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Frank Lowe

Amerikanischer Free Jazz-Tenor- und Sopransaxophonist und Bandleader, geboren am 24. Juni 1943 in Memphis, Tennessee. Zu seinen ersten Schallplattenaufnahmen kam er 1968 als Begleiter von Floyd White. Dank Verbindungen zu Sonny Simmons, Rafael Garrett und Bert Wilson kam er mit der Jazzszene in Berührung und wurde in New York Mitglied des Sun Ra Arkestras.



Auf Empfehlung von Ornette Coleman wurde Lowe 1971 von Alice Coltrane engagiert, wo er bis 1973 blieb und im November 1971 an der Seite von Musikern wie Leory Jenkins (vio), Reggie Workman (b) und Ben Riley (dm) bei den Aufnahmen zum streicherorientierten Album "World Galaxy" (Impulse!, 1972) mitwirkte.

 

1972 war er auch Mitglied eines Sextetts um Noah Howard (as), das "Live At The Village Vanguard" (Freedom und Intercord, 1975) aufnahm. Weiter war er in jener Zeit bei Aufnahmen von Don Cherry mit dem Jazz Composers Orchestra oder einer Gruppe um Cherry mit dabei. Zwei Jahre davor waren die ersten Aufnahmen unter eigenem Namen auf den Markt gekommen. Es war dies "Duo Exchange" (Survival, 1973), eine Duoaufnahme mit Rashied Ali (dm). Die gesamte Session wurden Jahrzehnte später von Ali auf der Doppel-LP "Duo Exchange: Complete Sessions" (Survival, 2020) zugänglich gemacht.

 

"Black Beings" (ESP, 1973) war eine Quintetteinspielung mit Joseph Jarman (as, ss), The Wizard alias Raymund Lee Cheng (vio), William Parker (b) und Rashid Sinan (dm). Für den später vielbeschäftigten William Parker war es die erste Schallplattenaufnahme überhaupt. Der erste Teil Teil dieser Konzertaufnahme kam später unter dem Titel "The Loweski" (ESP, 2012) erstmals heraus.

 

Aufnahmen des Frank Lowe Quartets, die 1974 in der Besetzung Lowe, Joseph Bowie (tp), William Parker (b) und Steve Reid (dm) sowie teilweise Ahmed Abdullah (tp) entstanden waren, wurden noch später unter dem Titel "Out Loud" (LTD Edition, 2014) in Form einer auf 550 Stück limitierten Doppel-LP erstmals herausgebracht.

 

Ab Mitte der 1970er Jahre konnte Frank Lowe mehrere LPs unter eigenem Namen aufnehmen. "Fresh" (Arista und Freedom, 1975) wurde zusammen mit Lester Bowie (tp), Joseph Bowie (tb), Selene Fung (cheng), Abdul Wadud (cello) sowie Charles Bobo Shaw und Steve Reid (dm) eingespielt. Auf "The Flam" (Black Saint, 1976) waren Leo Smith (tp), Joseph Bowie (tb), Alex Blake (b, e-b) und Charles Bobo Shaw (dm) im Einsatz.

 

Im Dezember 1976 nahm Lowe mit Butch Morris (co), Didier Levallet (b) und George Brown (dm) in Rouen bzw. in Paris die beiden Quartettaufnahmen "Tricks Of The Trade" (Marge, 1977) und "The Other Side" (Palm, 1977) auf. Zurück in den USA holte er Olu Dara und Leo Smith (tp), Fred Williams (b) und Phillip Wilson (dm) für "Doctor Too-Much" (Kharma, 1977) ins Studio.

 

Eine Aufnahme des Frank Lowe Orchestras mit John Zorn (as), Peter Kuhn (cl, bcl), Joseph Bowie (tb), Arthur Williams (tp), Butch Morris (co), Billy Bang (vio), Eugene Chadbourne (g), John Lindberg (b) und Philip Wilson (dm) erschienen unter dem Titel "Lowe & Behold" (Musicworks, 1977).

 

Mit Chadbourne entstand nur wenig später auch die Duo-LP "Don't Punk Out" (QED, 1979), die später mit zusätzlichen Material (Emanem, 2000) wiederveröffentlicht wurde. Zwischen den Aufnahmen mit Chadbourne hatte Lowe mit Kalaparusha Maurice McIntyre (ts, cl fl, bells) und Jerome Cooper (dm, div perc und instr) die Doppel-LP "Positions 3 6 9" (Kharma, 1978) aufgenommen.

