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Four Brothers

Aktualisiert: 11. Juli 2023

Saxophonsection der Second Herd von Woody Herman Ende der 1940er Jahre. Auslöser dafür war ein Versuch des ehemaligen Stan Kenton-Musikers und Trompeters Gene Roland gewesen, der 1946 in New York für kurze Zeit die vier Tenorsaxophonisten Stan Getz, Al Cohn, Joe Magro und Louis Ott in seine Band eingebaut hatte.


1947 wiederholte Roland das Experiment in Los Angeles mit Stan Getz, Zoot Sims, Jimmy Giuffre und Herbie Steward. Roland arbeitete in L.A. als Arrangeur für das Oktett von Tommy DeCarlo, das hauptsächlich latin-orientierte Tanzmusik spielte. Die vier Musiker erkannten schnell, dass sich mit vier Tenorsaxophonen ein mächtiger Sound hervorbringen liess und nannten sich schon bald Four Brothers.


Als Woody Herman 1947 seine Second Herd zu formieren begann, hörte er die Four Brothers und engagierte sie als Kernmusiker seiner neuen Band. Um das Klangvolumen noch zu verstärken, holte er anstelle von Giuffre den Baritonsaxofonisten Serge Chaloff in sein Orchester. Giuffre erhielt von Herman dafür einen Job als Arrangeur.


Giuffre war 1947 auch Autor des Stücks "Four Brothers", basierend auf den Akkorden von "Jeepers Creepers". Die Second Herd spielte den Titel "Four Brothers" im Dezember 1947 ein, der mit "No Time" auf einer Schellack-Schallplattte (Columbia, 1948) erschien. Ein Jahr später wurde "Four Brothers" mit "Keen And Peachy" auf einer anderen Schellack-Schallplatte (Columbia, 1949) wieder veröffentlicht.


Zum Saxophonsatz der zweiten Herd zählte auch der Altsaxophonist Sam Marowitz oder manchmal Woody Herman selber. Anfang 1948 wurde Steward durch Al Cohn ersetzt. Liveaufnahmen von Ende 1948 wurden später auf italienischen Bootleg-Aufnahmen zugänglich gemacht. In einem Track ist Gene Ammons als vierter Tenorsaxophonist zu hören.


In der Besetzung Getz, Sims, Cohn und Chaloff spielten die Four Brothers bis im Frühling 1949 zusammen. Aufnahmen der Second Herd mit den vier Saxophonisten wurden später auf mehreren Alben zusammengefasst. Später griffen die Arrangeure von Woody Herman immer wieder auf den Sound der drei Tenorsaxophone zurück.


Die drei Four Brothers Getz, Sims und Cohn verfolgten ihre Idee nach ihrer Zeit bei Woody Herman kurz weiter. Mit Allen Eager und Brew Moore (beide ts), Walter Bishop (p), Gene Ramey (b) und Charly Perry (dm) spielten sie im April 1949 die 7"-EP "Stan Getz And His Four Brothers" (Prestige, 1949) ein. Die Allstar-Band liess sich finanziell nur schwer aufrecht erhalten, so dass sie schnell wieder auseinander fiel. Im Februar 1957 standen Al Cohn, Herb Steward und Zoot Sims (ts) sowie Serge Chaloff (bars) mit Elliot Lawrence (p), Burgher Jones (b) und Don Lamond (dm) in einem Studio in New York City, um das Album "Together Again !" (RCA, 1957) aufzunehmen.


Giuffre (ts, cl, bars) selber nahm seine Kompositon "Four Brothers" für sein Debutalbum "Jimmy Giuffre" (Capitol, 1954) später selber ein erstes Mal auf. Begleitet wurde er auf diesem 10"-Album von Bud Shank (as), Jack Sheldon (tp), Shorty Rogers (flh), Bob Enevoldsen (tb), Russ Freeman (p), Curtis Counce oder Ralph Pena (b) sowie Shelly Manne (dm).


Eine zweite Einspielung erfolgte 1958 für sein Album "The Four Brothers Sound" (Atlantic, 1959). Dabei spielte Giuffre alle vier Saxophonparts selber übereinander ein. Dies galt auch für die acht übrigen Stücke dieser LP. Begleitet wurde er in sieben der neun Nummern von Jim Hall (g) und Bob Brookmeyer (p). Zwei Nummern bestritt Giuffre solo bzw. im Overdub-Verfahren. Weitere Versionen von "Four Brothers" stammten von Art Pepper, Anita O'Day, The King Sisters, Marian McPartland, The Manhattan.


Beim The 40th Anniversary Carnegie Hall Concert vom 20. November 1976 in New York City entstanden Aufnahmen, die später unter dem Titel "Woody Herman Featuring Stan Getz" (RCA, 1997) auf den Markt kamen. Die Four Brothers waren mit Stan Getz, Zoot Sims, Al Cohn, Jimmy Giuffe und dem jungen Joe Lovano vertreten. 1976 waren es 40 Jahre her, seit Wood Herman seine erste Bigband vorgestellt hatte. 07/23

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