blue Note, 1968), "New York Is Now", (Blue Note, 1968), "Ornette At 12" (Impulse!, 1969), "Friends And Neighbors - Ornette Live At Prince Street" (Flying Dutchman, 1970) und "Crisis" (Impulse!, 1972) und "Science Fiction" (Columbia, 1972) dabei. In den 1980er Jahren folgten weitere Aufnahmen mit Coleman.


In der ersten Hälfte der 1970er Jahre bildete Redman zusammen Charlie Haden (b) und Paul Motian (dm) das amerikanische Quartett von Keith Jarrett. Er war Mitglied des Liberation Music Orchestras von Charlie Haden und machte bei den Aufnahmen der Jazz-Oper "Escalator Over The Hill" (JCOA, 1972) des Jazz Composers's Orchestra unter Carla Bley mit.


Auch Roswell Rudd, Don Cherry, Leroy Jenkins und Clifford Thornton holten ihn in spätere Ausgaben ins Jazz Composer's Orchestra. Zur selben Zeit machte er weitere Aufnahmen als Leader. "The Ear Of The Behearer" (Impulse!, 1973) und "Coincide" (Impulse!, 1975) wurden mit Ted Daniel (tp), Jane Robertson (cello), Sirone (b, fl), Eddie Moore (dm, perc) und Danny Johnson (perc). Auf der zweiten Aufnahme war auch noch Leroy Jenkins mit dabei.


1976 gründete er mit den Coleman-Weggefährten Don Cherry (tp), Charlie Haden (b) und Ed Blackwell (dm) das Quartett Old And New Dreams. Diese Gruppe, die vor allem Ornette-Kompositionen spielte, gab mehrere Aufnahmen heraus. Zudem holten ihn Billy Hart und vor allem Pat Metheny ins Studio.


Mit Metheny (g), Michael Brecker (ts) Charlie Haden (b) und Jack deJohnette (dm) entstand die Doppel-CD "80/81" (ECM, 1980). Mit Fred Simmons (p), Mark Helias oder Charlie Haden (b) und Ed Moore (dm, perc) spielte er die beiden Alben "Musics" und "Soundsigns" (beide Galaxy, 1979) ein. Auf "The Struggle Continues" (ECM, 1982) mit fast den selben Mitmusikern war an Stelle von Simmons Charles Eubanks als Pianist dabei.


Dazwischen war am 31. August 1980 die erst später veröffentlichte Duoaufnahme "Red And Black In Willisau" (Black Saint, 1985) mit Ed Blackwell (dm) entstanden. Zudem holten ihn Paul Motian, Mark Helias, Jane Bunnett, Randy Weston, Ed Schuller, Ed Blackwell, Steve Turre, Harald Haerter, Alice Coltrane, Cameron Brown, Michel Benita und Anthony Cox ins Studio.


Mit Geri Allen (p), Cameron Brown (b) und Eddie Moore (dm) spielte er mit "Living On The Edge" (Black Saint, 1990) eine weitere Quartett-Platte ein. Ab 1992 kam es zu gemeinsamen Aufnahmen mit seinem Sohn Joshua Redman (ts). Die erste war "Choices" (Enja, 1992) und wurde zusammen mit Leon Parker (dm) und Cameron Brown (b) eingespielt.


"African Venus" (Evidence, 1993) zeigte Vater und Sohn Redman in Begleitung von Charles Eubanks (p), Anthony Cox (b), Carl Allen (dm) und Danny Sadownick (perc). Eine japanische Produktion stellte "Satin Doll" (Venus, 1998) dar. Vater und Sohn Redman wurden als Co-Leader von Charles Eubkans (p), Anthony Cox (b), Carl Allen (dm) und Daniel Sadownick (perc) begleitet. Auf "Back East" (Nonesuch, 2007) von Joshua Redman war Vater Dewey Sideman. Joshua Redman wurde selber ein renommierter Jazz-Saxophonist.


Mitte der 1990er Jahre tauchte Dewey Redman mit einer neuen Gruppe - mit Rita Marcotulli (p), Cameron Brown (b) und Matt Wilson (dm) - sowie mit dem Livealbum "In London" (Palmetto, 1997) wieder auf. Auf "Mostly Live" (Tiptoe, 1996) war Redman Co-Leader einer Gruppe um den Schweizer Gitarristen Harald Haerter mit Bänz Oester (b) und Marcel Papaux (dm) als weitere Begleiter sowie weiteren Musikern. Redman machte später bei weiteren Aufnahmen von Haerter mit.


1998 taten sich Redman, Cecil Taylor (p) und Elvin Jones (dm) zu einem Allstar-Trio zusammen, das "Momentum Space" (Verve, 1999) herausgab. Dewey Redman war in den 2000er Jahren auch auf Aufnahmen von Jane Bunnett und François Carrier als Co-Leader mit dabei. 2005 entstand "The Key Of Life" (Vineyard, 2009) mit David Bond (as), Mark Helias (b) und Ed Blackwell (dm). Redman war in zwei der sechs längeren Stücken zu hören. Marshall Allen (as) und Andrew White (ts) spielten in den vier anderen Tracks.


Dewey Redman starb am 2. September 2006 in Brooklyn, New York, an den Folgen eines Schlaganfalls. Duo-Liveaufnahmen mit Mark Helias (b) von 1981 erschienen nach seinem Tod in Form des DL-Albums "Pillars & Columns" (Radio Legs, 2020). 05/23

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