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Edison Denisov

Sowjetisch-russischer Komponist, geboren am 6. April 1929 in Tomsk, Sibirien. Er lernte von 1946 bis 1947 Klavier an der Musikschule in Tomsk. Von 1947 bis 1951 studierte er Mathematik an der Staatlichen Universität Tomsk und schloss mit dem Diplom ab, bevor er sich entschloss, Komponist zu werden. Diese Entscheidung wurde von seinem späteren Lehrer Dmitri Shostakovich unterstützt.


Er immatrikulierte sich dazu am Moskauer Konservatorium. Er wurde von Wissarion Schebalin in Komposition und von Nikolai Peiko in Klavier unterrichtet. Denisov hielt später selber viele Jahre lang einen Kurs für Instrumentierung und Partiturlesen am Moskauer Konservatorium. Wegen seines Enthusiasmus für avantgardistische Tendenzen bekam er keine eigene Kompositionsklasse.


Mit Alfred Schnittke und Sofia Gubaidulina, mit denen er zu den wichtigsten Komponisten Russlands in der Ära nach Shostakovich zählt, war er damit in guter Gesellschaft. Er wurde 1979 vom Generalsekretär des sowjetischen Komponistenverbandes, Tichon Chrennikow, scharf kritisiert. Dennoch hatte er unter jüngeren Studenten und Studentinnen wie Jelena Firsowa, Dmitri Smirnow, Wladimir Tarnopolski und Vadim Werbitzky viele Anhänger.


Er arbeitete von 1968 bis 1970 am Experimentalstudio für elektronische Musik in Moskau. Nach dem Ende der Sowjetunion wurde er Sekretär des russischen Komponistenverbandes und reaktivierte die 1932 aufgelöste Assoziation für zeitgenössische Musik. Zudem war er im März 1990 Schirmherr des von Juri Kasparow gegründeten Moskauer Ensembles für zeitgenössische Musik.


Von 1990 bis 1991 wirkte er am IRCAM in Paris. 1992 erhielt er eine Professur am Moskauer Konservatorium. Gegen Ende seines Lebens emigrierte er 1994, schwer verletzt nach einem Verkehrsunfall, nach Frankreich. Er wurde in einer Pariser Klinik behandelt, wo er 24. November 1996 im Alter von 67 Jahren verstarb.


Er hatte eine grosse Affinität zur französischen Kultur und verehrte Pierre Boulez. Andere musikalische Vorbilder waren Bartók, Mozart, Strawinsky und Webern. Sein Werk wurde auf fast 100 Schallplatten verewigt. Zu seinem 90. Geburtstag erschien die Doppel-CD "Anniversary Edition" (Melodiya und Union Of Composers Of Russia, 2019).


Nach einem gemeinsamen Meisterkurs bei Edison Denisov anlässlich der Internationalen Musikfestwochen Luzern IMF 1993 gründeten die Schweizer Komponisten Marianne Schroeder, John Wolf Brennan, Jean-Luc Darbellay, Christian Henking, Michael Radanovics, Alfons Karl Zwicker und Michael Schneider die Groupe Lacroix.


Werke der einzelnen Mitglieder dieser Gruppe, gespielt vom The Moscow Rachmaninov Trio, erschienen unter dem Titel "The Composer Group" (Creative Works, 1997). Andere Werke gespielt vom Ensemble Sortisatio wurde unter dem Titel "8 Pieces On Paul Klee" (Creative Works, 2003) veröffentlicht. 08/23


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