Französischer Komponist, geboren 1934 im argentinischen Los Cisnes. Er studierte Komposition in Rosario und Buenos Aires. Dank eines Stipendiums ging er nach Paris, wo er bei der Groupe de recherches musicales (GRM) zwischen 1960 und 1962 eine Stage absolvieren konnte. In dieser Zeit und danach entstanden mehrere elektro-akustische Werke.
Ab 1973 komponierte er Musik für das Fernsehen und Filme. 1981 gründete er im Quartier des Halles in Paris das Tango-Kabarett Trottoirs de Buenos Aires, wo er bis 1990 selber dirigierte. Der Veranstaltungsort verschwand 1994. Ein Tondokument von einer dieser Shows war die LP "Trottoirs De Buenos Aires" (Polydor, 1980).
Von Cantón erschienen mehrere Aufnahmen. "Le Mur" (Disques Adès, 1960) enthielt den von Cantón mit der Groupe de recherches musicales (GRM) erarbeitete Soundtrack zum gleichnamigen Film von Serge Roullet mit einem Text von Jean-Paul Sartre. Auf einer Ende der 1960er, Anfang der 1970 Jahre erschienenen LP (Philips) fanden sich je ein Werk von Edgardo Cantón, Robert Cohen-Solal, Guy Reibel und Beatriz Ferreyra. Cantón war mit "Voix Inouïes" vertreten.
Ein weiterer Filmsoundtrack stellte "Lili Aime-Moi" (Pathé Marconi, 1975) dar. Regisseur war Maurice Dugowson. "Musiques Électroacoustiques" (Moshé-Naïm, 1985) bestand aus fünf elektro-akustischen Werken, die zwischen 1962 und 1970 in den Studios der GRM beim französischen Staatssender ORTF realisiert worden waren.
Drei dieser Stücke fanden sich zusammen mit dem 43-minütigen Titelstück von 1984 auch auf der CD "Promenade 'été d'ulis NASA" (Nepless, 1998). Edgardo Cantón ist mit einigen seiner Werke auch auf Compilations vertreten. "Voix Inouïes" findet sich auf der Doppel-CD "50 Ans De Musique Electroacoustique Au Groupe De Recherches Musicales" (INA-GRM, 2001), "Rengaine À Pleurer" auf einer der fünf CD des Sets "Archives GRM" (INA-GRM, 2004). Für die LP "Traces One" (Recollection GRM und Editions Mego, 2012) wurde das Werk "I Palpiti" verwendet. 06/23