Amerikanischer Soul Jazz-Hammondorganist, Komponist und Bandleader, geboren am 3. Juli 1942 in Lackawanna, New York. Er ist nicht zu verwechseln mit dem fast gleichaltrigen Pianisten, Organisten und Bandleader Lonnie Liston Smith. Er wurde in eine musikalische Familie geboren.
Lonnie Smith war in seiner Jugend in den 1950er Jahren Mitglied mehrer Vokalgruppen, darunter von The Teen Kings. Art Kubera, der Besitzer eines lokalen Musikladens, gab Smith dessen erste Hammond B3-Orgel. Er spielte in Clubs seiner Heimat und zog nach New York City.
Dort lernte er George Benson, den damaligen Gitarristen in der Band von Brother Jack McDuff kennen. 1966 gründeten Benson und Smith mit Ronnie Cuber (bars) und Jimmy Lovelace (dm) das George Benson Quartet, von dem "It's Uptown" (Columbia, 1966) und "The George Benson Cookbook" (Columbia, 1967) erschienen.
Auf der zweiten dieser beiden LP kamen teilweise Marion Booker an Stelle von Lovelace sowie zusätzlich Benny Green (tb) zum Einsatz. "Finger Lickin' Good" (Columbia, 1967) war das erste Album unter Smith Namen. Darauf wurde er von George Benson und Melvin Sparks (g), Ronnie Cuber (bars) und Marion Booker (dm) begleitet.
Danach folgten eine Reihe von Alben für "Blue Note". Auf "Turning Point" (Blue Note, 1969) liess sich Smith von Melvin Sparks (g), Bennie Maupin (ts), Lee Morgan (tp), Julian Priester (tb) und Leo Morris (dm) begleiten. In wechselnden Besetzungen entstanden mit "Think!" (Blue Note, 1969), "Move Your Hand" (Blue Note, 1970) und "Drives" (Blue Note, 1970) mehrere Alben für dieses Label.
Auf den 1970er Alben war Larry McGee der Gitarrist. Liveaufnahmen von 1970 in Detroit, Michigan, mit unter anderem George Benson (g), wurden erst 25 Jahre später unter dem Titel "Live At Club Mozambique" (Blue Note, 1995) veröffentlicht. Für die Aufnahmen von "Mama Wailer" (Kudu, 1971) holte Smith unter anderem die Gitarristen George Davis, Jimmy Ponder und Robert Lowe, die Bassisten Chuck Rainey und Ron Carter sowie den Schlagzeuger Billy Cobham ins Studio.
Bis zu den nächsten eigenen Alben "Afro-Desia" (Groove Merchant, 1975) und "Keep On Lovin'" (Groove Merchant, 1976) vergingen mehrere Jahre. Auf der ersten dieser beiden Alben mit unter anderem Joe Lovano (ts, ss) stand an Stelle des Namens des Gitarristen lediglich Compliments Of A Friends.
Gitarrist auf der Aufnahme war George Benson, der aus vertraglichen Gründen nicht mit seinem Namen aufgeführt werden durfte. Bis Ende der 1970er Jahre erschienen weitere Alben. Inden 1980er Jahren kam Smith kaum zu Aufnahmen. Die LP "Lenox And Seventh" (Black And Blue, 1985) mit Alvin Queen (dm) als Co-Leader sowie mit Melvin Sparks (g) als dritter Musiker war offensichtlich das einzige musikalische Dokument aus jener Dekade.
Erst Anfang/Mitte der 1990er Jahre tauchte Smith wieder auf. Mit dem Lonnie Smith-John Abercrombie Trio spielte Smith mit John Abercrombie (g) und Marvin "Smitty" Smith (dm) innerhalb kurzer Zeit drei Alben ein. "Føxy Lady" und "Purple Haze" (beide Venus, 1994) enthielten Hendrix-Stücke. Dazu kam "Afro Blue" (Venus, 1994) mit Coltrane-Kompositionen.
Auf "Boogaloo To Beck: A Tribute" (Scufflin', 2003) interpretierte Lonnie Smith Songs des Alternative-Singer/Songwriters Beck und transformierte diese in Soul-Jazz-Stücke. Danach folgten eine Reihe von weiteren neuen Aufnahmen.
Von Lonnie Smith kamen fast 40 Alben und rund zehn Compilations heraus. Er machte auch Aufnahmen mit Red Holloway, Lou Donaldson, Stanley Turrentine, Joe Beck, Ron Carter, Javon Jackson, Ed Cherry, Ximo Tebar, The Jazz Invaders und anderen. Dr. Lonnie Smith starb am 28. September 2021 in Fort Lauderdale, Florida. Er wurde 79 Jahre alt. 04/24