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Dexter Gordon

Amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist, Komponist, Bandleader und Schauspieler, geboren am 27. Februar 1923 in Los Angeles, California. Er begann im Alter von 15 Jahren Klarinette zu spielen, welchselte 15-jährig zum Altsax, später zum Tenorsax. In der Schulzeit spielte er in den selben Schulbands wie Chico Hamilton und Buddy Collette.


Seine Karriere als Profmusiker startete er 1940, 17-jährig, in der Band von Lionel Hampton. Dort bildete er zusammen mit Illinois Jacquet und Marshal Royal den Saxophonsatz. 1941 machte dieses Orchester Aufnahmen. Für Dexter Gordon waren es die ersten überhaupt. Der allererste von Gordon als Mitglied der Hapton Bigband aufgenommene Track vom 26. September 1941 im "Panther Room" im Hotel Sherman in Chicago, erschien später auf der CD "1941-1944, Vol. 1: Young Dex" (Masters Of Jazz, 1997).


Auf dieser CD fanden sich auch Gordons erste Aufnahmen als Leader. Diese hatten Ende 1943 oder Anfang 1944 stattgefunden, als das Dexter Gordon Quintet mit Harry Edison (tp), Nat King Cole (p), Red Callender oder Johnny Miller (b) und Juicy Owens (dm) in Los Angles vier Stücke einspielte. Gordon war bis 1943 bei Lionel Hampton geblieben.


Nach Auftritten mit dem Fletcher Henderson Orchestra und Louis Armstrong zog er 1944 nach New York und spielte dort in der Big Band von Billy Eckstine. Zudem machte er Aufnahmen mit Leadern wie Dizzy Gillespie, Sir Charles Tompson, Ben Webster, Benny Carter und Charlie Parker. Im Oktober 1945 realisierte er weitere eigene Aufnahmen mit Sadik Hakim (p), Gene Ramey (b) und Eddie Nicholson (dm), im Januar 1946 mit Leonard Hawkins (tp), Bud Powell (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm).


Ab 1947 hatte er diverse Gruppen. Dabei entstanden Aufnahmen für mehrere Labels. Die Sessions für "Dial" im Verlaufe von 1947 mit Charles Fox, Jimmy Bunn oder Jimmy Rowles (p), Red Callender sowie Chuck Thompson oder Roy Porter (dm) wurden später unter dem Titel "The Dial Sessions" (Storyville, 1969) zusammengefasst. Teilweise machten auch Wardell Gray (ts) oder Melba Liston (tb) mit.


Eine ausgebaute Version erschien später unter dem Titel "The Chase! The Complete Dial Sessions, 1947" (Stash, 1995). Danach spielte er mit verschiedenen Musikern, sowohl an der Ost- wie auch der Westküste. 1949 liess er sich wieder in Los Angeles, California, nieder. In jener Zeit kam es jeweils im Rahmen von Bigband-Auftritten zu Saxofon-Battles zwischen ihm und Wardell Gray oder Gene Ammons.


1950 begleitete er die Sängerin Helen Humes. In den 1950er Jahren begann seine Drogensucht, die er erst um 1960 wieder in den Griff bekam. 1954 war er als Komponist, Musiker und Schauspieler mit dem Theaterstück "The Connection". Einen Grossteil des Jahrzehnts sass er aber wegen Heroinbesitz im Gefängnis.


Mit dem Album "The Resurgence Of Dexter Gordon" (Jazzland, 1960) meldete sich Dexter Gordon zurück. Begleitet wurde er darauf von Martin Banks (tp), Richard Boone (tb), Charles "Dolo" Coker (p), Charles Green (b) und Lawrence Marable (dm). Bis Mitte der 1960er Jahre folgten sieben Alben für "Blue Note", dann bis Anfang der 1970er Jahre mehrere für "Prestige".


Er lebte Anfang der 1960er Jahre in Paris, zog Ende des Jahrzehnts nach Kopenhagen. Seine Präsenz dort hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der dänischen Jazzszene. Er spielte mit lokalen Musikern wie dem Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen und nahm bis Mitte der 1970er Jahre eine Reihe Alben für das dänische Label "Steeplechase" soweie weitere für amerikanische Labels auf.


