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Ginger Baker

Aktualisiert: 15. Okt. 2023

Englischer Rock- und Jazz-Schlagzeuger, Bandleader und Komponist, geboren am 19. August 1939 in Lewisham, im Süden von London. Er spielte zuerst Klavier und Trompete, ehe er als 16-Jähriger 1955 zum Schlagzeug wechselte. Er nahm Unterricht bei Phil Seamen und trommelte für verschiedene englische Jazzmusiker.


Darunter befanden sich Mr. Acker Bilk, Hugh Rainey, Bob Wallis, Terry Lightfoot, Pete Deuchar, Diz Disley, Ken Oldham, Leslie Douglas, Brian Dee, Dudley Moore, Danny Haggerty, Gus Galbraith, Bobby Wellins, Ken Wray, Mike Taylor, Bert Courtley, Joe Harriott und John Burch.


Gegen Ende der 1950er Jahre lernte er Dick Heckstall-Smith und Alexis Korner kennen. 1962 ersetzte er den späteren Rolling Stone Charlie Watts als Schlagzeuger bei Alexis Korners Band Blues Incorporated. In dieser Gruppe traf er auf Jack Bruce und Graham Bond, mit denen er 1963 die Graham Bond Organization gründete.


Baker nahm mit dieser Formation die beiden "The Sound Of 65" (Columbia, 1965) und "There's A Bond Between Us" (Columbia, 1966) auf. Er gestaltete ausserdem die Plattencover und kümmerte sich um die finanzielle Seite der Gruppe. 1966 kam es auf Initiative von Ginger Baker zur Gründung des Blues/Hard Rock-Trios Cream.


Dieses Trio galt mit Eric Clapton (g), davor bei The Yardbirds und bei den Bluesbreakers von John Mayall, und mit Jack Bruce (e-b, vcl) als eine der ersten Supergroups der Rockgeschichte. Cream existierte rund zwei Jahre lang, ehe die Gruppe wieder auseinanderfiel.


Während dieser Zeit spielte die Band mit "Fresh Cream" (Polydor, 1966), "Disraeli Gears" (Polydor, 1967) und "Wheels Of Fire" (Polydor, 1968) drei Alben ein. Baker und Clapton gründeten mit Steve Winwood (org, vcl) und Ric Grech (e-b, vio) eine neue Gruppe, die sich Blind Faith nannte und nach einem gleichnamigen Album (Polydor, 1969) wieder auseinanderging.


Mit den Blind Faith-Musikern Steve Winwood und Rick Grech sowie anderen gründete er danach mit Ginger Baker's Air Force eine neue Band, die sich 1971 auflöste. Vom Ginger Baker Drum Choir, einem Schlagzeug-Trio mit Gaspar Lawal und Shamsi Sarumi, erschien nur gerade die 7"-Single "Atunde" (Polydor, 1971).


Infiziert von afrikanischen Einflüssen, verlegte Baker seinen Wohnsitz nach Nigeria, wo er afrikanische Trommeltechniken studierte. In Nigeria kam es auch zu einer Zusammenarbeit von Baker mit Fela Kuti. Auf den beiden Alben "Live!" (Signpost, 1971) und "Why Black Man Dey Suffer..." (African Songs, 1971) war Ginger Baker Gastmusiker von Fela Kutis damaliger Gruppe Africa 70.


"Stratavarious" (Polydor, 1972) entstand unter Bakers Namen mit Kuti (org, p, vcl) sowie Musikern aus dem Air Force-Umkreis. "Live In Berlin Germany 1978" (Voiceprint, 2010) dokumentiert einen Auftritt von Ginger Baker & African Friends einige Jahre später zusammen mit Africa 70 am Jazzfest Berlin 1978. Die Doppel-CD "Live In Munich Germany 1972" (Voiceprint, 2010) zeigt Baker als Ginger Baker & Salt.


Diese afrikanisch-amerikanisch-europäische Formation bestand bei dem Konzert aus dem Jazzdrummer Art Blakey als zweiten Schlagzeuger sowie Tunde Koboje (e-b), Laolu Akins (african-dm), Berkley Jones (g), Bud Beadle (sax), Steve Gregory (ts, fl) sowie Kehinde Lijadu und Taiwo Lijadu (vcl). Zurück in England bildete Ginger Baker mit Adrian (g) und Paul Gurvitz (e-b) sowie John Norman Mitchell (key, synth, vibes) zwischen 1974 bis 1976 die Hard Rock-Band Baker Gurvitz Army.


Danach entstand mit Chris Spedding (g), Mike Deacon (key), Delisle Harper, Herbie Flowers, Kuma Harada und/oder Rick Grech (e-b), Kofi Osapanin, Koji Osapanin und Olu George (perc) sowie Eunice A. Green und Louise Arthurworrey (vcl) als Ginger Baker & Friends die LP "Eleven Sides Of Baker" (Mountain, 1977). Um 1980 nannte Baker seine Band Ginger Baker's Energy. Diese bestand aus John Mizarolli und Whitey Davis (g, vcl), David Lennox (key) und Henry Thomas (e-b).


Dokumentiert ist die Musik dieser Gruppe auf zwei nachträglich veröffentlichten Alben: Auf der CD "Ginger Baker's Energy" (Traditional Line, 1992) mit Aufnahmen eines Konzerts vom März 1980 in Hamburg und auf der Live-Doppel-CD "Live In Milan Italy 1980" (Voiceprint, 2010), deren Aufnahmen vermutlich bei der selben Tournee entstanden.


