top of page
musicmakermark

Dusty Springfield

Englische Pop- und Soulsängerin sowie Schauspielerin, geboren am 16. April 1939 in Hampstead, London, als Mary Isabel Catherine Bernadette O’Brien. Ihr 1934 geborener Bruder Dion wurde unter dem Künstlernamen Tom Springfield als Komponist und als Produzent bekannt.



Springfield stammte aus einer musikalischen Familie und zeigte selbst früh Interesse an Gesang und Musikinstrumenten. Von 1958 bis 1960 gehörte sie zusammen mit Riss Chantelle und Lynne Abrams als Shan zur Girlgroup The Lana Sisters, die acht Singles bei "Fontana Records" veröffentichten konnte. Keine dieser Singles war erfolgreich.

 

Von 1960 bis 1963 gehörte Dusty Springfield neben ihrem Bruder Tom zum Folk-Trio The Springfields, das einige kleine Hits in England und den USA hatte. Am 8. November 1963 erschien mit "I Only Want to Be with You" (Philips, 1963) Dusty Springfields erste eigene 7"-Single. Sie kletterte Anfang 1964 bis auf Platz 4 der UK-Single-Charts.

 

Dazu schaffte sie es in den Billboard Hot 100 auf Platz 12. Danach folgte mehrere weitere Singles. Mit "I Just Don't Know What to Do with Myself" (Philips, 1964) hatte Springfield in England einen Top-3-Hit. "Wishin' and Hopin'" (Philips, 1964) war in den USA ein Hit, wo die Single Platz 6 der Billboard Hot 100 belegte.

 

"You Don't Have to Say You Love Me" (Philips, 1966) war Springfields erster und einziger Nummer-1-Hit in England. In den USA erreichte die Single Platz 3 der Billboard Hot 100. Nach weiteren Hitsingles riss die Serie gegen Ende der 1960er Jahre ab. Einer ihrer letzten grossen Hits war "Son of A Preacher Man" (Philips, 1968).

 

Er war sowohl in den USA als auch in England ein Top-10-Song und ein Hit in vielen anderen Ländern. Aretha Franklin hatte den Song zuerst abgelehnt und ihrer Schwester Erma Franklin überlassen. Als Dusty Springfield damit einen Hit hatte, nahm sie ihn selber doch noch auf.

 

Der Song stammte vom Album "Dusty In Memphis" (Philips, 1969) und wurde davor und danach dutzendfach gecovert, unter anderem von Peggy Little, Skeeter Davis, Bobbie Gentry, Jan Howard, Ketty Lester, Liza Minnelli, Irene Reid, Nancy Sinatra, Mavis Staples, Tina Turner, Nancy Wilson, Judy Mowatt, Tanya Tucker und anderen.

 

Einige ihrer Titel nahm Springfield auch auf Französisch, Italienisch oder Deutsch auf. Bei Live-Auftritten sang sie gelegentlich auch Titel auf Portugiesisch und Spanisch. Ihre letzten grossen Hit hatte sie mit "What Have I Done to Deserve This?" (Parlophone, 1987), einer gemeinsamen Nummer mit den Pet Shop Boys.

 

Die Single kam sowohl in den USA wie in England auf Platz 2 der offiziellen Single-Charts. Dieser Hit führte zu einem kleinen Relaunch von Springfields Karriere. Von Dusty Springfield erschienen beginnend mit "Dusty" (Philips, 1964), "Stay Awhile - I Only Want To Be With You" (Philips, 1964) und "A Girl Called Dusty" (Philips, 1964) bis Mitte der 1990er Jahre an die 20 Alben.

 

Zugleich erschienen mit "Stay Awhile - I Only Want To Be With You" und "A Girl Called Dusty" (beide Philips, 1964) zwei Alben, auf denen ihre bisherigen Singles zusammengefasst wurden. Die zweite dieser Compilations schaffte es in England auf Platz 6. Später war Springfield nur mit ihrem Album "Ev'rything's Coming Up Dusty" Philips, 1966) ebenso erfolgreich. Ihr 15. und letztes Album hiess "A Very Fine Love" (Columbia, 1995).

 

1963 und 1964 hatte sie die ersten Folgen der britischen Musiksendung "Ready Steady Go" moderiert. Dabei interviewte sie unter anderem die Beatles. Im Rahmen dieser Show präsentierte sie im April 1965 die Sendung "Ready Steady Go Special ’65 – The Sounds of Motown". Dabei stellte sie dem britischen Publikum Vertreter und Vertreterinnen des amerikanischen Soul-Labels "Motown" vor.

 

Es traten Musikerinnen und Musiker auf, die in den USA bereits etabliert, in Europa aber noch weitgehend unbekannt waren wie The Supremes, Martha & The Vandellas, Marvin Gaye und Stevie Wonder. In den Jahren danach strahlte sie mehrere eigene Musikprogramme im britischen Fernsehen aus, bei der sie eigene Songs vorstellte, aber auch ihre eigenen Lieblingslieder sang und Gäste empfing.

 

Am 18. Dezember 1964 wurde Dusty Springfield in Südafrika des Landes verwiesen, nachdem sie im Rahmen ihrer Südafrika-Tournee fünf von insgesamt sieben geplante Auftritte absolviert hatte. Sie hatte sich geweigert, vor einem rassisch getrenntem Publikum aufzutreten.

 

Im Januar 1965 nahm Springfield neben einigen anderen populären Sängerinnen ihrer Zeit wie Connie Francis, Petula Clark, Milva, Kiki Dee, Timi Yuro und Audrey Arno mit dem Titel "Di fronte all’amore" am italienischen Sanremo-Festival teil, kam jedoch nicht ins Finale.

 

In den 1970er und 1980er Jahre hatte Dusty Springfield vor allem in den USA mehrere, zum Teil kurze lesbische Beziehungen, von denen eine nach einem Streit für beide Frauen mit einem Spitalaufenthalt endete. Dusty Springfield starb am 2. März 1999 in Henley-on-Thames, Oxfordshire, an Krebs.

 

Nachträglich erschienen viel weitere Livemitschnitte und Compilations. Darunter befanden sich das 4-CD-Set "Dusty: The Legend Of Dusty Springfield" (Phonogram, 1994) und die Triple-CD "The Dusty Springfield Anthology" (Mercury, 1997).

 

"Complete A And B Sides 1963-1970" (Eclipse, 2006), "The Complete BBC Sessions" (Mercury, 2007), das 4 CD/3 DVD-Set "Goin' Back The Definitive Dusty Springfield" (Mercury, 2011), die Triple-CD "The Magic Of Dusty Springfield" (Mercury, 2011) und die CD "Come For A Dream: The U.K. Sessions 1970-1971" (Real Gone Music, Atlantic und Rhino, 2015) enthielten weitere historisch interessante Aufnahmen.

 

Unter dem Titel "Faithful" (Real Gone Music, 2015) erschienen jene Aufnahmen für ein Album und eine Non-Album-Single, die Springfield 1971 für "Atlantic" gemacht hatte. Die Songs waren bis zu jenem Zeitpunkt nie veröffentlicht worden. Später wurde das gesamte Material für dieses Label auf der CD "The Complete Atlantic Singles 1968-1971" (Real Gone und Atlantic, 2021) zusammengefasst.

 

In der Reihe "5 Classic Albums" (Spectrum, Universal und Mercury, 2016) wurden frühe Alben aus den 1960er Jahren zu einer 5-CD-Box vereint.                                                                                   10/24

1 Ansicht

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Blue Mink

Commentaires


bottom of page