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Frank Stokes

Amerikanischer Bluesgitarrist und Sänger, geboren am 1. Januar 1877 oder im Juni 1878 in Whitehaven im Shelby County, Tennessee. Seine Eltern starben, als er ein Kind war. Deshalb wurde er von seinem Stiefvater in Tutwiler, Mississippi, grossgezogen. Dort lernte er in seiner Jugend Gitarre zu spielen.



1895 hielt er sich in Hernando, Mississippi, auf, wo auch die Gitarristen Jim Jackson, Dan Sane, Elijah Avery von den Cannon's Jug Stompers und Robert Wilkins aktiv waren. Um die Jahrhundertwende arbeitete er als Hufschmied und fuhr an Wochenende in das 25 Meilen entfernte Memphis, um dort auf den Strassen mit Dane Sane aufzutreten.

 

Mitte der 1910er Jahre schloss sich Stokes als Blackface-Sänger, Komödiant und Tänzer der Doc Watts Medicine Show auf, die mit einem Zelt durch den amerikanischen Süden zog. Dabei entwickelte er einen Professionalismus, den ihn von vielen anderen Rural- und Country-Blues-Musikern abhob.

 

Seine Auftritte im des Minstrel- und Vaudeville-Circuit sollen gemäss Überlieferung auch den Contrysänger Jimmie Rodgers beeinflusst haben, der im selben Circuit unterwegs war. Rodgers entlieht bei Stokes Songs oder Songfragmente und übernahm auch dessen Stilistik.

 

Um 1920 liess sich Stokes in Oakville, Tennessee, nieder, wo er wieder als Hufschmied arbeitete. Zudem spielte Stokes erneut im Duo mit Dan Sane (g) und zwar überall, wo er nur konnte. Auf der Beale Street in Memphis traten Stokes und Sane als The Beale Street Sheiks.

 

Sie gingen im August und September 1927 in Chicago, Illinois, unter diesem Gruppennamen für "Paramount Records" ins Studio, um total 12 Stücke einzuspielen. Zwei davon wurden zweimal aufgenommen. Im Verlaufe des Jahres 1928 nahm Stokes unter seinem Namen für "Victor" rund ein Dutzend weitere Songs auf.

 

Im März 1929 folgte eine weitere Aufnahmesession der Beale Street Sheiks für "Paramount". Danach nahm Stokes unter eigenem Namen erneut für "Victor" auf. Die Beale Street Sheiks beeinflussten unter anderem die junge Memphis Minnie bei ihren Duetten mit ihrem Ehemann Kansas Joe McCoy.

 

Acht Songs der Beale Street Sheiks wurden später zusammen mit acht Stücken der Mississippi Sheiks auf der LP "Sittin' On Top Of The World 1927-1932" (Biograph, 1972) zusammengefasst. Danach war das Interesse der Schallplattenfirmen an Stokes und Sane erloschen.

 

Stokes war nichtdestotrotz ein populärer Liveperformer und trat während den 1930er und 1940er Jahren bei diversen Medizinmänner-Shows, Zirkusveranstaltungen oder anderen Liveevents auf. In den 1940er Jahren liess er sich in Clarksdale, Mississippi, nieder, wo er hin und wieder mit mit Bukka White in lokalen Juke Joints auftrat.

 

"Kings Of The Blues" ("X", 1953) hiess ein 10"-Album, das neben zwei Songs von Stokes auch je zwei von Jim Jackson, Furry Lewis und Ishman Bracey enthielt. Frank Stokes starb am 12. September 1955 in Memphis, Tennessee, an einem Herzschlag.

 

Im Rahmen des Blues-Revivals in den 1960er Jahren tauchten seine Songs auf diversen Rural und Country Blues-Compilation/Samplern auf. Auf der LP "With Dan Sane And Will Batts" (Roots, 1968) wurden Songs der Beale Street Sheiks und solche von Strokes, die er mit Will Batts (vio) eingespielt hatte, veröffentlicht.

 

"Creator Of The Memphis Blues" (Yazoo, 1977) enthielt Soloaufnahmen, während auf "1927-29 The Remaining Titles" (Matchbox, 1984) wiederum Soloaufnahmen mit solchen der Beale Street Sheiks kombiniert wurden. Unter dem Titel "The Victor Recordings In Chronological Order (1928-1929)" (Document, 1990) wurden seine 21 Solotracks für "Victor" in zeitlicher Reihenfolge zugänglich gemacht.

 

Weitere Alben mit Musik seiner kurzen Karriere erschienen unter den Titeln "Furry Lewis & Frank Stokes-Beale Street Blues" (Orbis, 1995), "The Best Of Frank Stokes" (Yazoo, 2005) und "Downtown Blues" (Monk, 2010). "Searching For Frank" (Patuxent, 2007) war zudem eine Frank Stokes-Tribut-Aufnahme von Rick Franklin (g, vcl) mit Mike Baytop (hca).                          11/24

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