Die Nachfolgeformation war Ginger Baker's Nutters mit Billy Jenkins (g, vcl), Keith Hale (key, vcl), Ian Trimmer (sax, vcl) und Ricky Legair (e-b, vcl). Erste Aufnahmen in Form der Live-LP "In Concert" (Onsala, 1987) erschienen erst fünf Jahre nach dem Auftritt. Bei "Live" (Cop) dürfte es sich vermutlich um die selben Aufnahmen handeln.


Im Jahr davor aufgenommen, aber erst viel später veröffentlicht wurde die Live-Doppel-CD "Live In Milan Italy 1981" (Voiceprint, 2010). Bakerandband hiess eine kurzlebige Gruppe mit Chris Gent (ts), Doug Brockie (g, vcl) und Karl Hill (e-b, vcl), von der das Album "From Humble Oranges" (CGD, Ariola und INT, 1982) erschien. Es wurde später unter dem Titel "Under The Sun" (Woodstock Tapes, 2007) wieder veröffentlicht.


Auf "Horses & Trees" (Celluloid, 1986) kam es zu einer Zusammenarbeit mit Bill Laswell (e-b). Weitere Musiker waren Shankar (vio), Nicky Skopelitis (g), Bernie Worrell (org), Foday Musa Suso (kora), Nana Vasconcelos (vcl), Daniel Ponce (perc), Aiyb Dieng (perc), Grandmixer DST (tt) und Robert Musso (org) begleitet wurde.


Ginger Baker's African Force war eine aus Baker sowie deutschen und afrikanischen Musikern besetzte Gruppe. Diese spielte in diversen Besetzungen die Alben "African Force" (ITM, 1987) und "Palanquin's Pole" (ITM, 1987) ein. Mit Ausnahme von zwei Songs wurde sämtliches Material dieser beiden LPs später auf der CD "African Force" (Neon, 2010) wieder veröffentlicht.


Im Frühling 1987 bildete Ginger Baker zusammen mit Peter Brötzmann (sax), Sonny Sharrock und Nicky Skopelitis (g) sowie Jan Kazda (e-b) von Das Pferd die Formation No Material. Diese existierte nur eine Woche lang und liess am 28. März 1987 einen der drei Auftritte auf einer gleichnamige CD (ITM, 1989) verewigen. "No Material Live In Munich Germany 1987" (Voiceprint, 2010) hiess nachträglich eine weitere Liveaufnahme dieser Band.


"Middle Passage" (Axiom, 1990) war eine zweite Aufnahme im Umfeld von Bill Laswell. Neben dem New Yorker Produzenten spielten bei dieser Aufnahme Jah Wobble (e-b), Nicky Skopelitis (g, sitar, banjo, synth), Omar Faruk Tekbilek (ney, zurna), Bernie Worrell (org) sowie Aiyb Dieng, Magette Fall und Mar Gueye (perc) mit. Mit Jens Johansson (p) und Jonas Hellborg (e-b) nahm Baker "Unseen Rain" (Day Eight, 1992) auf.


BBM hiess eine weitere Supergroup mit Gary Moore (g, vcl) und Jack Bruce (e-b, vcl). Mit "Around The Next Dream" (Virgin, 1994) erschien davon nur ein Album. Ebenfalls eine Supergroup stellte das Ginger Baker Trio mit Bill Frisell (g) und Charlie Haden (b) dar. "Going Back Home" (Atlantic, 1994) hiess eine Trioaufnahme dieser drei Musiker. Für "Falling Off The Roof" (Atlantic, 1996) holten Baker, Frisell und Haden noch Gäste wie Bela Fleck (banjo) und Jerry Hahn (g) dazu.


Mit seiner Formation The DJQ20 (The Denver Jazz Quartet To Octet) nahm Baker "Coward Of The Country" (Atlantic, 1999) auf. Mit dabei waren unter anderem Ron Miles (tp), James Carter (bars, bcl) und Fred Hess (ts). Ein Konzert zu seinem 70. Geburtstag, zu dem Baker Peter King (as), Chris Goss und Leda Baker (g, vcl), Abass Ni Dodoo (perc) und Jonas Hellborg (e-b) eingeladen hatte, erschien unter dem Titel "Ginger Baker Plus Special Friends Live @ The Jazz Cafe London 2009" (Voiceprint, 2010) in Form eines CD/DVD-Sets. "Live In London 2009" (Floating World, 2011) nannte sich eine Wiederveröffentlichung nur ein Jahr später. Für "Why?" (Motema und Membran, 2014) holte Baker Pee Wee Ellis (sax) von der James Brown Band, Alec Dankworth (b) und Abdass Dodoo (perc) ins Studio.


Baker war auch auf der LP "Levitation" (Bronze, 1980) der englischen Spacerock-Band Hawkwind zu hören sowie auf dem Album "Sunrise On The Sufferbus" (Chrysalis, 1992) der US-Rockband Masters of Reality. Zudem arbeitete er mit Atomic Rooster und Public Image Ltd.. und bildete mit Adrian und Paul Gurvitz das Hard Rock-Trio Baker Gurvitz Army. Von Ginger Bakers Schaffen erschienen mehrere Compilations.


2012 kam der US-Kinofilm "Beware of Mr. Baker" heraus. Es handelte sich um eine Dokumentation des US-Regisseurs Jay Bulger über das bewegte Leben von Baker. 2013 begann sich sein Gesundheitszustand zu verschlechtern und drei Jahre später konnte er nicht mehr auftreten. Er starb am 6. Oktober 2019 80-jährig in einem Spital in Canterbury. 09/23

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