1972 arbeitete er mit der George Gruntz Concert Jazz Band und mit Thad Jones. Aufnahmen von 1975 kamen später unter dem Titel "Tokyo 1975" (Elemental, 2018) auf den Markt. Begleitet wurde er dabei von Kenny Drew (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Albert "Tootie" Heat (dm). 1976 kehrte Dexter Gordon nach New York zurück. Sein Auftritt am 11. und 12. Dezember 1976 im New Yorker Club "Village Vanguard" wurde mitgeschnitten und auf der Doppel-LP "Homecoming-Live At The Village Vanguard" (CBS, 1977) veröffentlicht.


Begleitet wurde er bei seiner triumphalen Heimkehr vom Louis Hayes/Woody Shaw Quintet mit Rene McLean (sax), Woody Shaw (tp), Ronnie Mathews (p), Stafford James (b) und Louis Hayes (dm). Danach folgte eine Serie von weiteren aktuellen Liveaufnahmen, die er 1978/1979 mit George Cables (p), Rufus Reid (b) und Eddie Gladden (dm) im "Keystone Corner" in San Francisco für "Blue Note" einspielte.


Diese Aufnahmen erschienen zuerst auf der Doppel-LP "Nights At The Keystone" (Blue Note, 1985), dann in einer erweiterten Fassung auf den drei Einzel-CD "Nigths At The Keystone Volume 1 bis 3" (alle Blue Note, 1990), ehe sie unter dem Titel "Mosaic Select" (Mosaic, 2004) auch als 3-CD-Set angeboten wurden. Ein Livemitschnitt von 1983 erschien in Form der Doppel-CD "Village Vanguard, NYC Feb'83" (Hi Hat, 2016).


1986 spielte Dexter Gordon die Hauptrolle des Dale Turner in Bertrand Taverniers Film "Round Midnight", der Bud Powell und Lester Young gewidmet war. Ungeachtet dessen hatte die Geschichte des Films auch Ähnlichkeiten mit Dexter Gordons eigener Biographie. Für die Rolle wurde er für den Oscar nominiert. Der Auftritt in "Round Midnight" war seine dritte Rolle.


Den Soundtrack des Films (Columbia, 1986) spielte Gordon mit Wayne Shorter (ts, ss), Freddie Hubbard (tp), Chet Baker (tp, vcl), Bobby Hutcherson (vibes), Herbie Hancock oder Cedar Walton (p), John McLaughlin (g), Bobby McFerrin oder Lonette McKee (vcl), Ron Carter oder Pierre Michelot (b) sowie Tony Williams oder Billy Higgins (dm) ein.


Weitere Aufnahmen dieser Session, bei der auch Palle Mikkelborg (tp) und Mads Vinding (b) mitwirkten, erschienen unter dem Titel "The Other Side Of Round Midnight" (Blue Note, 1986). Es waren die letzten Aufnahmen von Dexter Gordon als Leader. Er starb am 25. April 1990 in Philadelphia, Pennsylvania, im Alter von 67 Jahren an Nierenversagen und Kehlkopfkrebs.


Von Dexter Gordon erschienen im Laufe der Jahre an die 100 eigene Alben, dazu über 50 Compilations. Die ersten grösseren Zusammenzüge vom Schaffen Dexter Gordons waren die 6-CD-Box "The Complete Blue Note Sixties Sessions" (Blue Note, 1996) mit seinen Alben zwischen 1961 und 1965 aufgenommenen Alben für "Blue Note" sowie die 4-CD-Box "Settin' The Pace" (Proper, 2001), die ihn als Leader und Sidemen zwischen 1943 und 1950 zeigt.


Die 10-CD-Box "Kind Of Gordon" (House Of Jazz, 2009) deckte die Zeitspanne zwischen 1945 und 1955 ab und war deshalb teilweise deckungsgleich mit "Settin' The Pace". Aus sieben CD bestand "The Complete Columbia Albums Collection" (Columbia und Legacy, 2011). Das "Homecoming"-Concert nahm dabei die beiden ersten CD ein, gefolgt von weiteren "Columbia"-Aufnahme sowie eineinhalb CD voll an Bonus-Tracks, vermutlich bisher unveröffentlichten Aufnahmen.


"12 Classic Albums 1947-1962" (Enlightement, 2015) bestand aus jenen 12 Alben, die Gordon in den USA einspielte, bevor er nach Europa emigierete. Im Laufe der Jahre kamen weitere solche Boxsets mit zwei oder mehr CD heraus. 06/23


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