Amerikanischer Bluessänger und Gitarrist, geboren am 2. September 1911 in Chapel Hill, North Carolina. Er war ein Vertreter des Piedmont-Fingerpicking-Stils und in den 1920er Jahren als Strassenmusiker in seiner Heimatstadt tätig. Er trat mit dem Brüderpaar Leo und Thomas Strowd als The Chapel Hillbillies auf.
Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre war Blind Boy Fuller sein musikalischer Partner. Im Februar 1937 stand er als Dipper Boy Council (g) mit Bull City Red (washboard) als Begleiter von Blind Boy Fuller in einem Studio in New York City, als Fuller für das Label "Arc" solo, im Duo mit Council oder Red sowie im Trio mehrere Titel einspielen konnte.
Dabei wurden mit "Working Man Blues" und "Runaway Man Blues" auch zwei Solostücke von Council aufgezeichnet, auf denen er sich Blind Boy Fuller's Buddy nannte. Die Songs kamen auf einer Schellack-Schallplatte (Melotone, 1937) heraus.
Zwei weitere Titel - "I Don't Want No Hungry Woman" und "Lookin' For My Baby" - erschienen unter dem Pseudonym The Devil's Daddy-in-Law auf einer Schallplatte (Vocalion, 1938). 1937 und 1938 folgten weitere Sessions als Begleiter von Blind Boy Fuller. Dann wurde es mehrere Jahrzehnte lang ruhig um Floyd Coucil.
In den 1960er Jahren stiess der englische Psychedelic Rock-Musiker Syd Barrett im Hüllentext der LP "Country Blues" (Philips, 1962) von Blind Boy Fuller auf zwei längst vergessene Bluesmusiker, die Pink Anderson und Floyd Council hiessen. Aus den Vornamen der Musiker bildete er den Namen seiner Band, die sich fortan Pink Floyd nannte.
Ende der 1960er Jahre hatte Floyd Coucil einen Hirnschlag. Versuche des Folkloristen Peter B. Lowry, am 6. August 1970 mit ihm Aufnahmen zu machen scheiterten, weil er nicht mehr so wie früher singen und spielen konnte. Coucil spielte zwar zusammen mit Richard G. Rufus" Jackson (vcl, hca) drei Songs ein, doch sie wurden nie veröffentlicht.
Floyd Coucil starb am 9. Mai 1976, 64-jährig je nach Quelle in seiner Heimatstadt Chapel Hill oder in Sanford, North Carolina. Ab den 1960er Jahren fanden seine wenigen Songs sowie jene, die er mit Blind Boy Fuller eingespielt hatte, auf diverse Blues-Compilations/Samplern sowie auf Alben, die das Schaffen von Fuller zusammenfassten.
Coucil soll laut eigenen Aussagen während seiner ganzen Karriere bei den Aufnahmen von 27 Titeln mitgewirkt haben. Davon waren sieben eigene Aufnahmen. Sechs davon wurden auf der CD "Carolina Blues (1936-1950)" (HK, 1987) bzw. auf der CD "Carolina Blues 1937-1947 (The Complete Recorded Works Of Floyd Council, Eddie Kelly, Rich & Welly Trice In Chronological Order)" (Dokument, 1993) zusammengefasst. Der Rest der beiden Compilations bestand je aus Stücken von anderen Musikern. 05/24