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Earl Robinson

Amerikanischer Komponist, Arrangeur, Musiker und Folk-Singer/Songwriter, geboren am 2. Juli 1910 in Seattle, Washington. Er lernte als Kind Violine, Bratsche und Klavier zu spielen und studierte Komposition an der University of Washington, wo er 1933 seinen Bachelor of Music und die Lehrerlaubnis erwarb.


1934 zog er nach New York City um, wo er bei Hanns Eisler und Aaron Copland studierte. Er gehörte in der Zeit der Grossen Depression zu den Mitarbeitern des Federal Theater Workshops und wirkte damals in der antifaschistischen Bewegung mit. Zudem war er musikalischer Leiter des von den Kommunisten betriebenen Sommerlagers Camp Unity im Hinterland von New York.


Er war auch Mitglied der Kommunistischen Partei der USA. In den 1940er Jahren schrieb er Filmmusik in Hollywood. Er wurde jedoch wegen seiner politischen Einstellung in der McCarthy-Ära auf die Schwarze Liste gesetzt. Da er in Hollywood nicht mehr arbeiten konnte, zog er zurück nach New York City.


Zu Robinsons musikalischen Einflüssen gehören der Sänger Paul Robeson, der Blues-Singer/Songwriter Leadbelly und die amerikanische Folk Music. Er komponierte die "Kantate Ballad for Americans", die zu einem Markenzeichen von Paul Robeson wurde. Sie wurde auch von Bing Crosby eingespielt. Weitere von Robinson komponierte Lieder sind "The House I Live In", der 1945 ein Hit von Frank Sinatra wurde, oder "Joe Hill", gesungen von Joan Baez.

 

Zu seinen Spätwerken gehören ein Banjokonzert und ein Klavierkonzert mit dem Titel "The New Human". Während mehrerer Jahre lehrte Earl Robinson Musik an der Elisabeth Irwin High School in New York City, wo er das Orchester und den Chor leitete.

 

Seine auf der Präambel der Verfassung der Vereinten Nationen basierende Kantate wurde 1962 oder 1963 in New York Vom Chor der Elisabeth Irwin High School und vom Greenwich Village Symphony Orchestra uraufgeführt. Der Jazz-Klarinettist Perry Robinson (1938-2018) war sein Sohn.

 

Von Earl Robinson erschienen mehrere Aufnahmen. "Sandhog" (Vanguard, 1954) war eine Art Folk-Oper in drei Akten mit Robinson (vcl, p) und Waldo Salt (narr). "The Old Chisholm Trail/Americana" (Mercury, 1955) war eine Split-LP, die sich Robinson mit Tony Kraber teilte.

 

Eigene Songs bzw. Aufnahmen kamen auf den LPs "A Walk In The Sun - And Other Songs And Ballads" (Folkways, 1957) und "Earl Robinson Sings" (Folkways, 1963) heraus. "Das andere Amerika" (Eterna, 1966) hiess eine in Ost-Berlin aufgenommene LP. Die A-Seite stammte von Paul Robeson (vcl, p), die B-Seite von Earl Robinson (vcl, p, g).

 

Später erschien mit "Ein Porträt" (Eterna, 1974) eine weitere DDR-Produktion, die ganz Earl Robinson gewidmet war. Dazwischen war "Strange, Unusual Evening: A Santa Barbara Story" ‎(UAW, 1970) erschienen. Danach folgte das mit grosser Besetzung eingespielte Album "Alive And Well" (Aspen, 1986).

 

Auf "Songs Of The Working People: From The American Revolution To The Civil War" (Flying Fish, 1987) war Robinson je nach Song im Duo, Trio oder Quartett mit Pete Seeger, Chester Washington, Ronnie Gilbert, Tommy Makem, Odetta, Alan Lomax, Lorin Grean, Mama Pat, Michelle Bayard, Steve Stanne und/oder Bill Griffin zu hören.


Earl Robinson starb am 20. Juli 1991, 81-jährig bei einem Autounfall in seiner Heimatstadt Seattle, Washington.                                  07/24

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