Niederländischer Komponist, Performance- und Installationskünstler, geboren am 1. September 1930 in Maastricht. Er studierte bis 1953 am Koninklijk Conservatorium Den Haag. Von 1954 bis 1960 arbeitete er bei "Philips" auf dem Gebiet der Elektroakustik. Stücke aus jener Zeit von Raaijmakers und Henk Badings wurden auf der LP "Electronic Music" (Philips, 1958) veröffentlicht.
Nach 1960 war er bis 1962 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rijksuniversiteit te Utrecht. Von 1963 bis 1966 betrieb er mit Jan Boerman ein Studio für elektroakustische Musik in Den Haag. Bis 1995 unterrichtete er elektronische Musik, ab 1991 elektronische Musik für Musiktheater am Koninklijk Conservatorium in Den Haag.
In den frühen 1960er Jahren komponierte Raaijmakers eine Reihe elektroakustischer Werke wie "Vijf canons", "Flux" und "Plumes". Auf einer späteren LP (Composer's Voice, 1981) wurden mit "Ballad 'Erlkönig'" (1966) und "Vijf Canons" (1967) zwei solche Musique concrète-Werke aus jener Zeit veröffentlicht.
Zwischen 1967 und 1972 entstanden "photokinetische Objekte", die im Jahre 1971 im Amsterdamer Stedelijk Museum und 1972 im Gemeentemuseum Den Haag ausgestellt wurden. Das Stedelijk Museum veröffentlichte 1971 auf der Triple-Flexi-Disc "Geluid <=> Kijken: Drie Audio-Visuele Projekten" den Audioteil solcher Werke von Dick Raaijmakers, Ton Bruynèl und Peter Struycken.
1976 entstand "De grafische methode tractor" und 1979 "De grafische methode fiets", zwei Stücke, die auf der Arbeit des Filmpioniers Etienne-Jules Marey basierten. 1977 realisierte er die audiovisuelle Produktion "Mao leve!". Zwischen 1981 und 1984 schuf Raaijmakers eine Serie von Produktionen für Tonband, Film, Theater und Schlagwerkensemble, die um den Film "Night Owls" von Laurel und Hardy kreisten.
Diese Serie, zu der Raaijmakers die Musik komponierte, wurde 1984 beim Holland Festival aufgeführt. 1983 entstand "Ping-Pong", eine Stereo-Radioproduktion über ein Tischtennisspiel zwischen Louis Andriessen und Cornelis de Bondt. Im Folgejahr wurde "Ekstase (in memoriam Josine van Droffelaar)" aufgeführt, für das Raaijmakers den Matthijs Vermeulenprijs erhielt.
1985 entwarf er eine Neonplastik für den Neubau des Städtischen Konservatoriums Groningen. In den 1990er Jahren entstand eine Reihe von Werken für das Musiktheater. Mit der Triple-CD "The Complete Tape Music Of Dick Raaijmakers" (Composers' Voice und Near, 1998) wurde Raaijmakers Schaffen in den Jahren 1959 bis 1996 ausführlich dargestellt. Dazu gab's ein 200-seitiges Buch.
Einige Werke von Raaijmakers wurden später auch auf der DL-Aufnahme "Dutch Electronic Music Volume 3" (Sinetone AMR, 2010) neben solchen von Tom Dissevelt zugänglich gemacht. Raaijmakers und Dissevelt hatten als The Electrosonics die LP "The Fascinating World of Electronic Music" (Philips, 1962) veröffentlicht. Es handelte sich dabei um eine Compilation von Tracks, die auf 7"-Singles/EPs veröffentlicht worden waren.
Raaijmakers war dabei als Kid Baltan in Erscheinung getreten. Teilweise das selbe Material sowie solches von Henk Baldings und Tom Dissevelt wurden im Rahmen des Vier-7"-EP-Sets "Popular Electronics: The Singles Collection" (Basta, 2008) veröffentlicht. Stücke von Raaijmakers/ Baltan, Baldings und Dissevelt waren davor auch im Rahmen des 3-CD-Sets "Popular Electronics: Early Dutch Electronic Music From Philips Research Laboratories (1956 - 1963)" (Basta, 2004) zusammengefasst worden.
Dick Raaijmakers starb am 4. September 2013 83jährig in Den Haag.