Amerikanischer Schlagzeuger, Gitarrist und Bandleader, geboren am 18. März 1961 in St. Paul, Minnesota. Im Alter von 10 Jahren erbte er 1971 das Schlagzeug seines Bruders, der in einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Als Jugendlicher arbeitete er, zusammen mit Greg Norton, dem späteren Bassisten von Hüsker Dü, in Plattenladen "Memory Lane".
Dort traf er auf Bob Mould, der häufig in diesem Laden zu Gast war. Hart und Mould beschlossen, wegen ihres ähnlichen Musikgeschmacks eine Band zu gründen. 1978 wurde, nach einigen Zwischenstationen, die Punk/ Hardcore-Band Hüsker Dü aus der Taufe gehoben. 1987 löste sich Hüsker Dü auf, nachdem es zu grossen Problemen zwischen Mould und Hart gekommen war.
Seine erste Aufnahme unter eigenem Namen war die fast im Alleingang eingespielte 12"-EP "2541" (SST, 1988) mit drei kürzeren Tracks. In einem Song wirkten Ruben Hernandez Hernandez, Steve Snow und Tim Piotrowski als Backgroundsänger mit. Mit "Intolerance" (SST, 1989) folgte ein erstes Album.
In der ersten Hälfte der 1990er Jahre war er mit seiner eigenen Band Nova Mob aktiv. Diese löste sich 1987 nach zwei Alben und mehreren Singles oder EPs wieder auf, so dass Hart unter eigenem Namen weiter machte. Eine Akustik-Solokonzert vom 13. Oktober 1994 im "Crocodile Cafe" in Seattle wurde als "Ecce Homo" (World Service, 1995) veröffentlicht.
"Good News For Modern Man" (Pachyderm, 1999) und "Hot Wax" (MVD Audio, 2009) waren weitere Aufnahmen, die eine solo eingespielt, die zweite in Begleitung mehrere Musikerinnen und Musiker aus dem Umkreis von Godspeed You Black Emperor!.
"Oeuvrevue" (Hazelwood, 2010) nannte sich eine Sammlung von raren Songs, die vor allem aus den Jahren 1988 bis 1995 stammten. Darunter befanden sich auch Coverversionen von Songs von Bob Dylan, Love und Willie Dixon. Auf "The Argument" (Domino, 2013) wurde das epische Gedicht "Paradise Lost" von John Milton von 1664 als Grundlage genommen.
"Every Everything/Some Something" (MVD Audio und Condor Red Seal, 2014) war ein Set, bestehend aus einer Compilation-LP und einer DVD mit einer Dokumentation über das Leben von Grant. Grant Hart starb am 13. September 2017 in Minneapolis, Minnesota, 56-jährig an Leberkrebs. 07/24