Amerikanische Soul-Sängerin und Schauspielerin, geboren am 26. März 1944 in Detroit, Michigan, als Diane Ernestine Earle Ross. Sie war 15 Jahre alt, als sie sich mit der 16-jährigen Florence Ballard und der 15-jährigen Mary Wilson zu einem Gesangstrio zusammenschloss. Die drei Mädchen lebten damals im Brewster-Douglass Housing Project, einer für arme Leute gestalteten Siedlung mit überwiegend afroamerikanischen Bewohnern.
Im gleichen Jahr formierte sich in Detroit die aus Männern bestehende Gesangsgruppe The Primes, die sich später in The Temptations umbenannte. Ballard, Wilson und Ross gründeten zusammen mit Betty McGlown, der Freundin des Primes-Mitglieds Paul Williams, eine Art Gegenstück, die sich The Primettes nannte. Diese Gruppe konnte die Single "Tears Of Sorrow/Pretty Baby" (Lu-Pine, 1959) aufnehmen.
1960 heiratete McGlown und verliess die Primettes. Ihre Nachfolgerin wurde Barbara Martin. Weil sich der Erfolg nicht einstellen wollte, konzentrierten sich Barbara Martin und Florence Ballard auf ihren Schulabschluss, während Diana Ross und Mary Wilson als Duo weitermachten. Die vier kamen trotzdem 1960 nochmals zusammen und nahmen für eine kleine Plattenfirma einige Titel auf.
Im Dezember 1960 verliess Martin aufgrund ihrer Schwangerschaft die Gruppe. Diese machte als Trio weiter und wurde von Berry Gordy für dessen "Tamla Motown"-Label unter Vertrag genommen. Gleichzeitig wurde die Gruppe in The Supremes umgetauft. Auch unter dem neuen Namen war der Weg vorerst steinig.
Ab 1964 gehörten The Supremes mit 12 Nummer-1-Hits in den Billboard 200 und Millionen von verkauften Schallplatten zu den erfolgreichsten und bekanntesten Stars des Soul-Labels "Motown". Am 14. Januar 1970 trat Diana Ross im Frontier Hotel in Las Vegas, Nevada, zum letzten Mal mit den Supremes auf. Die Band hiess längst Diana Ross & The Supremes.
Vier Monate später veröffentlichte Diana Ross ihr erstes eigenes Album "Diana Ross" (Motown, 1970), das sofort an die Spitze der R&B-Alben schnellte und auch bei den Billboard 200 unter die 20 besten Alben kam. Mit "Reach Out and Touch (Somebody's Hand)" and "Ain't No Mountain High Enough" enthielt das Album zwei erfolgreiche Singles.
Vor allem die zweite war sowohl bei den Billboard Hot 100, als auch bei den R&B-Singles ein Nummer-1-Hit. "Touch Me in the Morning" vom gleichnamigen fünften Album (Motown, 1973) war eine weitere Nummer-1-Single in den Billboard Hot 100. Bei den R&B-Singles reichte es nur zu Platz 5. Demgegenüber stand das Album in der R&B-Wertung auf Platz 1 und bei den Billboard 200 auf Platz 5.
Dazwischen waren "Everything Is Everything" (Motown, 1970), "Surrender" (Motown, 1971) und "Diana!" (Motown, 1971) etwas weniger erfolgreiche Alben. Letztere LP enthielt den Soundtrack zu ihrer ersten eigenen TV-Show, die bei "ABC" ausgestrahlt wurde. "Lady Sings the Blues" (Motown, 1972), der Soundtrack zu einem Film über das Leben von Billie Holiday mit Diana Ross in der Hauptrolle, war mit zwei Millionen in den USA verkauften Exemplaren sehr erfolgreich.
Dafür resultierte Platz 1 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B-Alben. Im Vergleich dazu schnitten das Duoalbum "Diana & Marvin" (Motown, 1973) mit Marvin Gaye sowie weitere in jener Zeit veröffentlichte LPs deutlich schwächer ab. Mit "Theme from Mahogany (Do You Know Where You're Going To)", einer Single des Soundtrack-Albums "Mahogany" (Motown, 1975), hatte Ross wieder einmal einen Nummer-1-Hit in den Billboard Hot 100. Im entsprechenden Film spielte sie erneut die Hauptrolle.
Das Interesse an den Ross-Soloalben flaute mit der Zeit von einigen Ausnahmen abgesehen merklich ab, ehe sie von der Disco-Welle wieder nach oben gespühlt wurde. Mit "Love Hangover" vom Album "Diana Ross" (Motown, 1976) und danach vor allem mit "Upside Down" vom Album "Diana" (Motown, 1980) hatte sie aber sowohl in den Billboard Hot 100 als auch in den R&B-Charts weitere Nummer-1-Singles.
"Upside Down" verkaufte sich in den USA über eine Million Mal und stand auch in vielen anderen Ländercharts auf Platz 1. Für die Single gab's den neunten Grammy in ihrer Karriere. Auch das Album ging in den USA über eine Million Mal über den Ladentisch und erreichte Platz 2 bei den Billboard 200 und Platz 1 bei den R&B-Alben.
Die Single "Endless Love", einem Duett mit Lionel Richie, vom gleichnamigen Soundtrack-Album (Mercury, 1981), war ein weiterer Millionenseller. Die Single verkaufte sich in den USA über zwei Millionen Mal. In zwischen hatte Ross "Motown" den Rücken gekehrt. Von 1981 bis 1988 stand sie bei "RCA" unter Vertrag, dann wieder bei "Motown" und erneut bei anderen Labels.
Bis dato erschienen von Diana Ross 25 offizielle Studio- und fünf Livealben, dazu fünf Soundtrackalben und 30 offizielle Compilations. Von ihren 109 Singles kamen 12 in die Top-10 der Billboard Hot 100. Sechs davon standen dort ganz zuoberst. "Christmas in Vienna" (Sony Classical, 1993) hatte ein gemeinsames Livealbum mit Plácido Domingo und José Carreras geheissen. Ihr bishger letztes Album war "Thank You" (Decca, 2021). 06/23