top of page
musicmakermark

Frank Bretschneider

Deutscher Digital- bzw. Experimentalmusiker und Produzent zwischen Electronic und IDM, geboren 1956 in Obercrinitz. Er stammt aus Chemnitz (zu DDR-Zeiten: Karl-Marx-Stadt), wo er 1986 die Gruppe AG Geige gründete. Stein im Brett, Heinz & Franz, Karl-Marx-Stadt Studio Big Band 1989 und Kriminelle Tanzkapelle waren weitere frühe Projekte/Gruppen zu DDR-Zeiten.



Bei den Geigen lernte er den Musiker und Designer Olaf Bender kennen, mit dem er 1996 die Künstlerplattform "Rastermusic" gründete. 1996 kam es zu einer Zusammenarbeit mit Carsten Nicolai alias Noto oder Alva Noto. Weil sich ihre Konzepte vollständig deckten, kam es wenig später zur Gründung von "Raster-Noton".

 

Es war dies eine Plattform für Arbeiten in den Bereichen Grafik, Typografie, Visuals und Musik. Bretschneider und Bender taten sich vorerst mit Tilo Seidel unter dem Namen Produkt zusammen. Dieses Trio nahm mit "Float" (Rastermusic, 1996) und "Stretch" (Rastermusic, 1997) zwei CDs auf.

 

Bretschneider und Seidel bildeten auch Tol. Von diesem Duo erschienen "Trap" (Rastermusic, 1996) und "Shang" (BineMusic, 2003). Die "Raster-Noton"-Leiter Bretschneider, Bender und Nicolai treten unter dem Gruppennamen Signal auf. Von Beispiel, einem Duo mit Jan Jelinek, kam "Muster" (Faitiche, 2022) heraus.

 

Erste Aufnahmen von Bretschneider unter eigenem Namen erschienen noch zu DDR-Zeiten auf Kassetten. Mit dem Lyriker Christian Heckel stellte er die Klänge von "Berlin bei Nacht: Eine elektrische Text Musik Collage" (klangFarBe, 1985) zusammen. Texte von Christian Heckel und F. H. Melle fanden sich teilweise auch auf der C60-Kassette "Scombermix" (klangFarBe, 1985).

 

Erste Solo-Veröffentlichungen von Bretschneider erschienen unter dem Projektnamen Komet. Unter dem Namen von Frank Bretschneider wurden die Alben "Rand" (Mille Plateaux, 1999), "Curve" (Mille Plateaux, 2001) und "Aerial Riverseries (Frank Bretschneider On Olafur Eliasson)" (Whatness, 2001) herausgebracht.

 

Letztere Aufnahme bestand aus 42 Kurztracks, die von Fotos von Olafur Eliasson inspiriert waren, welche Sandbänke aus der Luft zeigten, Diese Fotos lagen der 2002 veröffentlichten CD-Version mit Texten von Eliasson und Bretschneider bei.

 

Mit Taylor Deupree spielte er "Balance" (Mille Plateaux, 2002) ein. Die 10"-EP "Party Of Two Parts" (Underscan, 2002) und die CD "Looping I - VI (And Other Assorted Love Songs)" (12k, 2004) waren weitere Soloaufnahmen. "Status" (12k, 2005) war eine Duoaufnahme mit Ralph Steinbrüchel. Ab 2003 hatte er mit Steinbrüchel während fast zwei Jahren musikalische Entwürfe zur Bearbeitung ausgetauscht.

 

Mit Peter Duimelinks (field recordings) von Kapotte Muziek nahm Bretschneider die CD "Fflux" (Korm Plastic, 2006) auf. Danach folgten mit "Rhythm" (Raster-Noton, 2007) und "Exp" (Raster-Noton, 2010) weitere Soloaufnahmen. "Float" (QI.TV, 2009) war dazwischen eine DVD-R, die mit der Video-Künstlerin Angela Lorentz entstanden war. Darauf fanden sich 90 16-sekündige Module.

 

Aufnahmen eines fast dreistündigen Auftritts mit Grischa Lichtenberger waren unter dem Titel "Raster-Noton Label Show @ Berlin Mitte Institut, 29.03.2010" (2010) in DL-Form greifbar. Zwei weitere DL-Tracks umfassten Interviews mit den Musikern. "Komet" (Shitkatapult, 2011), wie sein früheres Soloprojekt, hiess ein Soloalbum.

 

Danach folgte "Kippschwingungen" (Line, 2012). Es handelte sich um eine neu abgemischte und erweiterte Fassung von Tracks, die Bretschneider 2007 auf dem Subharchord, einem dem Tautonium ähnlichen Tasteninstrument, realisiert hatte. "Super.Trigger" (Raster-Noton, 2013) war das nächste Album, wieder in seinem gewohnten Stil.

 

In Zusammenarbeiten mit dem Komponisten/Musiker Ejnar Kanding (elect) und dem dänischen Kammermusik-Ensemble Contemporánea entstand mit "Auxiliary Blue" (Dacapo, 2013) eine Aufnahme, die in Richtung Contemporary Music ging. Live- und Rehearsalaufnahmen von 2004 mit Steve Roden erschienen auf der CD "Suite Nuit" (Line, 2014).

 

"Codex IV" (Raster-Noton, 2014) nannte sich ein USB-Stick mit 16 Audiotracks mit Klängen von Bretschneider, Stein im Brett, A.F. Moebius, Industrie, Produkt, Komet, Olafur Eliasson, Tonne und David Hildebrandt. Dazu kamen elf Videotracks von Bretschneider. "Plastik" (Shitkatapult, 2017) war eine 12"-EP, "Sweet Water Pools" (Longform Editions, 2019) eine CD-EP.                           

 

"Isolation" (Line, 2015), "Sinn + Form" (Raster-Noton,  2015), "Lunik" (Shitkatapult, 2018) und "abtasten_halten" (Faitiche, 2020) waren die nächsten Soloalben. Gemeinsame Aufnahmen mit Conrad Schnitzler erschienen unter dem Titel "Con-Struct" (Bureau B, 2020).          03/23

7 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Jason Kahn

Alois Hába

bottom of page