 

Auf "Skizoke" (Cadence Jazz, 1981) war das Frank Lowe Sextet mit Butch Morris (co), Damon Choice (vibes), Larry Simon (g), Wilber Morris (b) und Tim Pleasant (dm) am Werk. Ohne Choice und Simon, dafür mit Amina Claudine Myers (p), entstand als Frank Lowe Quintet die LP "Exotic Heartbreak" (Soul Note, 1982). Später erschien von dieser Formation auch "Live From Soundscape" (DIW, 1994) mit Aufnahmen von 1982.

 

Mit Billy Bang (vio), Rafael Garett (b) und Dennis Charles (dm) nahm Lowe als The Jazz Doctors "Intensive Care" (Cadillac, 1984) auf. Unter dem Titel "Intensive Care: Prescriptions Filled (The Billy Bang Quartet Sesssions 1983/1984)" (Cadillac, 2023) wurden diese Aufnahmen später zusammen mit weiteren Aufnahmen der Jazz Doctors von 1984 mit Bang, Lowe, Wilber Morris (b) und Thurman Barker (dm, p) wiederveröffentlicht.

 

Butch Morris holte Lowe 1985 für die Aufnahmen von "Current Trends In Racism In Modern America" (Sound Aspects, 1986), seiner ersten Conduction, ins Studio. Für "Decision In Paradise" (Soul Note, 1985) konnte Lowe Don Cherry (p-tp), Grachan Moncur III (tb), Geri Allen (p), Charnett Moffett (b) und Charles Moffett (dm) verpflichten.

 

Nach ein paar Jahren ohne eigene Aufnahmen spielte Lowe mit James Carter (ts, bas, bars), Michael Marcus (ss, bas, bars), Carlos Ward (as, fl) und Phillip Wilson (dm) als Frank Lowe & The Saxemble die CD "Inappropriate Choices" (ITM, 1991) ein. Die Gruppe nahm in der Besetzung Lowe, Michael Marcus (manzello, bas), Cassius Richmond (as), Alex Harding (bars), Bobby LaVell (ts), James Carter (as, ts, bars) und Cindy Blackman (dm) auch "SaxEmble" (Qwest, 1995) auf.

 

"Out Of Nowhere" (Ecstatic Peace!, 1993) hiess eine einseitig bespielte 12"-Vinyl-EP, auf der Lowe in zwei Duotracks von 1992 mit Phillip Wilson (dm) zu hören ist. Die auf dem Label von Sonic Youth-Mitglied Thurston Moore erschienene Aufnahme war eine Hommage an den kurz nach den Aufnahmen verstorbenen Phillip Wilson.

 

Dann trat Lowe mit zwei Trioaufnahmen in Erscheinung. Mit Tim Flood (b) und Charles Moffett (dm) wurde "Bodies & Soul" (CIMP/Cadence, 1996), mit Steve Neil (b) und Anders Griffen (dm) "Vision Blue" (CIMP/Cadence, 1997) aufgenommen. Mit Bernard Santacruz (b) entstand die Duoaufnahme "Short Tales" (Bleu Regard, 2000).

 

"Soul Folks" (No More, 2001) war eine Aufnahme des Frank Lowe Quintets von 1998 mit Lowe, Jack Walrath (tb), Bertha Hope (p), Steve Neil (b) und Ralph Peterson (dm). "One For Jazz" (No More, 2001) erschien unter dem Gruppennamen Frank Lowe/Billy Bang Quartet. Begleitmusiker von Lowe und Billy Bang (vio) waren Ed Schuller (b) und Abbey Raider (dm).

 

Für "Lowe-Down And Blue" (CIMP/Cadence, 2003) holte Lowe Bern Nix (g), Dominic Duval (b) und Michael Carvin (dm) ins Studio. Frank Lowe starb am 19. September 2003 60-jährig in New York City an Lungenkrebs. Er machte auch Aufnahmen mit Leadern wie Don Cherry, Joe McPhee, Jerome Cooper, Phillip Wilson, Steve Cohn, Jayne Cortez, Bernard Santacruz und A.R. Penck.                                    06/24

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