Dub Syndicate

Englisches Dub/Reggae-Projekt, gegründet 1982 vom "On-U Sound"-Labelbesitzers und -produzenten Adrian Sherwood und vom Drummer Lincoln Valentine "Style" Scott. Die beiden Musiker fanden durch ihre gemeinsame Arbeit mit Prince Far I zusammen. Prince Far I liess die Rhythmustracks seiner Aufnahmen in Jamaica von Scott und seinen Bands Arabs bzw. The Roots Radics einspielen.

Später bearbeitete Adrian Sherwood die Bänder in England weiter. Sherwood und Scott veröffentlichten unter dem Namen Dub Syndicate mehrere Produktionen, die zusammen mit anderen Dub-Musikern aufgenommen wurden. Zu den wichtigsten Sidemen gehörten Errol "Flabba" Holt (e-b), Skip McDonald (g, key, vcl) und Charlton "Bubblers" Ogilvie (dm).

Von Dub Syndicate erschienen als erstes die beiden LPs "The Pounding System (Ambience In Dub)" (On-U Sound, 1982) und die Kassette "One Way System" (Roir, 1983). Nach einer Single mit Bim Sherman und Dr Pablo tat sich Dub Syndicate für das Album "North Of The River Thames" (On-U Sound, 1984) mit Dr Pablo zusammen.

Neben eigenen Aufnahmen arbeitete die Gruppe in der Folge oftmals mit bekannten Musikern aus Reggae und Dub zusammen. Es handelte sich um Lee "Scratch" Perry, den Dub-Poeten Andy Fairley oder Bim Sherman. Dazu wirkten auf Alben Cedric Myton von The Congos, Cornell Campell, Gegory Isaacs, Capleton, Junior Reid, Luciano, Big Youth, Little David, U Brown, Yasus Afari und andere als Vokalisten mit.

Bis dato erschienen zwei Dutzend Alben sowie rund ein Dutzend Singles oder EPs und mehrere Compilations bzw. Reissue-Pakete. "Classic Selections" hiess eine dreiteilige Serie von "On-U Sound". "Volume 1" erschien 1989, "Volume 2" 1990 und "Volume 3" 1994.

"Research & Development" (On-U Sound, 1996) bestand aus Remixes von Soundclash, Iration Steppas, Zion Train, Dave Ruffy/Seggs Ruts, Disciples, DJ Scruff, Dougie Wardrop/Centry, Abashanti, Tribal Drift, Rootsman und Dub Sydicate selber. Lincoln "Style" Scott starb am 9. Oktober 2014 in Manchester, Jamaica, nachdem auf ihn geschossen wurde. Die Hintergründe des Todes sind noch nicht geklärt.

Kurz nach seinem Tod erschien sein Album "Hard Food" (Echo Beach, 2014) an dem er zu seinem Todeszeitpunkt gearbeitet hatte. Es war das erste Dub Syndicate-Album seit "No Bed Of Roses" von 2004. Dub-Versionen eines Tracks von diversen Gruppen und Musikern erschien unter dem Titel "Dub Is All I Got (Remix Clash)-Tribute To Style Scott ‎" (Echo Beach, 2015).

Unter dem Titel "Trifecta" (Beat, 2011) wurden die drei ersten reinen Dub Syndicate-Alben in Form einer 3-CD-Box wieder veröffentlicht. "Ambience In Dub 1982 – 1985" (On-U Sound, 2017) bestand aus fünf CD mit teilweise dem selben Material. 07/23