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Earl Hines

Amerikanischer Swing-Pianist und Bandleader, geboren am 28. Dezember 1903 in Duquesne, Pennsylvania. Hines’ Vater spielte als Trompeter in der Eureka Brass Band, seine Mutter war Organistin. Hines lernte zunächst Kornett, wechselte zum Piano, auf dem er ab 1914 in Pittsburgh privaten Unterricht erhielt.


Er spielte bald in Clubs. 1922 zog er nach Chicago. 1926 wurde er Mitglied der Band von Carroll Dickerson. Dabei traf Hines auf Louis Armstrong, mit dem zusammen er ab 1928 Aufnahmen machte. Er war zuerst Mitglied der Hot Seven und von Nachfolgebands,


Neben Aufnahmen als Mitglied des Orchesters von Eddie Lang war er bei Sammy Stewart und bei Jimmy Noone tätig. Am 12. Dezember 1928 spielte Earl "Fatha" Hines solo die beiden Titel "Ain't Got Nobody" und "57 Varieties" ein, die auf einer Schellack-Schallplatten erschienen und zu einem Hit wurden. Von 1928 bis 1947 hatte er eine eigene Band, die er bald auf das Bigbandformat erweiterte.


Das Earl Hines Orchestra war als Probenband entstanden, während Hines abends mit Jimmie Noone im "Apex Club" spielte. Ende 1928 erhielt er vom Theatermanager Ed Fox das Angebot, ein Orchester für ein Engagement im "Grand Terrace Ballroom" zusammenzustellen. Dort verkehrte auch Al Capone. Als im Sommer 1931 die Chicagoer Nachtclubs eine Weile schlossen, tourte Hines mit seiner Band in den Südstaaten der USA.


Es war die erste afroamerikanische Band, die dies tat. Als Bandleader hatte er in den 1930er Jahren führende Jazzmusiker wie Darnell Howard, Trummy Young oder Freddy Webster unter Vertrag. Mit seinem Sextett machte er Aufnahmen mit Ray Nance, Johnny Hodges, Flip Phillips, Oscar Pettiford und Sängern wie Sarah Vaughan oder Johnny Hartman. 1940 gelang ihm ein letzter Hit mit "It Had To Be You". Zu Anfang der 1940er Jahre spielten in seiner Band Dizzy Gillespie, Charlie Parker oder Billy Eckstine.


Damit bekam Hines’ Band den Ruf, eine der Wiegen des Bebop zu sein. 1946 wurde Hines bei einem Verkehrsunfall derart verletzt, dass er nicht mehr mit seiner Band auf Tour gehen konnte. Anfang 1948, mit dem Niedergang der grossen Bigbands, löste Hines sein Orchester endgültig auf.


Anschliessend nahm Hines die Zusammenarbeit mit Louis Armstrong wieder auf und tourte bis 1951 mit den Louis Armstrong All-Stars. Danach arbeitete er an der Westküste und ging 1957 mit Jack Teagarden auf Europatournee. Ab 1964 feierte er mit einer Reihe von Solokonzerten ein Comeback. Er arbeitete mit Budd Johnson im Trio oder Quartett und wurde durch einige Tourneen weltweit bekannt.


Mit Hines wird der sogenannte "trumpet style" verbunden, mit dem er Armstrongs Spielweise auf dem Klavier wiedergab. Damit gilt er als Wegbereiter des Swing-Pianostils, den danach vor allem Teddy Wilson weiter entwickelte. Sein Stil stellte ein wichtiges Bindeglied zwischen traditionellem und modernem Jazz dar. Er probierte auch neue Klangfarben aus.


Bereits am 26. Februar 1940 setzte er ein elektrisches Storytone-Piano ein. Earl Hines starb am 22. April 1983 in Oakland, California, 79-jährig. Von Earl "Fatha" Hines oder seinen Gruppen Earl "Fatha" Hines And His New Sounds, Earl Hines / Muggsy Spanier All Stars, Earl Hines And His All-Stars, Earl Hines And His Band, Earl Hines And His Boys, Earl Hines And His Orchestra, Earl Hines And His Quartet, Earl Hines Quintet, Earl Hines Sextet und Earl Hines' Dixieland Band, erschienen über 500 Aufnahmen in allen Formaten.


Bei der Datenbank discogs.com besitzt Hines fast 800 Credits als Musiker. Sein Schaffen wurde auf über 110 Compilations oder Reissue-Pakete zusammengefasst. "In Chronology" (Complete Jazz Series, 2009) hiess eine zehnteilige Serie von DL-Alben. "Classic Earl Hines Sessions 1928-1945" (Mosaic, 2012) erstreckte sich über sieben CD. "Eight Classic Albums 1951-1961" (Enlightenment, 2015) war ein 4-CD-Set. 07/23

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