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Gideon Klein

Tschechischer Komponist und Pianist, geboren 6. Dezember 1919 in Přerov, Mähren. Er war als Kind musikalisch ungewöhnlich begabt und hatte ab 11 Jahren Klavierunterricht bei Růžena Kurzová. Mit 10 Jahren entstanden erste Kompositionen. Sein erstes Konzert gab er mit 14 Jahren.



1931 ging er nach Prag und besuchte dort das Konservatorium und dann die Meisterklasse für Klavier von Vilém Kurz. Eine Karriere als Pianist zeichnete sich ab. Mit der Besetzung der Tschechoslowakei durch die deutsche Wehrmacht endeten für ihn als Jude seine weiteren Studien.

 

Das Studium der Musikwissenschaften musste er 1939 wegen Schliessung der Prager Karlsuniversität unterbrechen. Das galt 1940 auch für das Kompositionsstudium bei Alois Hába. Die Annahme eines Studienplatzes an der Royal Academy of Music in London wurde ihm verwehrt.

 

Auch als Pianist wurde ihm das öffentliche Auftreten verboten. Ab 1941 trat er daher unter dem Pseudonym Karel Vranek auf, später nur noch im privaten Kreis. Im Dezember 1941 wurde er ins KZ Theresienstadt deportiert.

 

Dort wurde er zusammen mit den Komponisten Hans Krása, Viktor Ullmann und Pavel Haas, dem Sänger Karel Berman, dem Pianisten und Dirigenten Rafael Schächter oder dem späteren Dirigenten der Tschechischen Philharmonie Karel Ančerl eine der wichtigen Personen im anfangs verbotenen und nachher zu Propagandazwecken missbrauchten Kulturleben der Lagerstadt.

 

Er trat in Konzerten auf und schrieb Werke, die auch unter den Umständen des Lagers aufführbar waren, hielt Vorträge und gab auch Unterricht. Im Oktober 1944, neun Tage nach Beendigung seines Streichtrios, wurde er in das Konzentrationslagers Auschwitz und von dort in das Aussenlager Fürstengrube deportiert.

 

In den Kohlengruben kam er am 27. Januar 1945, kurz vor der Befreiung, unter ungeklärten Umständen ums Leben. Er wurde nur 25 Jahre alt. Werke von Klein wurden auf über einem Dutzend Schallplatten veröffentlicht, meist zusammen mit Stücken anderer jüdischer Komponisten wie Viktor Ullmann, Pavel Haas, Erwin Schulhoff und Hans Krása, die wie er von den Nationalsozialisten umgebracht wurden.                                              10/24

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