Amerikanischer Jazz-Saxophonist und Bandleader, geboren am 20. Juli 1919 in St. Louis, Missouri. Er spielte als Kind Violine und Klavier, bevor er zum Saxophon wechselte. Er studierte an der Wilberforce University in Ohio Musik und spielte während des Militärdienstes in der US Navy in einer Band unter Willie Smith.
Seine ersten professionellen Engagements hatte er beim Jeter-Pillars Orchestra und bei George Hudson, bevor er 1948 Mitglied von Earl Hines’ Band wurde. Ende der 1940er Jahre war er erstmals auf Aufnahmen zu hören und zwar auf solchen von Dinah Washington und George Hudson.
1951 wurde er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Jimmy Wilkins auf Empfehlung von Clark Terry Mitglied von Count Basies Band, für die er als Arrangeur und Komponist wirkte. 1955 trennte er sich von Basie, um als Komponist und Saxophonist in Dizzy Gillespies Band zu wirken und erste Aufnahmen unter seinem Namen einzuspielen.
Mit Frank Wess (ts, fl), Jerome Richardson (ts, fl), Hank Jones (p), Eddie Jones (b) und Kenny Clarke (dm) als Co-Leader entstand "Flutes & Reeds" (Savoy, 1955). "Top Brass Featuring Five Trumpets" (Savoy, 1955) erschien zwar unter seinem Namen, aber Wilkins war bei dieser nur als Leiter und Arrangeur tätig gewesen.
Gespielt wurde die Musik von den Trompetern Donald Byrd, Ernie Royal, Idrees Sulieman, Joe Wilder und Ray Copeland sowie von Hank Jones (p), Wendell Marshall (b) und Kenny Clarke (dm). Mit Clarke als Co-Leader entstanden im selben Jahr zwei weitere Aufnahmen.
Er hatte Engagements bei Big Joe Turner und Harry James und trat mit seinem Ernie Wilkins Orchestra auf drei Alben in Erscheinung. Auf zwei dieser Alben wirkte das Orchestra als Begleitband für die Sängerinnen Morgana King bzw. Gloria Lynne. Dann kam seine Karriere auf Grund von Drogenproblemen zum Erliegen.
Ende der 1960er Jahre kehrte er in die Musikszene zurück darunter als musikalischer Leiter von Clark Terrys Big B-A-D Band und mit weiteren Aufnahmen seines Orchestras.1975 komponierte er die Chorsuite "Four Black Immortals", die in der Town Hall und der Avery Fisher Hall in New York aufgeführt wurde.
1980 liess sich Wilkins in Kopenhagen nieder. Dort gründete er die Ernie Wilkins’ Almost Big Band,von der über Wilkins Tod hinaus total sechs Alben erschienen. Daneben arbeitete er auch mit der DR Big Band. Von der Ernie Wilkins & The All Stars Band erschien "K.A.L.E.I.D.O.D.U.K.E" (Birdology, 1994).
Von Ernie Wilkins und seinen Gruppen kamen an die 30 Alben heraus. Nach einem Schlaganfall zog er sich aus dem Musikbetrieb zurück. Ernie Wilkins starb am 5. Juni 1999 in Kopenhagen. Er besitzt bei discogs.com über 700 Einträge als Komponist oder Arrangeur sowie fast 200 als Musiker. 01/24