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George Wein

Amerikanischer Impressario, Jazzpianist und Labelbetreiber, geboren am 3. Oktober 1925 in Boston, Massachusetts. Er studierte Klavier bei Margaret Chaloff, Sam Sax sowie Teddy Wilson und begann bereits in jungen Jahren, sein Geld mit Jazzmusik zu verdienen. 1946 arbeitete er mit Max Kaminsky, 1947 mit Edmond Hall, 1948 mit Wild Bill Davison, danach mit Jimmy McPartland, Bobby Hackett, Jo Jones, Vic Dickenson und anderen.


1950 eröffnete er mit dem "Storyville" seinen ersten Club in Boston. Unter dem gleichen Namen führte er bis 1965 sein eigenes Label, auf dem Billie Holiday, Ruby Braff, Champion Jack Dupree, Lee Konitz, Bob Brookmeyer, Serge Chaloff, Sidney Bechet, Joe Newman und viele anderen Aufnahmen veröffentlichten. Wein selber war als Musiker auf vielen "Storyville"-Aufnahmen zu hören.


"George Wein Presents Jazz At Storyville Vol.1" (Storyville, 1953) war nicht nur die erste Aufnahme des Labels, sondern auch seine erste als Musiker. Trotz des Titels war er auf diesem 10"-Album nur Mitglied einer Gruppe um Sidney Bechet (ss) mit Vic Dickenson (tb), Jimmy Woode (b) und Buzzy Drootin (dm).


Vom Auftritt dieser Gruppe am 25. Oktober 1953 erschienen später noch mehrere weitere Aufnahmen mit weiteren Stücken oder den ganzen Aufnahmen. Ein weiteres 10"-Album unter seinem Namen hiess "Presents Jazz At The Boston Arts Festival" (Storyville, 1954).


Darauf ist er in Begleitung von Al Drootin und Sam Margolis (ts), Ruby Braff (tp), Dick LeFave (tb), Vic Dickenson (tb, vcl), John Fields (b) und Buzzy Drootin (dm) zu hören. "Wein, Women & Song" (Atlantic, 1955) entstand mit Sam Margolis (ts), Ruby Braff (tp), Bill Pemberton oder Stan Wheeler (b) sowie Jo Jones oder Marquis Foster (dm).


Weitere Aufnahmen veröffentlichte George Wein unter Gruppennamen wie George Wein And The Storyville Sextet, George Wein's Dixie Victors, George Wein's Storyville Band oder als Mitglied der Gruppen The Peewee Russell Sextets und Wild Bill Davison And His Band. Der Name George Wein ist aber vor allem mit dem von ihm 1954 gegründeten und organisierten Newport Jazz Festival verbunden.


Das erste war mit First Annual American Jazz Festival betitelt und fand im auf einer Wiese beim Newport Casino in der Küstenstadt Newport, Rhode Island, statt. 13'000 Besucher sahen unter anderem Billie Holiday. Ab dem zweiten Jahr bis 1964 fand das Festival im Freebody Park-Stadion ganz in der Nähe des Casinos statt.


Später zügelte das Festival auf ein Gelände ausserhalb der Stadt. Beim Newport Jazz Festival trat so ziemlich alles auf, was im Jazz Rang und Namen hatte. 1969 öffnete sich das Festival gegenüber Soul, Funk und Rock. Auf der Bühne standen Blood, Sweat & Tears, Rahsaan Roland Kirk, The Jeff Beck Group, Ten Years After und Jethro Tull.


Dazu kamen Dave Brubeck, Miles Davis, John Mayall, Sly & The Family Stone, Frank Zappa & The Mothers of Invention, James Brown, Herbie Hancock, B.B King und Johnny Winter. Der Andrang war so riesig, dass der Headliner-Auftritt von Led Zeppelin abgesagt werden musste.


1972 zügelte das Festival nach New York City, wo unter anderem im Yankee Stadium und in der Radio City Music Hall 30 Konzerte mit 62 Auftritten stattfanden. 1981 kehrte das Festival nach Newport zurück. Unter Gruppennamen wie George Wein & The Newport All-Stars, George Wein And His All-Stars, The Newport All Stars und The Newport Jazz Festival All-Stars spielte George Wein mit Musiker, die dort auftraten, mehrere Schallplatten ein.


Im Laufe der Zeit initiierte Wein andere wichtige Festivals, wie die Grande Parade du Jazz in Nizza, das Playboy Jazz Festival at the Hollywood Bowl, die New Orleans Jazz and Heritage Fair und das Boston Globe Jazz Festival.


Ab 1959 war George Wein zusammen mit Pete Seeger und Theodore Bikel auch einer der Mitgründer des Newport Folk Festivals, wo die aufstrebende Folk-Bewegung und die wiederentdeckten Bluesmusiker ein Schaufenster fanden. Bekannt wurde das Festival durch den "elektrischen "Auftritt von Bob Dylan am 25. Juli 1965, der für heftige Diskussionen sorgt.


2007 verkaufte Wein die Rechte am Newport Jazz Festival und dem Newport Folk Festival an die Festival Network LLC unter Leitung von Chris Shields, die die Festivals mit verändertem Konzept fortsetzte. George Wein starb am 13. September 2021 95-jährig in Manhattan, New York City. 09/23

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