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Glen Campbell

Amerikanischer Country-Singer/Songwriter, Studiomusiker, TV-Showmaster und Schauspieler, geboren am 22. April 1936 in Delight, Arkansas. Er lernte als Autodidakt das Gitarrenspiel, ohne Noten lesen zu können. Mit 18 wurde er Mitglied der Western Wranglers und ging mit dieser Gruppe auf Tournee.



1958 übersiedelte er nach Los Angeles und begann als Studiomusiker zu arbeiten. Innerhalb weniger Jahre wurde er zu einem der meistgebuchten und bestbezahlten Studiomusiker von Los Angeles. Er war innerhalb einer Gruppe von Musikern tätig, die The Wrecking Crew genannt wurde.


Der Kern dieses Kollektivs bestand aus Larry Knechtel (p, key), Joe Osborn (e-b) und Hal Blaine (dm). Neben Campbell gehörten auch Charlie Byrd (g) Barney Kessel (g), Lou Blackburn (tb), Mac Rebennack alias Dr. John (key), Leon Russell (key), Sonny Bono (perc) und viele andere dazu.

 

Campbell arbeitete während dieser Zeit für Elvis Presley, Frank Sinatra, Dean Martin, die Beach Boys, die Byrds, Nat King Cole, die Monkees und viele andere. Viele Hits entstanden mit Hilfe der Wrecking Crew-Musiker. Nebenbei veröffentlichte Campbell auch erste Alben und Singles unter seinem eigenen Namen.

 

Seine ersten Alben "Big Bluegrass Special" (Capitol, 1962), "Too Late to Worry - Too Blue to Cry" (Capitol, 1963), "The Astounding 12-String Guitar of Glen Campbell" (Capitol, 1964), "The Big Bad Rock Guitar of Glen Campbell" (Capitol, 1965) und "Burning Bridges" (Capitol, 1967) floppten allesamt und tauchten nicht in den Charts auf.

 

1964 und Anfang 1965 war Glen Campbell mit den Beach Boys auf Tournee gegangen. Dabei ersetzte er Brian Wilson, der sich dem Auftrittsstress entziehen wollte. Campbell war dafür besonders geeignet, da er die Stücke der Beach Boys bereits im Studio eingespielt hatte und auch Wilsons hohe Falsettstimme singen konnte.

 

Das Angebot, in der Band einzusteigen, lehnte er allerdings ab, da er als Studiomusiker mehr Geld verdienen konnte und zudem von einer eigenen Karriere träumte. Zum Dank für den sehr kurzfristigen Ersatzdienst schrieb und produzierte Wilson einige Lieder für Campbell, darunter "Guess I’m Dumb". Mit dem Album "Gentle On My Mind" (Capitol, 1967) stellte sich über Nacht bei Campbell der Erfolg ein.


Das Album stand ganz zuoberst auf den Country-Charts und schaffte auch bei den Billboard 200 den Sprung auf Platz 5. Vor allem war es keine Eintagsfliege, denn auch die vier danach folgenden Alben "By The Time I Get to Phoenix" (Capitol, 1967), "Hey Little One" (Capitol, 1968), "A New Place In The Sun" (Capitol, 1968) und "Bobbie Gentry & Glen Campbell" (Capitol, 1968) standen bei den US-Countryalben ganz zuoberst in den Charts.

 

Nach einem erfolglosen Weihnachtsalbum wurde die Serie der Nummer-1-Alben mit "Wichita Lineman" (Capitol, 1968) und "Galveston" (Capitol, 1969) fortgesetzt. Die beiden letzteren Alben standen auch auf Platz 1 bzw. Platz 2 der Billboard 200. Es folgten weitere erfolgreiche und erfolglose Alben. Bis zur nächsten Nummer-1 muste Campbell allerdings bis "Rhinestone Cowboy" (Capitol, 1975) warten.

 

"Southern Nights" (Capitol, 1977) war das sechste und letzte Nummer-1-Album für Campbell. Ab den 1980er Jahren tauchten seine Alben vorerst nur noch auf hinteren Chartsrängen auf, danach überhaupt nicht mehr. Erst ab 2008 war Campbell wieder mit Alben in den Country-Charts vertreten. "Meet Glen Campbell" (Capitol, 2008) kam auf Platz 27, "Ghost On The Canvas" (Surfdog, 2011) auf Platz 6.

 

Die CD/DVD "Glen Campbell and Jimmy Webb In Session" (Fantasy, 2012) hingegen blieb erfolglos. 2014 erschien der Dokumentarfilm "Glen Campbell: I'll Be Me", der Campbell bei seiner Abschiedstournee zeigt. Glen Campbell war inzwischen an Alheimer erkrankt. Zum Film erschien zuerst eine gleichnamige 5-Track-EP (Big Machine, 2014) mit drei Songs von Glen Campbell und je einem von Ashley Campbell und The Band Perry.

 

Im Jahr darauf kam der Soundtrack (Big Machine, 2015) in seiner ganzen Länge heraus. Er stand auf Platz 15 der US-Countrycharts. Mit "Adiós" (Big Machine, 2017) erschien am 9. Juni 2017 sein letztes Album. Der Titel war programmatisch, denn fast auf den Tag genau zwei Monate später starb Campbell am 8. August 8 2017, 81-jährig in Nashville, Tennessee.

 

Mit seinem allerletzten Album war er noch einmal in den Top-10 der Countrycharts und in den Top 50 der Billboard 200. In England schaute sogar Platz 2 heraus. Auch mit seinen unzähligen Singles hatte er grossen Erfolg.

 

"I Wanna Live" vom Album "Hey Litte One" (Capitol, 1968) war seine erste Nummer-1-Countrysingle. Es folgten danach vier weitere. Dabei handelte es sich jeweils um die Titelsongs seiner vier letzten Nummer-1-Alben "Wichita Lineman" (Capitol, 1968), "Galveston" (Capitol, 1969), "Rhinestone Cowboy" (Capitol, 1975) und "Southern Nights" (Capitol, 1977).

 

Der Grossteil seiner Singles konnte sich in den Countrycharts platzieren, einige wenige auch in den Billboard Hot 100.  Von Campbell erschienen mehrere Livealben und an die 150 Compilations.

 

Unter dem Obertitel "The Essential Glen Campbell" erschienen die drei Einzel-CDs "Volume One The Capitol Years 1962-1979", "Volume Two The Capitol Years 1962–1979" und "Volume Three The Capitol Years 1962–1978" (alle Capitol Nashville, 1995). Ein Teil dieser Periode für dieses Label deckte auch die Doppel-CD "The Capitol Years 65/77" (Capitol Nashville, 1999) ab.

 

Frühe Aufnahmen wurden unter dem Titel "The Early Years" (Jasmine, 2014) zusammengefasst. Darunter befanden sich viele Songs als Mitglied von Gruppen wie The Green River Boys, The Trophies, The Fleas und anderen. "The Capitol Albums Collection Volume 1 ‎bis 3" (Capitol, 2017) hiess eine Serie von drei DL-Alben, die total 400 Tracks umfassten.

 

Eine der umfangreicheren Compilation war die 4-CD-Box "Glen Campbell The Legacy (1961-2002)" (Capitol Nashville, 2019).     11/24

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