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George Shearing

Britisch-amerikanischer Jazzpianist, Akkordeonist, Komponist und Bandleader, geboren am 13. August 1919 in London. Er war von Geburt an blind und begann im Alter von drei Jahren Klavier zu spielen. Er wuchs als jüngstes von neun Kindern im Arbeiterviertel Battersea auf und besuchte die Linden Lodge School für Blinde.



Dort erhielt er eine rudimentäre musikalische Ausbildung. Beim Hören von Aufnahmen von Teddy Wilson, Fats Waller und anderen brachte er sich die musikalischen Grundzüge des Jazz selbst bei und begann in Londoner Hotels, Clubs und Bars aufzutreten, manchmal allein, oft in Tanzkapellen.

 

Als ihn Leonard Feather bei einer Jamsession in London hörte, organisierte er 1939 für George Shearing eine erste Aufnahmesession. Später arrangierte Feather auch Shearings Auswanderung in die USA. 1940 wurde Shearing Mitglied in der damals populären Band von Harry Parry.

 

Er spielte für die BBC, unter anderem mit Stéphane Grappelli, Jimmy Skidmore sowie als Akkordeonist bei Frank Weir. Als Mitglied des Quartetts von Grappelli machte er auch Aufnahmen. 1946 liess sich der Pianist in den USA nieder, deren Staatsbürgerschaft er 1955 annahm.

 

In den USA kam er bald zu weiteren Aufnahmen, viele davon mit dem George Shearing Quintet, das neben dem Leader anfänglich aus Chuck Wayne (g), Marjorie Hyams (p, vibes), John Levy (b) und Denzil Best (dm) bestand. Dabei entstand der typische George Shearing-Sound.

 

Es handelte sich um ein Unisono-Spiel von Vibraphon, Gitarre und Klavier. Die Gitarre spielte die Melodie im unteren Register, das Vibraphon eine Oktave darüber und das Klavier füllte die Mitte aus und spielte alle Stimmen. Das Ganze tönte wie eine Quintett-Ausgabe des Glenn-Miller-Sounds.

 

Das Quintett wurde zu seiner wichtigsten Formation. Ihm gehörten im Laufe der Jahre Dutzende von Musikerinnen und Musiker an. Mit dieser Gruppe veröffentlichte Shearing über 50 Alben und über 151 kürzere Aufnahmen, darunter anfänglich viele Schellack-Schallplatten. Dazu kamen fast 30 Compilations.

 

"Classic Album Collection" (Golden Stars, 2008) umfasste drei CDs, "The Complete Quintet Studio Sessions" (United Archives, 2012) vier CDs. Unter seinem eigenen Namen kamen über 80 Alben heraus, dazu rund ein Dutzend von den Gruppen George Shearing Quartet, George Shearing Quintet + Amigos, George Shearing Trio und George Shearing's Sextet.

 

Er begleitete Sänger und Sängerinnen wie Nat King Cole, Peggy Lee, Ernestine Anderson und Carmen McRae. Seine Kooperation mit Mel Tormé in den 1980er Jahren wurde mit zwei Grammys ausgezeichnet. Bei der Datenbank discogs.com besitzt er fast 400 Einträge als Musiker sowie über 1300 als Komponist und Arrangeur.

 

Sein Schaffen wurde auf fast 100 Compilations oder Reissue-Paketen dargestellt. Inspiriert wurde Shearing auch von der klassischen Musik, Einige seiner Soli erinnern an Claude Debussy und Erik Satie. Nach einem Sturz, der ihn monatelang ins Krankenhaus zwang, zog er sich 2004 vom Konzertbetrieb zurück.

 

2007 schlug ihn Königin Elisabeth II. zum Ritter. Am 14. Februar 2011 erlag George Shearing in Manhattan, New York City, den Folgen einer Herzinsuffizienz. Er wurde 91 Jahre alt.                                     09/24

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