Äthiopische Pianistin, geboren am 12. Dezember 1923 in Addis Abeba als Tochter des Intellektuellen und Lehrers Kèntiba Guebrou. Sie wurde in einem Schweizer Internat ausgebildet und lernte dort Klavier und Violine zu spielen. Zurück in Äthiopien setzte sie ihre musikalischen Studien fort.
Dann zog sie sich, unzufrieden mit dem Leben im Umfeld des königlichen Hofs, zurück und leitete ein Waisenhaus in Addis Abeba. Später liess sie sich im äthiopischen Kloster auf dem Dach der Grabeskirche in Jerusalem nieder. Von Guebrou erschienen im Laufe der Jahre mehrere Aufnahmen mit Musik zwischen Claude Debussy und Bud Powell.
Eine erste Aufnahme war die LP "Der Sang des Meeres", die offenbar 1963 erschienen war. "Spielt eigene Kompositionen" (1967) hiess eine labellose 10"-EP, die später in Form einer LP (Mississippi/Change, 2012) wieder veröffentlicht wurde. Ebenfalls eine labellose 10"-Aufnahme stellte "The Hymn Of Jerusalem, The Jordan River Song" (1970) dar.
Die in Mono gehaltene LP "Church Of Kidane Mehret/Yet My King Is From Old" (Hed-Arzi, 1972) erschien dagegen auf einem Label. 1996 muss eine "Best Of"-CD erschienen sein. Teile dieser Schallplatten wurden als Volume 21 der Serie "Ethiopiques" als "Ethiopia Song: Piano Solo" (Buda Musique, 2006) auf einer CD zusammengefasst.
Die LP "Emahoy Tsegué-Mariam Guebru" (Mississippi, 2016) bestand zum Teil aus den selben Stücken. Eine weitere Veröffentlichung nannte sich "The Visionary-Piano Solo" (Emahoy Tsegue Maryam Music Foundation, 2012). Sie komponierte über 150 Stücke für Klavier, Orgel und Kammerensembles. Dazu schrieb sie Opern.
"Jerusalem" (Mississippi, 2023) hiess eine Compilation mit Stücken, die auf den erwähnten Schallplatten "The Hymn Of Jerusalem, The Jordan River Song" und The Visionary-Piano Solo" erschienen waren. Sie starb am 26. März 2023 im Alter von 99 Jahren in Jerusalem. 04/23