Deutscher Komponist, geboren am 17. März 1934 in Berlin. Nach verschiedenen Studienanfängen in Medizin, Mathematik, Philosophie, dem Studium von Kirchenmusik und Komposition bei Ernst Pepping und Boris Blacher und einer Dozententätigkeit am Berliner Konservatorium war er ab 1966 freischaffender Komponist.
In den 1960er Jahren thematisierte Grosskopf erstmals die Dimension des Raumes in der Musik. Er schuf 1969 eine instrumental-elektronische 7-Kanal-Komposition für den deutschen Kugelpavillon bei der Expo ’70 in Osaka. 1971 folgte "Hörmusik", die erste für die Berliner Philharmonie und das Berliner Philharmonische Orchester komponierte Raumkomposition.
Mit der Krautrock Band Agitation Free spielte Grosskopf (loops) live das von ihm komponierte Stück "Looping IV" ein, das die B-Seite der LP "Last" (Barclay, 1976) einnahm. Viel zu reden gab 1987 die Aufführung seines Balletts "Lichtknall" an der Deutschen Oper Berlin.
Es folgten 1993 die Uraufführung der Sinfonie "Zeit der Windstille" und 2003 der "MaerzMusik die Plejaden – Sieben ähnliche Stücke für Klavier und Orchester" sowie noch im selben Jahr das Orchesterwerk "Widerschein". Sein Schaffen ist auf einigen nur ihm gewidmeten Schallplatten nachvollziehbar.
Die Doppel-CD "Sound Pool – Adagio" (Academy, 2000) bestand aus mehreren, unterschiedlichen Werken. Es waren dies auf CD 1 "Lenzmusik 1" (1992); "Quintett über den Herbstanfang - Für Orchester" (1981/82) und "Harmonien - Duo für 2 Klaviere" (1981).
Auf CD 2 fanden sich die Werke "Und Bilder bessrer Zeit... - Kammerkonzert für Klavier Und 11 Instrumente" (1989/90); "Sieben Gesänge und Zwischenspiele (1994) mit einem Text von Erhard Grosskopf nach Georg Büchner sowie "Sinfonie – Zeit der Windstille" (1988/89).
"Berlin To Buffalo" (Electronic Music Foundation, 2001) enthielt Musik für Soloflöte und teilweise Elektronik von Grosskopf und Ralph Jones, gespielt von Eberhard Blum. Das Arditti Quartet spielte die CD "String Quartets Nos. 1–3" (Neos, 2007) ein. Auf der LP "Streichquartette 3 + 4" (Edition Telemark, 2024) spielt das Pellegrini-Quartett.
Für die 7-CD-Box "Darmstadt Aural Documents Box 3: Ensembles" (Neos, 2016) wurde sein 12-minütiges, 1982 aufgeführtes Werk "Lied, For Bass Clarinet And String Quartet" (1977) ausgewählt. "Plejaden – KlangWerk 11" (Neos, 2018) enthielt ein Werk für Orchester und Klavier in einer Livefassung vom Januar 2017 mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Johannes Kalitzke mit Ursula Oppens (p).
"SprachKlang-VoiceSound" (Neos, 2020) bestand aus vier elektro-akustischen Werken, zwei davon nur für Tonband, die beiden anderen für Tonband und Instrumentalistinnen/Instrumentalisten. Die Weltpremiere von "KlangWerk 11" mit dem hr-Sinfonieorchester unter Lucas Vis wurde auf einer LP (Edition Telemark, 2022) dokumentiert. 10/24