Amerikanischer Jazz-Klarinettist, Altsaxophonist und Bandleader, geboren am 13. März 1906 in Kansas City, Missouri. Er wuchs in Austin, einer Vorstadt von Chicago auf. Er nahm zuerst Klavierstunden, brachte sich das Banjospielen selbst bei und lernte Violine.
Er gehörte zur Austin High Gang, einer Gruppe junger weisser Jazzer, die sich aus einer High School im wohlhabenden Chicagoer Vorort Austin kannten. Aus dieser Gang entwickelten sich die Blue Friars mit Bud Freeman (ts), Frank Teschemacher (cl), Jimmy McPartland (tp, co), seinem älteren Bruder Dick McPartland (banjo, g), Joe Sullivan (p), James Lanigan (b, tuba, vio) und Dave Tough (dm).
1927 war er mit dabei, als viele der Blue Friars-Musiker unter der Leitung von Eddie Condon (banjo) als McKenzie & Condon's Chicagoans und danach als Chicago Rhythm Kings (siehe beide hier) Aufnahmen machten. Dazwischen hatte er zur Klarinette gewechselt und war Mitglied der Husk O´Hare´s Wolverines. Nach der Schulzeit arbeitete er in Bands in Tanzhallen und Vergnügungsparks.
Zu ersten Aufnahmen kam er Ende der 1920er Jahre mit Ted Lewis And His Band, Elmer Schoebel And His Friars Society Orchestra, Tennessee Music Men, Charles Pierce And His Orchestra, Jungle Kings, Chicago Rhythm Kings und anderen.
Anfang der 1930er Jahre ging er nach New York City, wo er unter anderem in den Bands der Dorsey Brüder, bei Ben Pollack, Red Nichols, Miff Mole und Don Redman spielte. Von 1929 bis 1930 spielte er wieder meist in Chicago, wo er mitten in der Depression im Tanzorchester von Jan Garber auch Violine spielte und arrangierte.
1931 arbeitete er im Benny Meroff Orchester, wo er den Trompeter Wild Bill Davison kennenlernte, mit dem er im folgenden Jahr eine eigene Bigband gründete. Auf einer winterlichen Fahrt mit Davison zurück von Band-Proben morgens um 2 Uhr wurde ihr Wagen in Chicago seitlich von einem unbeleuchteten Taxi gerammt.
Der Wagen schleuderte gegen einen Baum. Davison und Teschemacher wurden über die Windschutzscheibe geschleudert. Teschemacher erlitt einen schweren Schädelbruch und starb am 1. März 1932, 12 Tage vor seinem 26. Geburtstag.
Erste Aufnahmen als Leader kamen erst nachträglich auf der Schellack-Schallplatte "Jazz Me Blues/Barrel House Stomp" (United Hot Clubs Of America, 1939) heraus. Die A-Seite bestritten Frank Teschemaker's Chicagoans mit Teschemacher (cl, as), Rod Cless (as), Mezz Mezzrow (ts), Eddie Condon (banjo), Joe Sullivan (p), Jim Lannigan (b) und Gene Krupa (dm).
Die B-Seite stammte von The Cellar Boys mit Charles Melrose (acc, p), Bud Freeman (ts), Wingy Manone (tp), George Wettling (dm) sowie Teschemacher (cl) als Gast. "Tesch (A Collection of Jazz Classics)" (Brunswick, 1945) war ein vier Schellack-Schallplatten starkes Set, auf dem seine Aufnahme mit den Chicago Rhythm Kings, Elmer Schoebel, Wingy Manone und The Cellar Boys vereint wurden.
Teschemachers Arbeit wurde auf einigen Compilations dargestellt. Die umfangreichste war das 3-LP-Set "Giants Of Jazz: Frank Teschemacher" (Time Life, 1982). 09/24