Jamaikanischer Reggae-Musiker und Deejay, geboren am 25. Juni 1953 in Kingston als Lester Randal Bullock. Seine Karriere begann 1971 als Deejay für die Sound Systems von El Brasso und Prince Jackie. Ursprünglich wollte Lester Bullock sich Dennis Alcapone Junior nennen, benannte sich jedoch nach dem Gangster John Dillinger, weil sich schon ein anderer Reggae-Musiker Dennis Alcapone nannte.
Bei seinen Aufnahmen liess sich Dillinger von The Aggrovators, The Revolutionaries, The Freedom Fighters, We The People Band, The Roots Radics, Sly & Robbie und anderen jamaikanischen Bands und Musikern begleiten. Produzenten und Mixer wie Bunny Lee, King Tubby, Prince Jammy, Ossie Hibbert, Joseph Hoo Kim, Clem Bushay, Errol Thompson, Joe Gibbs, Brad Osbourne, Webster Shrowder und Larry Sevitt betreuten ihn im Studio.
Seine ersten, zum Teil von Lee Perry produzierten Singles standen 1973/1974 noch unter dem Einfluss von R&B. Sein erstes Album nannte "Ready Natty Dreadie" (Studio Omne, 1975) und wurde von Clement Seymour produziert. Es wurde drei Jahre später als "Babylon Fever" (UA, 1978) wieder veröffentlicht.
Sein erfolgreichstes Album war "CB 200" (Island, 1976), benannt nach einem damals populären Motorrad von "Honda". Das Album enthielt den Hit "Cocaine In My Brain" (Black Swan, 1976), der in vielen Pop- und Rock-Charts weit nach oben kletterte und der wichtigste Dillinger-Song wurde. Es folgte bis Anfang der 1980er Jahre eine ganze Reihe von weiteren Alben. Seither kam nur noch ein halbes Dutzend Alben heraus.
Dillinger veröffentlichte an die 250 Singles. Sein Schaffen wurde auf mehr als zwei Dutzend Compilations dargestellt. Umfassendere Sammlungen stellen die beiden Doppel-CDs "Cocaine In My Brain (The Anthology)" (Trojan, 2004) und "... In My Brain" (Culture Press, 2005) dar. 04/24