Deutsche Experimental Rock-Gruppe zwischen Psychedelic, Noise und Industrial, die schon Anfang der 1970er Jahre Geräuscheffekte, elektronische Klänge, sinfonische Klänge und Folk-Elemente ineinander vermischte und im Zuge des Krautrock-Revivals Ende 1990er Jahre eine Art Renaissance erlebte. Faust entstand 1969 aus dem Zusammenschluss zweier Hamburger Bands.
Von Campylognathus Zitelli kamen Werner "Zappi" Diermaier (dm, perc), Hans Joachim Irmler (org) und Arnulf Meifert (dm, vcl), von Nukleus waren es Rudolf Sosna (g, key), Jean-Hervé Peron (e-b, vcl) und Günther Wüsthoff (synth, sax). Dank dem Journalisten Uwe Nettelbeck, der als Manager beigezogen wurde, bekam Faust einen Schallplattenvertrag mit "Polydor".
Er überzeugte das Label, auf den damals dank Can und Amon Düül II bekannt gewordenen so genannten Krautrock zu setzten. Die Musiker begannen in einem ehemaligen Schulhaus in Wümme zu leben und zu arbeiten. Faust lebte als eine Art Kommune und bannte mehrere Stunden ihrer bizarren, musikalischen Experimente auf Tonband.
Die Debut-LP "Faust" (Polydor, 1971) bestand aus durchsichtigem Vinyl in einem durchsichtigem Plastikcover. Auf dem zweiten Album "So Far" (Polydor, 1972), in einer Quintettbesetzung ohne Meifert aufgenommen, wurde der Sound breiter und zugänglicher. Cover und Schallplatten waren ganz in schwarz gehalten. Zu jedem Stück wurde eine Grafik der Münchner Künstlerin Edda Köchl beigelegt.
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