Brasilianischer Perkussionist, Schlagzeuger und Bandleader, geboren am 3. August 1925 in Rio de Janeiro. In seiner Heimat leitete er zuerst eigene Gruppen und machte bei den Aufnahmen zur LP "Melodias Favoritas Da Tela" (Sinter, 1959) von Maestro Cipó alias Orlando Silva de Oliveira Costa mit, ehe er 1962 in die USA auswanderte.
Dort steuerte er für Dutzende Alben brasilianische Perkussionsklänge bei. Die ersten Aufnahmen, zu denen er zugezogen wurde, waren "Do The Bossa Nova" (Atlantic, 1962) von Herbie Mann und "Cannonball's Bossa Nova" (Riverside, 1962) von Cannonball Adderley & The Bossa Rio Sextet.
Später stand er für Astrud Gilberto, Frank Sinatra, Antonio Carlos Jobim, Sergio Mendes, Annette Peacock, Blood, Sweat & Tears, Horace Arnold, Stanley Turrentine, Yusef Lateef, David Newman, Paul Horn, The Band, Ron Carter, Colin Walcott, Harry Belafonte, Jon Hassell, Lalo Schifrin und Dutzende andere Gruppen, Musiker und Musikerinnen im Studio.
Anfang der 1970er Jahre war Romano Mitglied der Fusiongruppe Weather Report von Wayne Shorter und Joe Zawinul. Während dieser Zeit spielte Weather Report die Alben "I Sing The Body Electric" (Columbia, 1972), "Sweetnighter" (Coumbia, 1973) und "Mysterious Traveller" (Columbia, 1974) ein.
Ende der 1970er Jahre war Dom Um Roamo Mitglied der Schweizer Electricjazz/Freemusic-Gruppe OM, mit der er das Album "OM with Dom Um Romao" (Japo, 1978) aufnahm. Dazu folgte Studioarbeit für Eddie Palmieri, Peter Herbolzheimer, Roy Ayers, Roberta Flack, Kip Hanrahan, Chuck Rainey, McCoy Tyner, Donald Byrd, George Gruntz Concert Jazz Band, Deodato und Dutzende andere.
Er veröffentlichte im Laufe der Jahre auch mehrere Aufnahmen als Leader. Dafür stellte er jeweils meist grössere Formationen zusammen. Seine ersten eigenen Alben hiessen "Dom Um" (Philips, 1964) und "Dom Um Romao" (Muse, 1974). Danach spielte er mit Jadir De Castro (dm, perc) als Co-Leader eher tradtionelle Alben wie "Batucada Seculo 21" (Sideral, 1974), "Samba's School, Volume 2" (Sideral, 1974) und "Los Fabulosos Ritmos De Rio - Escuela De Samba" (Barclay, 1974) ein.
Eigene Alben wie "Spirit Of The Times (Espirito Du Tempo)" (Muse, 1975) und "Hotmosphere" (Pablo, 1976) folgten als nächstes. Mit Jack DeJohnette, Pierre Favre, Fredy Studer, David Friedman und George Gruntz bildete er die On/Off-Gruppe Percussion Profiles, von der eine gleichnamige LP (Japo, 1978) erschien.
Beim jährlich stattfindenden Festival in Donaueschingen trat er im Oktober 1985 mit Lennart Aberg (sops, ss, ts, fl), Bernd Konrad (ss, ts, bars, bas), Luis Di Matteo (band), Vikash Maharaj (sarod, vcl), Tom van der Geld (vibes, marbima), David Friesen (b), Andrew Cyrille (dm), Rudy Smith (steel-dm) sowie Pandit Prakash Maharaj (tabla) und Conrad Bauer (tb) auf.
Der Auftritt dieser World-Music-Formation wurde später unter dem Titel "To Hear The World In A Grain Of Sand" (Soul Note, 1986) veröffentlicht. "Dom Um Romao" (Muse, 1990) war eine Compilation mit Material aus der Zeit für dieses Label. In den 1990er Jahren und danach folgten weitere eigene Aufnahmen wie "Saudades" (Water Lily Acoustics, 1993), "Rhythm Traveller" (Mr Bongo, 1998) und "Lake Of Perseverance" (Irma und JSR, 2001).
Remixes von letzterem Album wurden unter dem Titel "Nu Jazz Meets Brazil - The Dom Um Romão Remix Project" (Irma, Cuadra und JSR, 2002) auf den Markt gebracht. Die Neubearbeitungen stammten von G-Force, Catalyst, Ian O'Brien, Sonar Circle, Opaque, King Kooba, RAS, Uovo/LTJ, Scent, Sci-Clone, Hallucinator, Nubian Mindz und Jerome Sydenham.
Dom Um Romao starb am 27. Juli 2005, 79-jährig an den Folgen eines Herzinfarktes in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro. 08/24