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Ernest Ranglin

Jamaikanischer Gitarrist und Bandleader zwischen Jazz, Reggae, Afro-Cuban Jazz und Calypso, geboren am 19. Juni 1932 in Manchester. Er spielte im Kindesalter Ukelele und trat in seiner Jugend auf Jamaika und den Bahamas auf, oft mit dem späteren Jazzpianisten Monty Alexander.

 

Seine musikalische Karriere begann in den 1950er Jahren, wie bei vielen karibischen Musikern, als Gitarrist und Arrangeur in jamaikanischen Hotel-Bands, die einen Stilmix aus Jazz und karibischen Rhythmen zur Unterhaltung der Touristen spielen.



Aufnahmen aus jener Zeit, die Ranglin als Mitglied der Gruppe von Lance Haywood zeigen, wurden auf der LP "Lance Haywood At The Half Moon Hotel, Montego Bay" (Island, 1959) veröffentlicht. Er machte in den späten 1950er Jahren erste Aufnahmen für die Soundsystems von Clement "Coxsone" Dodd, Duke Reid und Prince Buster.

 

Als Arrangeur in Clement Dodds "Studio One"" war er stilbildend für den Ska der 1960er Jahre. Er arbeitete dabei mit allen bedeutenden Ska-Musikern Jamaikas wie Prince Buster, Roland Alphonso oder Byron Lee zusammen. Weitere frühe Aufnahmen von Ranglin stellten die LPs "The Jamaica Story Independence Souvenier" (Federal, 1963) und "Guitar In Ernest" (Federal, 1965) dar.

 

Die LP "Jazz Jamaica" (Federal, 2014) wurde 1964 eingespielt, aber erst 50 Jahre später veröffentlicht. "Wranglin'" (Island, 1964) war eine Aufnahme des Ernest Ranglin Trios, dem noch Malcolm Cecil (b) und Alan Ganley (dm) angehörten.

 

Einer seiner grössten Erfolge als Produzent feierte er 1964 mit der Single "My Boy Lollipop" (Surprise, 1964) für die Sängerin Millie Small. Im selben Jahr spielte er für neun Monate als Jazzgitarrist im Londoner "Ronnie Scott’s"-Jazzclub. Aufnahmen von Auftritten in diesem Londoner Club von 1963 und 1964 wurden später unter dem Titel "Soul D'Ern" (Ronnie Scott's Jazz House, 1997) veröffentlicht.

 

In den 1960er und 1970er Jahren wandte sich Ranglin mehr dem Jazz zu. Er lebte zeitweise in London und New York, arbeitete aber weiterhin als Studio-Musiker in Kingston, wo er an mehr als 25 Ska-, Rocksteady- und Reggae-Alben, unter anderem solchen von Jimmy Cliff, Bob Marley und anderen, beteiligt war, und 1967 mit "The Mod-Mod Ranglin" (Steady, 1970) selber eine Reggae-LP einspielte.

 

Als Gast von Monty Alexander war Ranglin bei den Aufnahmen der LP "Rass!" (MPS, 1974) mit dabei. Für das selbe Label konnte er mit "Ranglypso" (MPS, 1976) eine LP unter eigenem Namen einspielten. Dabei wurde er von Monty Alexander (p), Eberhard Weber (b) und Kenny Clare (dm) begleitet.

 

"Ranglin Roots" (Aquarius, 1976) war eine jamaikanische Produktion, bei der neun weitere Musiker mitwirkten. "Just Friends" (MPS, 1981) nannte sich eine Duo-LP mit Monty Alexander. "From Kingston JA To Miami USA" (Vista, 1983) hiess eine weitere jamaikanische LP. Dann wurde es rund zehn Jahre lang etwas ruhiger um Rangling. Erst ab Mitte der 1990er Jahre auchte er mit weiteren Aufnahmen wieder auf.

 

Mit diesen bewegte sich Ranglin teilweise im Jazz, teilweise im Reggae oder Rocksteady. Für ein Album scharte er Fusion-Musiker um sich. Sein Ouevre beläuft sich auf rund 40 Alben, erschienen unter seinem Namen oder unter Gruppennamen wie Ernest And Tommy, Ernest Ranglin & Orchestra, Ernest Ranglin Trio und The Ernest Ranglin Quartet.

 

Er war Mitglied in den Gruppen Bell's Group, Cecil Lloyd Quintet, Clue J. & The Blues Blasters, Drumbago All Stars, Duke Reid Group, Duke Reid's All Stars, Freddie Munnings & His Silver Slipper Orchestra, Hersang And His City Slickers, King Edward Allstars, Prince Buster's All Stars, Sound Dimension, Teddy Greaves And His Groovy Group, The Boogie Cats, The Caribbeans, The Jamaican Jazz Crusaders, The Monty Alexander 7, The Monty Alexander Quartet, Tommy McCook & The Supersonics und Trenton Spence & His Group.                          04/24

 

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